Anis hilft bei unterschiedlichen  Beschwerden
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Anis (Pimpinella anisum)

Das typische Anisaroma kennt man von Gebäck, Aperitifs, Bonbons und vielem mehr. Die würzigen Samenfrüchte enthalten gesundheitsfördernde Wirkstoffe, deshalb wurde Anis zur Heilpflanze des Jahres 2014 gewählt.

Das Anisaroma polarisiert: Manche Menschen lieben es heiss, andere empfinden eine Abneigung gegen das süssliche Aroma, das an Lakritze erinnert. Wer es nicht mag, hat es nicht ganz einfach, denn es kommt an unzähligen Orten vor: etwa in Stilltees und anderen Teemischungen, in Hustenbonbons und -tropfen, in Bronchialpastillen, in Erkältungs- und Rheumasalben, in manchen Zahnpasten und Mundwässern sowie in verschiedenen Gebäcksorten; Anis ist ein typischer Geruch zur Weihnachtszeit. Seine Inhaltsstoffe sind auch Bestandteil von Glühwein und verschiedenen weiteren Drinks wie Appenzeller Alpenbitter, Sambuca, Ouzo, Absinth, Pastis und Raki.

Anis wird eine allgemein beruhigende und entspannende Wirkung zugeschrieben, und sein Aroma wird als wärmend empfunden.

Bei Verdauungsbeschwerden und Erkältungen

Dass Auszüge aus Anis (botanischer Fachname Pimpinella anisum) in unterschiedlichsten Produkten enthalten sind, hat seinen Grund in der vielfältigen Heilwirkung: Sie lindern krampfartige Magen-Darm-Beschwerden sowie Blähungen; Substanzen in den Anissamen stimulieren die Verdauungsdrüsen. Daher werden sie einerseits als verdauungsfördernde Aperitifs getrunken, andererseits sind sie auch in entsprechenden Teemischungen beziehungsweise Magentropfen enthalten. Anis wirkt auch appetitanregend. Auch als Verdauungshilfen, sogenannte Digestifs, werden sie nach einer Mahlzeit konsumiert.

Die Samen der Heilpflanze sind weiter auch klassische Bestandteile in Tees, Bonbons und Salben zur Linderung von Erkältungskrankheiten. Anis entkrampft die Atemwege. Zudem fördert er den Auswurf und reduziert die Schleimbildung. Im Weiteren fördert er bei stillenden Müttern die Milchbildung.

Herkunft und Botanik

Anis gehört in die Pflanzenfamilie der Doldengewächse, zu denen unter anderem auch Dill, Kerbel, Fenchel, Liebstöckel, Fenchel, Koriander und Karotten zählen.

Anis wächst vor allem in Südeuropa, in Südrussland, rund ums Mittelmeer sowie in Südamerika. Ursprünglich kommt das Gewächs aus dem östlichen Mittelmeerraum. Die einjährige Pflanze wird rund 50 Zentimeter hoch. Nördlich der Alpen ist das Klima für den Anbau wenig verlässlich.

Sternanis wirkt ähnlich

Echter Sternanis (Illicium verum) wirkt ähnlich wie die Samen von Anis: Auch er lindert Verdauungsbeschwerden und wirkt bei Erkältungskrankheiten. Die dekorativen sternförmigen Früchte stammen vor allem aus China und Vietnam. Der entsprechende immergrüne Strauch kann bis 20 Meter hoch werden.

 

Echter Sternanis (Illicium verum)
Echter Sternanis (Illicium verum)

Die getrockneten Früchte werden gerne auch für Dekorationen auf Esstischen oder in Gestecken verwendet. Sowohl aus den Früchten von Anis wie auch von Sternanis kann mittels Destillation Öl gewonnen werden. In dieser Form wird es gerne in der Heilmittelindustrie eingesetzt.

Dabei steht nicht immer die medizinische Wirkung im Vordergrund, zum Teil wird das Öl auch zur geschmacklichen Aufwertung verwendet. Einige Medikamente für Kinder werden mit Anis aromatisiert, um so etwa ungeliebte Bitterstoffe zu überdecken.

Rezept bei ständigen Blähungen und anderen Verdauungsbeschwerden

Je ½ Teelöffel getrocknete Anis-, Fenchel- und Kümmelsamen und dieselbe Menge Kamillenblüten mit heissem Wasser übergiessen und fünf Minuten ziehen lassen.

Der Tee wird zwei- bis viermal täglich getrunken.

Diese Teemischung ist auch gebrauchsfertig im Fachhandel erhältlich. Anis, Fenchel und Kümmel sind eine wirkungsvolle Kombination, um die Tätigkeit von Magen, Darm, Leber und Galle auszugleichen.