Antihistaminika bei Allergien
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Gräserpollen – aber auch solche von Bäumen – sind die grössten Gegner von Allergikern. Ihnen sind sie nahezu das ganze Jahr «ausgeliefert». In diesem Text erfahren Sie, welche Mittel gegen Allergien wie Heuschnupfen, allergische Bindehautentzündung und chronische Nesselsucht helfen können.

Tränende Augen, Niesattacken und anhaltender Schnupfen: Etwa jeder fünfte Schweizer kennt derartige Beschwerden nur zu gut. Sie treten bei Heuschnupfen auf, wobei diese Bezeichnung der Erkrankung etwas irreführend ist: Denn nicht Heu löst diese Beschwerden aus, sondern die Pollen von Gräsern und Bäumen wie Birken, Erlen oder Hasel.
Während eines besonders milden Winters kann der Pollenflug bereits im Dezember einsetzen und sich – je nach Pflanze – bis weit in den Herbst hineinziehen. Für Allergiker bedeutet das einen erheblichen Leidensdruck, da es fast unmöglich ist, den Pollen auszuweichen. So kann eine einzige Pflanze mehrere Millionen Gräserpollen erzeugen und freisetzen.

Bei der Pollenallergie handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems. Dabei werden die harmlosen Pollen bestimmter Pflanzen irrtümlich als gesundheitsgefährdend wahrgenommen, worauf eine Entzündungsreaktion zur Abwehr ausgelöst wird. Warum das Immunsystem die Pollen als Gefahr einschätzt, ist bislang unklar. Vermutet wird ein Autoimmundefekt, der erblich bedingt sein kann. Die Schadstoffbelastung in der Luft, beispielsweise durch Zigarettenrauch oder Feinstaub, kann eine Pollenallergie begünstigen.

Allergietreiber Histamin

Von zentraler Bedeutung für die allergische Reaktion ist das Hormon Histamin, das von den Mastzellen des Bindegewebes ausgeschüttet wird und in den Körperzellen die Immunreaktion initiiert. Dabei dockt sich das Hormon an spezielle Rezeptoren auf der Zelloberfläche, wodurch die Signalübertragung ermöglicht wird.

Konjunktivitis (Bindehautentzündung)

Histamin ist auch an anderen Abwehrprozessen beteiligt, etwa bei der allergischen Bindehautentzündung. Ausgelöst von Pollen, Staub oder Tierhaaren, kommt es zu Beschwerden an den Augen. Diese sind meist gerötet, jucken und tränen. Auch kann sich im Auge ein Fremdkörpergefühl bemerkbar machen. Im Gegensatz zu einer viral oder bakteriell ausgelösten Bindehautentzündung betrifft die allergische Form immer beide Augen. Ausserdem ist sie, anders als die von Krankheitserregern ausgelösten Varianten, nicht ansteckend.

Nesselsucht (auch Nesselfieber bzw. Urtikaria genannt)

Auch bei der chronischen Nesselsucht fungiert Histamin als Botenstoff und löst die Überreaktion des Immunsystems aus. Die Nesselsucht, medizinisch Urtikaria genannt, zählt zu den häufigsten entzündlichen Hauterkrankungen. Kennzeichnend sind gerötete Hautpartien, die anschwellen können und juckende Quaddeln bilden. Die Nesselsucht hat viele mögliche Auslöser. Dazu zählen Allergene, aber auch Druck, Kälte oder Schweiss. Oft bleibt die Ursache für die Hautreaktion allerdings unbekannt. Das ist häufig bei chronischen Verläufen der Fall, wobei die Symptome länger als sechs Wochen entweder anhaltend oder wiederkehrend auftreten.

Die Signalkette unterbinden: Antihistaminika

Um die Entzündungsprozesse bei Heuschnupfen, allergischer Bindehautentzündung und chronischer Nesselsucht zu unterbinden, kommen Antihistaminika zum Einsatz. Diese Präparate legen sich an die Rezeptoren der Zelloberfläche und blockieren diese für das ausgeschüttete Histamin. Antihistaminika greifen somit nicht in den Hormonhaushalt ein, sie unterbrechen allerdings die Wirkungskette der Botenstoffe. So setzen die Mastzellen bei einem Kontakt mit den Allergenen zwar Histamin frei; das Entzündungshormon kann aber die allergische Reaktion nicht auslösen. Dadurch bleiben die Beschwerden aus.

Antihistaminika wurden erstmals in den 1930er Jahren zur Behandlung von Allergien eingesetzt. Diese Präparate können jedoch die Blut-Hirn-Schranke überwinden und kognitive Beeinträchtigungen wie Müdigkeit, Schwindel und Konzentrationsschwäche auslösen.

Seit den 1970er Jahren steht eine zweite Generation von Antihistaminika zur Verfügung. Diese gelangen nur in geringen Dosen ins Gehirn, sodass sie deutlich weniger dämpfend wirken. Ausserdem haben sie eine höhere Affinität für die Histamin-Rezeptoren. Dadurch wirken sie spezifischer und langanhaltender. Aus diesem Grund müssen Antihistaminika der zweiten Generation nur einmal täglich eingenommen werden.

Antiallergikum mit entzündungshemmendem Effekt

Die neueren Präparate blockieren nicht nur Histamin. Wirkstoffe wie Levocetirizin haben zudem einen antiallergischen und entzündungshemmenden Effekt. So können sie die allergische Reaktion noch umfassender unterbinden.

 


PRODUKTETIPP

Produktfoto von Allergo-X

Hilft bei Heuschnupfen und allergiebedingten Beschwerden

Dies ist ein zugelassenes Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage.

axapharm ag, 6340 Baar

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