18. November 2022

Blasenschwäche: Was können Betroffene tun?

Blasenschwäche: Was können Betroffene tun?
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Inkontinenz ist ein sehr intimes und unangenehmes Problem. Betroffene leiden oft im Stillen vor sich hin und trauen sich nicht, Hilfe zu suchen. Dabei sind sie nicht alleine: Über 500 000 Menschen in der Schweiz leiden an einer Blasenschwäche.

Was bedeutet eine Blasenschwäche?

Bei einer Blasenschwäche ist nicht unbedingt die Blase schuld an einer Inkontinenz. Es gibt verschiedene Formen und Ursachen für das ungewollte Wasserlassen. Bei Frauen ist es oft die Belastungsinkontinenz oder die sogenannte Dranginkontinenz. Bei der Belastungsinkontinenz kann es bei Husten, Niesen, Lachen oder plötzlichen körperlichen Anstrengungen zu Urinverlust kommen. Bei der Dranginkontinenz oder auch überaktiven Blase tritt ein heftiger Harndrang auf, der mit einem unkontrollierbaren Urinverlust einhergehen kann. Mann kämpft vor allem mit der Überlaufinkontinenz. Hier liegt eine Störung der Blasenentleerung vor, die durch eine gutartig vergrösserte Prostata verursacht werden kann.

Welche Beschwerden sind typisch?

Eine Blasenschwäche ist nicht gefährlich, für die Betroffenen aber sehr unangenehm. Gerade bei Menschen über vierzig ist sie weit verbreitet. Unbehandelt verstärken sich die Symptome mit zunehmendem Alter, damit steigt auch der Leidensdruck. Die typischen Beschwerden sind:

  • Häufiges Wasserlassen (mehr als acht Toilettengänge in 24 Stunden)
  • Plötzlicher Harndrang
  • Mehrere nächtliche Toilettengänge
  • Unfreiwilliger Urinverlust (Inkontinenz)

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Betroffene erkennen eine Blasenschwäche meist selbst, die grössere Hürde für sie ist aber, mit ihrem Arzt darüber zu sprechen. Dabei gibt es für Blasenschwäche eine Vielzahl von Spezialisten: Gynäkologen, Urogynäkologen, aber auch Urologen können weiterhelfen.

Um die Diagnose zu stellen, stehen dem Arzt verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. In den meisten Fällen werden die Patienten gebeten, über einen gewissen Zeitraum ein Miktionstagebuch zu führen, um das Trinkverhalten und die Anzahl Toilettenbesuche anzuschauen. Zudem kann er den Urin analysieren und einen Ultraschall durchführen.

Welche Behandlungen gibt es?

Bestätigt sich die Diagnose Blasenschwäche, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Bei einer leichten Inkontinenz kann bereits eine Veränderung der Trink- und Essgewohnheiten helfen, etwa durch die Reduktion harntreibender Getränke wie Kaffee oder Tee. Beim Essen empfiehlt es sich, auf Zitrusfrüchte und scharfes Essen zu verzichten und auf eine ballaststoffreiche Ernährung zu achten. Beckenbodentraining, Entspannungsübungen wie Yoga oder pflanzliche Medikamente können sich ebenfalls positiv auf die Blase auswirken. Verschreibungspflichtige Medikamente stehen den Betroffenen dabei ebenfalls zur Verfügung.

Wie kann ich mich schützen?

Beckenbodentraining wird bei Frauen wie Männern als Vorbeugung empfohlen. Dabei reichen zehn Minuten pro Tag völlig aus. In vielen Regionen der Schweiz gibt es auch Beckenbodenzentren, die ein gezieltes Training anbieten. Zudem können Sie Ihre Blase täglich trainieren: Gehen Sie nicht bei kleinsten Mengen auf die Toilette, die Blase gewöhnt sich daran. Falls Sie den Drang verspüren, versuchen Sie an etwas anderes zu denken und den Gang zur Toilette möglichst weit hinauszuzögern. Ein weiterer Tipp, der oft vergessen geht: Trinken Sie genügend Wasser. Denn ist die Blase nie richtig gefüllt, bleibt der Beckenboden untrainiert, dies begünstigt eine Blasenschwäche.

An wen kann ich mich wenden?

Sollten Sie sich angesprochen fühlen, finden Sie weitere Informationen im Blog. Wenden Sie sich bitte zudem direkt an einen Arzt Ihres Vertrauens.

 

Dieser Informationsbeitrag wurde vom Arzneimittelunternehmen Astellas Pharma AG in Auftrag gegeben: www.astellas.ch. Date of preparation: 09/2022, MAT-CH-NON-2022-00002

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