Den Kopf in Schwung halten
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Lezithin gilt als Förderer der Gehirnleistung, speziell im Alter. Bei der Ernährung sind andere Stoffe ebenso wichtig.

Hungriges Gehirn

Das Kopforgan ist ein Schwerarbeiter. Selbst wenn der Mensch schläft, kommt es nicht zur Ruhe, dann sortiert es unter anderem die Tageseindrücke.

«Das Gehirn macht gerade mal zwei Prozent des gesamten Körpergewichts aus, aber sein Appetit ist gewaltig: Rund ein Fünftel der durch Nahrung konsumierten Energie nimmt es für sich in Anspruch. Und auch vom aufgenommenen Sauerstoff benötigt es denselben Anteil.»
Adrian Zeller

Das menschliche Gehirn gilt mit seinen rund 100 Milliarden Zellen als das komplexeste Konstrukt, das bisher bekannt ist. Es ist gewissermassen eine Dauerbaustelle, es ändert immer wieder Strukturen. Bis ins hohe Alter werden Verbindungen erweitert und nicht mehr benötigte abgebaut, oft benützte Nervenbahnen werden verstärkt.

Wichtige Aminosäuren

Beim Büffeln von Fremdsprachen, beim Verliebtsein, beim Autofahren, beim Spielen eines Musikinstruments und bei vielen weiteren Aufgaben ist das Gehirn mit seinen verschiedenen Zentren gefordert. Ob grosse Begeisterung oder tiefe Trauer, der Kopf führt dabei Regie. Während das Herz, die Nieren und weitere Organe ihre Funktion über Jahre zuverlässig ausführen, scheint das Gehirn störungsanfälliger – manchmal wollen einem Namen von Bekannten oder auch Witze partout nicht einfallen.

Um gut in Form zu sein, benötigt das Denk- und Fühlorgan regelmässig eine Palette von Nahrungsinhaltstoffen. Beispielsweise sind für die Übermittlung von Nervenimpulsen verschiedene Aminosäuren wichtig.

Eine heisst Tryptophan, die ihrerseits in Serotonin umgewandelt wird. Dieses Hormon sorgt für eine gute Stimmung und regelt den Wach-Schlaf-Rhythmus. Tryptophan kommt vor allem in Soja, Parmesan, Datteln, Sesam, Milchprodukten, Eiern, Fleisch und Fisch vor.

Isoleucin ist eine weitere wichtige Aminosäure, die das Denkvermögen fördert, Fleisch, Thunfisch, Lachs, Nüsse und Weizenkeime sind gute Lieferanten. Fische von fetten Sorten sowie auch Rapsöl versorgen das Gehirn mit Omega-3-Fettsäuren. Sie helfen beim Übertragen von Nervenimpulsen und wirken dem altersbedingten Abbau entgegen.

Im Weiteren wird Lezithin ein positiver Einfluss auf den Kopf zugeschrieben. Es sorgt für die Impulsweiterleitung zwischen den Nervenzellen. In grösseren Mengen kommt es in Walnüssen, Eiern, Mais, Erbsen, Sojaprodukten und in Buttermilch vor. Die Versorgung wird auch durch den Verzehr von Innereien, Vollkornprodukten, Nüssen sowie von Gemüse unterstützt. Bei ausgewogener Ernährung nimmt der Organismus von gesunden Menschen ausreichend Lezithin auf, selbst bei vegetarischer Kost. Öfters wird ein zusätzlicher Konsum von Lezithin im Alter oder vor Prüfungen empfohlen.

Entsprechende Nahrungsergänzungsmittel bringen kaum zusätzliche Leistungssteigerungen im Kopf, stellte die europäische Lebensmittel­sicherheitsbehörde (EFSA) fest, als sie dazu eingereichte wissenschaftliche Studien überprüfte.

Nahrung, Bewegung und Schlaf

Für eine störungsfreie Tätigkeit benötigt das Gehirn auch verschiedene Vitamine, A, C und E schützen die Nervenzellen und die Gefässe. Die B-Vitamine ihrerseits unterstützen die Bildung der Nervenbotenstoffe sowie die Energieversorgung des Gehirns. Auch Mineralstoffe sind unverzichtbar, Calcium trägt zur Weiterleitung von Nervenimpulsen bei, und Natrium und Kalium helfen den Gehirnzellen bei ihrer Arbeit. Phosphor unterstützt die Energieversorgung, Magnesium seinerseits schützt das Nervensystem vor den Folgen von Stress.

Den Kopf in Schwung halten

In der Regel gelangen all diese Substanzen durch normale Ernährung in den Körper. Vollkornprodukte, Reis, Gemüse und Obst sorgen zudem für einen gleichmässigen Nachschub an Energie. Wenn diese zu sehr schwankt, kommt es leichter zu geistiger Erschöpfung, zu Konzentrationsstörungen und zu Vergesslichkeit.

Rund 1,5 Liter Mineralwasser sowie Kräuter- und Früchtetee pro Tag halten den Flüssigkeitsnachschub aufrecht. Er ist für die Qualität der Kopfleistungen unverzichtbar, wie auch regelmässig Bewegung an der frischen Luft sowie ausreichend Schlaf.