Diabetes Typ 2
Lesezeit ca. 4 min

Das Risiko, an der «Zuckerkrankheit» zu erkranken, nimmt im Alter zu; und Diabetes gehört zu einer der häufigsten Erkrankungen der Schweizer Bevölkerung. Bei Menschen über 65 Jahren sind bereits über zehn Prozent betroffen – Tendenz steigend!

Wie entsteht Diabetes Typ 2?

Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon, das dafür sorgt, dass die mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate (Zucker) in die Zellen gelangen können und dort als Energie zur Verfügung stehen. Beim Typ-2-Diabetes lässt die Wirksamkeit des Insulins mit der Zeit nach. Folglich wird für die Aufnahme des Blutzuckers in die Gewebezellen immer mehr Insulin benötigt. Zunächst kann die Bauchspeicheldrüse diese sogenannte Insulinresistenz durch eine vermehrte Insulinproduktion ausgleichen. Erst wenn sich die Insulinproduktion langsam erschöpft, steigt der Blutzucker an und der Diabetes macht sich bemerkbar.

Typische Symptome von Diabetes

Die Erkrankung geht in den meisten Fällen mit eindeutigen Symptomen einher. Dazu gehören ein starkes Durstgefühl, vermehrtes Wasserlassen, Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Energielosigkeit und ein ungewollter Gewichtsverlust. Manchmal kommt es auch zu Heisshungerattacken, Sehstörungen, Juckreiz oder einer erhöhten Infektanfälligkeit.

«Wer unter derartigen Symptomen leidet, sollte seinen Blutzucker in der Arztpraxis oder in der Apotheke kontrollieren lassen: Ein kleiner Blutstropfen aus der Fingerkuppe reicht aus, um innerhalb weniger Minuten Gewissheit zu erlangen.»
Christiane Schittny

Da sich ein Diabetes oft langsam entwickelt, sollten sich vor allem familiär vorbelastete, übergewichtige und ältere Personen regelmässig testen lassen. Denn je schneller die Krankheit erkannt wird, desto früher kann sie behandelt werden und desto besser lassen sich Gesundheitsschäden abwenden.

Unbehandelter Diabetes: schwerwiegende Folgen

Diabetes ist eine Störung des Zuckerstoffwechsels, die unbehandelt zu einer dauerhaften Erhöhung des Blutzuckers führt. Das können die Folgen sein:

  • Die Netzhaut der Augen wird schlechter durchblutet. Durch Veränderungen des Augenhintergrundes kann es zu Sehstörungen bis hin zur Erblindung kommen.
  • Die Nieren können geschädigt werden, sodass manchmal eine regelmässige Dialyse nötig wird.
  • Nervenschädigungen und Durchblutungsstörungen in den Füssen verursachen schlecht heilende Wunden und Geschwüre. Schon kleine Verletzungen können langwierige Beschwerden nach sich ziehen.
  • Hohe Blutzuckerwerte können auch die kleinen Nerven schädigen, was zu Gefühlsstörungen führen kann.
  • Das Arterioskleroserisiko ist erhöht, vor allem wenn Übergewicht, hoher Blutdruck, erhöhte Blutfettwerte und Tabakkonsum hinzukommen. Die Folgen können Herzinfarkt, Schlaganfall und koronare Herzerkrankung sein.

Diabetesprävention – Hauptrisikofaktoren meiden

Die gute Nachricht ist, dass sich mit einigen wenigen Massnahmen das Risiko, an Diabetes zu erkranken, deutlich reduzieren lässt. Dazu zählen in erster Linie folgende Dinge:

Übergewicht vorbeugen

Übergewicht vorbeugen

Es birgt eine nicht zu unterschätzende Gefahr, zuckerkrank zu werden. Je höher das Gewicht, desto höher das Risiko. Zum Abnehmen bringen radikale Diäten meist nicht viel. Besser langsam vorgehen und sich über jedes einzelne verlorene Kilogramm freuen! Im Zweifelsfall darf man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Bewegungsmangel vermeiden

Bewegungsmangel vermeiden

Regelmässiger Sport wirkt Wunder. Es muss kein Hochleistungssport sein: Zügiges Gehen, Velofahren, Skilanglauf oder Schwimmen sind Beispiele für sanfte Ausdauersportarten, die den ganzen Körper trainieren und nicht nur Diabetes vorbeugen. Drei bis vier Mal pro Woche etwa eine halbe Stunde sanftes Training bringt schon viel.
Falsche Ernährung umstellen

Falsche Ernährung umstellen

Auf zu viel Fett kann man gerne verzichten, dafür aber bei frischem Obst und Gemüse zulangen. Kohlenhydrate in Form von Vollkornprodukten sind günstig, da diese langsam und gleichmässig ins Blut gelangen und somit die insulinproduzierenden Zellen nicht überlasten.