Die Sucht nach Zucker
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Ein kleines Stück Kuchen, eine Reihe Schokolade oder eine Kugel Glacé versüssen uns den Tag. Vielen Menschen fällt es allerdings schwer, bei Süssem masszuhalten und sie stopfen täglich Unmengen an Zucker in sich hinein. Mit ein paar Tipps gelingt der Ausstieg aus der Zuckersucht.

Gefahren eines zu hohen Zuckerkonsums

Zucker führt dazu, dass der Blutzuckerspiegel schnell ansteigt und abfällt, wodurch es zu Heisshungerattacken kommt. Auf Dauer begünstigt ein hoher Zuckerkonsum Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, eine Fettleber und Karies.

Suchtpotential von Zucker

Heute liegen wissenschaftliche Erkenntnisse darüber vor, dass Zucker süchtig machen kann. So haben Forscher der Princeton University in New Jersey das Suchtpotential von Zucker bei Ratten nachgewiesen. Die an Zucker gewohnten Ratten litten an Entzugserscheinungen wie Zittern, Zähneklappern und Ängsten, als man ihnen plötzlich den Zucker vorenthielt. Nach dem Entzug erhielten die Tiere wieder Zucker und frassen mehr davon als zuvor.

Süsses und Emotionen

Oft greifen wir zu Süssem, wenn wir gestresst, traurig oder frustriert sind.

«Negative Emotionen wecken die Lust auf schnell wirkende Energie. Wenn wir Süsses essen, schüttet unser Gehirn Botenstoffe aus, die Wohlbefinden und Glücksgefühle bewirken.»
Susanna Steimer Miller

Süsses sollte aber nicht an Emotionen gekoppelt sein. Wer sich in der Kindheit mit Süssigkeiten tröstet, wird im Erwachsenenalter Mühe haben, dieses Verhaltensmuster abzulegen. Aber auch die Bestrafung durch den Entzug von Süssem ist kontraproduktiv. Dadurch werden zuckerhaltige Lebensmittel nur noch attraktiver.

Die Sucht nach Zucker

Der Ausstieg aus der Zuckersucht

Süsses hat seinen Platz in der Ernährung. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) platziert Süssigkeiten zusammen mit fettreichen, salzigen Snacks jedoch zuoberst in der Ernährungspyramide, sprich, von diesen Nahrungsmitteln sollten wir pro Tag am wenigsten konsumieren. Wer nicht mehr süchtig nach Zucker sein will, muss langfristig nicht anstreben, komplett auf Zucker zu verzichten, sondern Süsses in kleinsten Mengen bewusst zu geniessen.

Wie Zuckerkonsum reduzieren?

Diese sieben Tipps können helfen, den Zuckerkonsum in den Griff zu bekommen:

1. Ausstieg mit zuckerfreien Tagen

Ist der häufige Zuckerkonsum für Sie ein Problem? Dann versuchen Sie, zwei bis drei Tage komplett auf Süsses, also auch auf Früchte, zu verzichten. Nach dieser Zeit wird Ihr Verlangen nach Süssem abnehmen.

2. Trinken Sie Wasser

Softdrinks enthalten viel Zucker und Kalorien. Trinken Sie besser Wasser oder ungesüssten Tee.

3. Lesen Sie die Zutatenliste

In vielen Produkten ist Zucker enthalten, zum Beispiel in fruchtigen Milchprodukten, Müeslis und Riegeln, aber auch in vielen Fertiggerichten, Konserven und Saucen. Oftmals versteckt sich Zucker hinter anderen Begriffen wie Glukosesirup, Dextrose oder Laktose. Ein Blick auf die Etikette der Lebensmittel beim Einkauf lohnt sich. Bevorzugen Sie unverarbeitete Nahrungsmittel und Produkte mit wenig Zucker.

4. Kaufen Sie weniger Süsses ein

Haben die Schokolade, die Guetzlipackung und der Zitronencake erst mal den Weg in den Vorratsschrank gefunden, ist es nicht leicht, diesen Verlockungen zu widerstehen. Am besten kaufen Sie weniger Süsses ein und langen dafür bei frischem Obst ausgiebig zu.

5. Bevorzugen Sie komplexe Kohlenhydrate

Vollkornmehl, -reis oder -pasta enthalten komplexe Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel weniger ausschlagen lassen als Weissmehl, üblicher Reis oder Pasta. Vollkornprodukte sättigen länger, sodass wir weniger Lust auf Süsses für zwischendurch haben.

6. Planen Sie Süsses bewusst ein

Eine Süssigkeit pro Tag ist vertretbar. Planen Sie diese bewusst ein, zum Beispiel in Form eines kleinen Desserts nach dem Mittagessen oder Guetzlis zum Kaffee. Geniessen Sie diese Süssigkeit. Versuchen Sie aber, Süsses nicht schon zum Frühstück in Form eines Schoko-Haselnuss-Aufstrichs, Konfitüre oder eines gezuckerten Müeslis zu konsumieren. Zum Frühstück eignen sich zum Beispiel Haferflocken mit Nature Joghurt und frischen Früchten oder ein Porridge mit Obst besser. Wenn Sie nicht gerne frühstücken, lassen Sie diese Mahlzeit einfach weg, da diese bei Ihnen die Lust auf Süsses wecken könnte.

7. Bewegen Sie sich viel im Freien

Durch Bewegung an der Sonne steigt der Spiegel des Wohlfühlhormons Serotonin. Ein gesunder Serotoninspiegel senkt die Lust auf Süssigkeiten.

Probieren Sie es aus, und sagen auch Sie dem Zucker den Kampf an.