17. August 2020

Echinacea: wertvolle Heilpflanze

Echinacea: wertvolle Heilpflanze
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Sonnenhut (Echinacea purpurea) aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae).

Wild – aber auch Zierpflanze

Der Sonnenhut hat eine dekorative rote Blüte und ist deshalb oft als Zierpflanze in Gärten anzutreffen. Nicht nur Menschen mögen die auffallende Blüte, sondern auch verschiedene Insekten. Besonders Bienen und Schmetterlinge werden von ihr geradezu angezogen. Die zierliche Staude stammt ursprünglich aus Amerika. Sie lebte dort wild in Wäldern und Prärien.

Wie so viele andere Wildpflanzen ist auch der Sonnenhut in der freien Natur selten geworden. Zum Glück wird die schöne und nützliche Pflanze inzwischen auf der ganzen Welt verkauft und gepflanzt, so dass sie mindestens auf diese Weise nicht vom Aussterben bedroht ist.

Seinen botanischen Namen verdankt der Sonnenhut der altgriechischen Sprache. «Echinos» bedeutet übersetzt Igel oder Seeigel. Tatsächlich sieht das Innere der Blüte einem Seeigel ähnlich.

Naturmedizin der Indianer

Der rote Sonnenhut ist aber nicht nur schön, sondern auch nützlich. Er gehört zu den alten indianischen Heilmitteln. Die Indianerstämme Nordamerikas hatten früher eine eigene Medizin und nutzten ihre heimischen Heilpflanzen als Medikamente.

Sie zerstampften das grüne Kraut zu einem Brei und machten damit Wundverbände. Die Indianer überlieferten uns die Anwendung dieses Pflanzenbreis als Mittel gegen Zahnfleischentzündungen oder als lindernde Auflage bei Verbrennungen. Die Indianer schätzten die Heilpflanze so sehr, dass sie sie den Toten als Grabbeilage mit auf den Weg in die ewigen Jagdgründe gaben. Echinacea soll gegen Schlangenbisse und Insektenstiche helfen und ein Antidot bei Vergiftungen sein.

«Bei einer so vielfältigen und wirksamen Naturmedizin blieb es nicht aus, dass die weissen Siedler den Medizinmännern über die Schultern schauten. Und so kam das indianische Wissen über die Heilkraft des Sonnenhuts in unsere Kultur.»
Judith Dominguez

Anfänglich nutzten die weissen Naturmediziner die Pflanze gegen alle möglichen Krankheiten. Nach und nach erforschte man aber deren Inhaltsstoffe und Wirkungsweisen. Die Wissenschaftler fanden eine ganze Reihe heilender Inhaltsstoffe. Darunter sind ätherische Öle, Proteine und Alkamide.

Moderne Medizin setzt auf Heilpflanzen

In der modernen Medizin werden heute vermehrt natürliche Produkte aus Heilpflanzen verwendet. Der rote Sonnenhut gehört eindeutig zu diesen anerkannten Heilpflanzen und ist als Bestandteil in vielen natürlichen Produkten enthalten. Das hat die Echinacea vor allem dem Nachweis der Alkamide zu verdanken.

«Es gibt wissenschaftliche Hinweise, dass diese Inhaltsstoffe das Immunsystem regulieren und entzündungshemmend wirken. Da liegt es nahe, den roten Sonnenhut gegen Erkältungskrankheiten zu verwenden.»
Judith Dominguez

Erkältungen sind sowohl im Winter als auch im Sommer in unseren Breitengraden üblich. Glücklicherweise kann man ihnen mit Hilfe von natürlichen Präparaten erfolgreich vorbeugen oder sie damit behandeln.

Es gibt im Handel unterschiedliche Verabreichungsformen zu kaufen. Da sind Tinkturen erhältlich oder Tabletten, Kapseln und Tropfen, in Reinform oder gemischt mit anderen Heilpflanzen.

Bild von Echinacea-Tabletten

Wer Sonnenhut im Garten oder Balkon stehen hat, kann natürlich auch selbst Frischsaft zubereiten. Dafür verwendet man vor allem die Blätter. Die Wurzeln sind zwar auch voll mit heilenden Inhaltsstoffen, aber die Pflanze ist ausdauernd und deshalb wäre es schade, sie auszugraben.

Erwiesene Wirksamkeit

Die Wirksamkeit der kaufbaren Präparate ist von der modernen Medizin inzwischen eindeutig, sogar mit klinischen Studien nachgewiesen worden. Der rote Sonnenhut stärkt das Immunsystem, indem er die Abwehrzellen aktiviert. Deshalb hilft Echinacea nicht nur bei der Behandlung von Erkältungen, sondern bei jeglichen Entzündungen und Infektionen. Vermutlich wirkt er teilweise sogar gegen Pilzinfektionen und Viren.

Wie auch immer, wer anfällig für Infektionen ist, tut gut daran, mit Sonnenhut vorzubeugen.