Die meisten Menschen machen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal Bekanntschaft mit Ekzemen. Es handelt sich um verschiedene entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankungen, die mit bisweilen starkem Juckreiz einhergehen.
Ekzeme können an fast allen Körperstellen auftreten. Besonders häufig findet man sie aber an Armen und Händen, in den Kniekehlen und Armbeugen, auf der Kopfhaut, im Gesicht oder in Hautfalten. Oft handelt es sich bei Hautausschlägen um ein vorübergehendes Phänomen, und die Beschwerden klingen bald wieder ab. Doch manchmal können sie auch über längere Zeit bestehen. Besonders in diesen Fällen ist eine effektive Therapie nötig.
Hautausschläge können verschiedene Ursachen haben. Oft entstehen sie durch direkten Hautkontakt mit reizenden Stoffen wie sie manchmal in Seifen, Shampoos oder Kosmetika, aber auch in gewissen Pflanzen vorkommen. Speziell in Corona-Zeiten kann der häufige Gebrauch von Desinfektionsmitteln Ekzeme verursachen. Putzmittel, Duftstoffe oder Metalle – vor allem Nickel – in Modeschmuck sind weitere Beispiele für Stoffe, die der Haut zusetzen können.
Im Falle einer Neurodermitis entstehen die Ekzeme aufgrund einer übermässigen Immunantwort des Körpers. Hier spielt die genetische Veranlagung eine Rolle: Diese wird zwar vererbt, doch spielen meist noch weitere Faktoren mit, die die Erkrankung zum Ausbruch bringen. Oft tritt Neurodermitis während der ersten fünf Lebensjahre auf, wächst sich jedoch im Laufe der Kindheit aus, sodass nur knapp fünf Prozent der Erwachsenen unter dieser Hautkrankheit leiden.
Kommt die Haut mit einer schädigenden Substanz in Berührung, laufen verschiedene Prozesse ab:
Im ersten Stadium tritt zunächst eine begrenzte, erwärmte und stark juckende Rötung auf. Bei milderen Formen heilt die Haut danach wieder ab.
Im Falle von heftigeren Reaktionen bilden sich in einem zweiten Stadium kleine Bläschen auf der Hautoberfläche. Sie haben etwa die Grösse eines Stecknadelkopfes und sind mit einem klaren Sekret gefüllt. Die betroffenen Stellen können stark jucken und brennen. Platzen die Bläschen auf, beginnt die Haut zu nässen.
Im dritten Stadium bilden sich Krusten auf der lädierten Hautoberfläche. Anschliessend setzt die Heilung ein, der Juckreiz hört auf, die oberste Hautschicht schuppt ab und die Haut regeneriert.
Gerade bei der häufig chronisch verlaufenden Neurodermitis kann der Juckreiz zu einer extremen Belastung führen. Die Behandlung zielt in erster Linie darauf ab, den Juckreiz einzudämmen und das Kratzen zu verhindern. Durch eine sogenannte Basispflege wird die Haut optimal mit Feuchtigkeit und Fett versorgt. Somit reagiert sie weniger anfällig auf äussere Einflüsse.
Reichen diese Massnahmen nicht aus, kann der Arzt kortisonhaltige Salben oder Calcineurinhemmer verschreiben. Letztere weisen eine gute, entzündungshemmende Wirkung auf, ohne die Haut bei längerer Anwendung zu schädigen.
Schwitzen und Wärme fördern den Juckreiz. Kühle hingegen bringt Linderung. Also lieber nicht zu warm anziehen und die Räume nicht zu stark heizen. Kühlende Wickel werden von vielen Betroffenen als sehr angenehm empfunden.
Da die geschädigte Haut stark auf äussere Einflüsse reagiert, sollten jegliche Reize vermieden werden. So kann es helfen, wenn zum Beispiel die Nähte der Unterwäsche nach aussen getragen werden. Milde Waschmittel und der Verzicht auf Weichspüler sind empfehlenswert. Ein Tumbler leistet gute Dienste, da er die Wäsche weicher hinterlässt, als das Trocknen an der Luft. Stoffhandschuhe verhindern das Kratzen bei Säuglingen und Kleinkindern.
Hier ist es wichtig, den konkreten Auslösern der Ekzeme auf die Spur zu kommen. Denn wenn man den Kontakt mit diesen Stoffen vermeiden kann, ist das Problem bereits gelöst. Möglicherweise kann ein Tagebuch, in das die Hautreaktionen und mögliche hautschädigende Stoffe eingetragen werden, helfen, die Korrelation herzustellen.
Konkret können akute Hautausschläge folgendermassen behandelt werden: Die Hautstellen sollen nicht austrocknen und mit feuchtigkeits- und fetthaltigen Cremen oder Salben behandelt werden. Gegen den Juckreiz helfen spezielle antiallergische Gele – in schweren Fällen auch antiallergische Tabletten zum Einnehmen. Ebenfalls gegen den Juckreiz, aber auch gegen Entzündungen, helfen Salben mit Kortikoiden.