Bereit für den Winter mit «Superfood»
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Eine gesunde Ernährung ist wichtig – doch vermag sie auch vor Husten, Schnupfen und Fieber zu schützen? Ich habe nachgefragt bei Carole Zumwald, Filialleiterin bei REFORMHAUS.

Kann ich mich mit der Ernährung fit für den Winter machen?

Ja, eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse und Obst stärkt die Gesundheit generell. Speziell für die kalte Jahreszeit gilt es, den Vitamin- und Mineralstoffspeicher im Körper aufzufüllen. Auch das geht mit der richtigen Ernährung: Dazu braucht es nicht immer gleich Medikamente.

Welche Vitamine und Mineralstoffe sind besonders wichtig?

Vitamin C kennen wir alle – es stärkt das Immunsystem. Viel Vitamin C steckt in Zitrusfrüchten, aber auch in Äpfeln und Birnen. Ein wahrer Geheimtipp ist der Sanddorn: Er enthält etwa zehnmal mehr Vitamin C als Orangen! Es gibt ihn als Saft oder Sirup; man kann ihn mit Wasser verdünnen oder zum Beispiel auch ins Joghurt rühren.

Sanddornsaft
Bild von Sanddornbeeren und -saft

Vitamin D ist ebenfalls wichtig für das Immunsystem. Im Sommer produziert unser Körper dieses dank der Sonneneinstrahlung selbst. Im Winter lässt sich ein tieferer Vitamin-D- Gehalt mithilfe gezielter Ernährung ausgleichen. Vitamin-D-haltige Lebensmittel sind Fisch, Eier oder Pilze.

Bei den Mineralstoffen ist Zink besonders wertvoll, da es mithilft, Krankheitserreger zu bekämpfen. Viel Zink enthalten Fleisch, Milchprodukte und Fisch, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte und Nüsse.

Welche Gemüse empfehlen Sie für die gesunde Wintermahlzeit?

Generell sollten Sie auf die Saisonalität achten, da frisches Gemüse nährstoffreicher ist. Ist dies nicht möglich, so sind tiefgefrorene Produkte eine Alternative. Sie enthalten immer noch relativ viele Nährstoffe. Um möglichst viele davon zu erhalten, tauen Sie Tiefkühlkost schonend auf – beispielsweise über Nacht im Kühlschrank. Von Vorteil kaufen Sie regionale Produkte. Dies ist nicht nur nachhaltiger für die Umwelt, sondern auch gesünder: Bei einem langen Transportweg werden unterwegs bereits viele der Nährstoffe abgebaut.

Spielen Sie beim Gemüseeinkauf mit den Farben. Rote Gemüse wie Tomaten oder rote Peperoni beispielsweise sind reich an Antioxidantien. Diese schützen den Körper vor den sogenannten zellschädigenden «freien Radikalen». Auch viele Kräuter enthalten Antioxidantien, wie zum Beispiel Koriander oder Oregano. Ein sehr vielseitiges Wintergemüse ist der Kohl. Es gibt ihn in zahlreichen Varianten, und er ist eine richtige «Vitalstoffbombe»!

Sorgt Kohl nicht auch für Blähungen …?

Kohl hat blähende Eigenschaften, das ist richtig – genauso wie alle Ballaststoffe. Unser Körper kann sich aber daran gewöhnen. Den Konsum langsam steigern lautet hier das Geheimnis. Auch eine Kombination mit ausgleichenden Gewürzen wie Anis, Kümmel oder Fenchel beugt Blähungen vor.

«Kohl sorgt übrigens auch für eine vielseitige Darmflora. Und diese ist genauso wichtig für das Immunsystem wie eine gesunde Ernährung. Was viele nicht wissen: 80 Prozent unserer Immunzellen befinden sich im Darm.»
Carole Zumwald

Worauf sollte ich bei der Ernährung weiter achten?

Viel trinken ist auch im Winter wichtig. Denn Flüssigkeit befeuchtet unsere Schleimhäute. Die Schleimhäute sind quasi unser Tor zur Aussenwelt, hier kommen die Viren rein. Trockene Schleimhäute begünstigen das Einnisten von Viren. Wir sollten täglich 1,5 bis 2 Liter trinken. Ich empfehle eine Kombination von Wasser und Tee. Als Nebeneffekt wärmt Tee den Körper angenehm. Besonders gut sind Kräutertees – gerade auch, wenn sich eine Erkältung anbahnt.

An welche Kräuter denken Sie dabei?

Beim Frösteln hat Ingwertee eine wärmende Wirkung. Bei Halsentzündungen hilft Salbeitee; er ist auch gut zum Gurgeln. Lindenblütentee kann zur Fiebersenkung eingesetzt werden. Und Holunderblütentee wirkt schleimlösend bei Husten und Schnupfen.

 

Patricia Schoch