07. April 2021

Gesundes Zahnfleisch – ein Leben lang

Gesundes Zahnfleisch – ein Leben lang
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Wie ein Bakterium zur Gesunderhaltung des Zahnfleisches beitragen kann, erklärt der Zahnarzt Prof. Ulrich P. Saxer (Universität Zürich) im Interview.

Zahnfleischentzündungen betreffen drei von vier Erwachsenen. Wie äussern sie sich?

Sie tun meist nicht weh und werden deshalb nicht wahrgenommen. Zu den Symptomen gehören Rötungen und Schwellungen des Zahnfleischsaums. Ist die Entzündung schon weit fortgeschritten, blutet es bei der Zahnreinigung. Meist werden die Entzündungen erst vom Zahnarzt oder der Dentalhygienikerin entdeckt, sofern der Übergang von Zahnfleisch zum Zahn rund um den Zahn sondiert wird.

Weshalb sollten Zahnfleischentzündungen nicht auf die leichte Schulter genommen werden?

Bleiben sie längere Zeit unbehandelt, können sie zu einer Entzündung der Zahnverankerung führen: Der Kieferknochen wird in Mitleidenschaft gezogen, Zähne werden locker und können ausfallen. Fachleute sprechen von Parodontitis. Heute wissen wir, dass es zwischen dem Auftreten der Parodontitis und vieler Erkrankungen, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Rheuma und Diabetes einen Zusammenhang gibt.

Welche Faktoren begünstigen Parodontitis?

Eine der Ursachen für diese Entzündung sind Stoffwechselprodukte der Bakterien im Zahnbelag. Häufiger Zuckerkonsum und eine mangelhafte Zahnhygiene vor allem in den Zahnzwischenräumen fördern die Plaquebildung und somit auch Parodontitis. Als weitere Faktoren gelten Rauchen, Stress, eine Schwangerschaft, ungünstige Ernährungsgewohnheiten, Zahnimplantate, eine reduzierte Immunabwehr und die Gene. Chronische Entzündungen und systemische Erkrankungen wie Diabetes und rheumatische Erkrankungen können die Krankheit ebenfalls verstärken.

Verantwortlich dafür ist die Zusammensetzung der Mikrobiome, also der Mikroben, die unsere Schleimhäute an verschiedenen Orten im Körper besiedeln. Heute wissen wir, dass es insbesondere zwischen den Bakterien der Mundhöhle und dem Darm zu einem Austausch kommt.

Gibt es Möglichkeiten, diese Mikrobiome positiv zu beeinflussen?

Ja, Untersuchungen belegen, dass das probiotische Lactobacillus reuteri, wie es zum Beispiel in den Lutschtabletten von BiGaia Prodentis enthalten ist, dazu beiträgt, Gleichgewichtsstörungen der Darm- und Mundflora zu regulieren. Diese Bakterien halten krankmachende Keime in Schach und unterstützen die Immunabwehr. Sie haben einen antientzündlichen Effekt, wirken also auch Zahnfleischentzündungen entgegen.

Sie setzen Lactobacillus reuteri seit 15 Jahren in Ihrer Praxis ein. Wie sind Ihre Erfahrungen damit?

Um die Wirkung des Bakteriums zu verstehen, muss man wissen, dass das Mikrobiom im Darm der Hauptregulator im Körper ist und einen grossen Einfluss auf alle anderen Mikrobiome hat. Diese Erkenntnis hat die Behandlung der Parodontitis vereinfacht. Neben den lokalen Massnahmen in der Mundhöhle können wir heute mit dem Lactobacillus reuteri das Mikrobiom im Darm so beeinflussen, dass sich dessen Zusammensetzung verbessert, was sich positiv auf die Mundflora auswirkt.
Eine lokale Parodontitis-Behandlung mit anschliessender Einnahme von Lactobacillus reuteri während drei Wochen hat bei meinen Patienten zu Erfolgen geführt, die sechs bis neun Monate anhielten. Ich empfehle, die Situation jeweils ein halbes Jahr nach erfolgreicher Therapie neu zu beurteilen, um ein erneutes Ungleichgewicht der Darmflora wieder zu kontrollieren. Möglicherweise kann so der Einsatz von Antibiotika umgangen werden.

Für wen eignet sich dieses Probiotikum besonders?

Für Kinder, Erwachsene, Schwangere und ganz speziell für ältere Menschen, denn mit fortschreitendem Alter lässt die Immunabwehr nach – und für Raucher, die besonders anfällig für Parodontitis sind. Experten sind der Ansicht, dass ältere Menschen diese Bakterien regelmässig, entweder phasenweise oder auch ununterbrochen zu sich nehmen sollten. Der Einsatz ist auch bei Stress, Autoimmunerkrankungen, Entzündungen und Darmstörungen empfehlenswert.
Bei Schwangeren und Kindern im ersten Lebensjahr sowie Kindern, die anfällig auf Karies sind, setze ich Lactobacillus reuteri auch zur Vorbeugung von Karies ein.

Warum noch zuwarten?
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