Granatäpfel: die Liebesfrucht der Götter
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Granatäpfel sind nicht nur verführerisch rot, sondern wohl geformt und einzigartig im Geschmack. Und die vielen kleinen Kerne im Innern der Frucht sind voll mit gesunden Nährstoffen.

Granatäpfel in der Geschichte

Die Geschichte der Granatäpfel reicht weit zurück. Bereits im Altertum galt ihre rote Blüte als Symbol der Schönheit, und der prall gefüllte Fruchtkörper war Sinnbild für Jugend und Fruchtbarkeit. Die Griechen verehrten den Granatapfel als Liebesfrucht der Götter, während die Ägypter ihn als Grabbeigabe für ihre Eliten verwendeten. Auch in der Bibel findet der Granatapfel Erwähnung. Er soll mit 613 genauso viele Kerne haben wie das Alte Testament Gesetze beinhaltet. Im Mittelalter setzte die Frucht als Symbol von Macht und Tugend auf Wappen und Gemälden Akzente.

Herkunft und Beschaffenheit

Der Granatapfel (Punica Granatum) gehört zur Familie der Weiderichgewächse und ist immergrün. Zum Wachsen und Gedeihen bevorzugt das Gewächs ein tropisches bis subtropisches Klima. Wunderschön anzuschauen ist der Baum im Frühling und Sommer, wenn er in orange-roter Blüte steht. Kultiviert wird das Gewächs meist im Mittelmeerraum und Nahen Osten. Während der Ernte von September bis Dezember gibt es bei uns die saftigsten Früchte zu kaufen.

Einmal geerntet, reift der Granatapfel nicht mehr nach. Bleibt die Schale unversehrt, kann der Granatapfel über Wochen gelagert werden. Die dicke und ledrige Beschaffenheit der Schale schützt das Innere der Frucht. Wegen dieser Schale ordnen Botaniker den Granatapfel bisweilen den Trockenbeeren zu.

Das Besondere der Frucht befindet sich aber im Inneren – rund 400 fingernagelgrosse Samen liegen dort in Fruchthöhlen eng beieinander. Diese süss-säuerlichen und knackigen Kerne bilden das Fruchtfleisch, das den Granatapfel so frisch und saftig macht. Beisst man darauf, knackt es leicht zwischen den Zähnen.

Gesunder Kern

Die gesundheitsfördernde Wirkung der Samen ist nicht erst seit gestern bekannt.

Sie enthalten Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium oder Kalzium, die unser Herz, die Nerven und Muskeln stärken. Auch sind sie reich an Spurenelementen wie Eisen und Zink, Ballaststoffen und Vitaminen, allen voran Vitamin B . Überdies enthält die Frucht Antioxidantien, die den Blutdruck senken, Herz und Kreislauf unterstützen und gegen Arthritis helfen können.

Granatäpfel sind gut verträglich und kalorienarm. Dem Saft der Frucht wird allerdings nachgesagt, dass er die Wirkung bestimmter Medikamente beeinträchtigen kann. Wer sich diesbezüglich mit dem Arzt/der Ärztin abspricht, ist auf der sicheren Seite.

Die richtige Technik macht’s

Die dicke Schale des Granatapfels mag den geneigten Geniesser/die geneigte Geniesserin zunächst etwas abschrecken. Mit der richtigen Technik und dem nötigen Feingefühl lässt sich diese problemlos knacken. So kann die Frucht mit einem scharfen Messer in Schnitze geschnitten oder halbiert werden. Legt man die Stücke oder Hälften nachher auf ein Küchenbrett oder hält sie über eine Schüssel, lassen sich die Samen mit einem Kochlöffel herausklopfen. Noch einfacher geht es, wenn Sie den Granatapfel in einem Gefäss mit Wasser aufbrechen und im Wasser treiben lassen. Während die Schale oben auf schwimmt, setzen sich die Samen langsam auf den Boden der Schüssel ab. Wird diese Technik gewählt, muss davor der Stunk abgeschnitten werden.

Vielseitig verwendbar

Die süss-sauren Granatapfelkerne schmecken pur gegessen oder zum Granatapfelsaft gepresst. Dazu halbieren Sie die Frucht und drücken den Saft mit einer Zitronenpresse heraus. Im Umgang mit dem roten Jus ist allerdings Vorsicht geboten. Er enthält Gerbsäure. Die Flecken sind hartnäckig und aus der Kleidung oder Tischwäsche kaum zu entfernen. Wer nichts riskieren will, kann Granatapfelsaft im Lebensmittelgeschäft seiner Wahl kaufen, genauso wie Granatapfelsirup, auch Grenadine genannt. Dieser wird gerne zum Mixen und Färben von Cocktails verwendet.

Granatapfelkerne eignen sich übrigens auch bestens als Dekoration für allerlei Süssspeisen. Ihr süsslich-herber Geschmack passt aber nicht nur zu Desserts, sondern auch zu herzhaften Gerichten. Und auch in der Naturkosmetik findet die Frucht Verwendung. Sie wird wegen ihrer Wirkstoffe als bewährtes Anti-Aging-Produkt gehandelt.