Haferflocken sind gewalzte Getreidekörner, die sehr bekömmlich sind.

Geschichte des Hafers

Während Jahrtausenden gehörte der Hafer (Avena sativa) aus der Familie der Gräser (Poacea) zu den wichtigsten Feldfrüchten in Europa. Das Süssgras wurde bereits viele tausend Jahre vor unserer Zeitrechnung in der Region um das Schwarzmeer genutzt. Auch die Pfahlbauer kultivierten ihn, und bis ins Mittelalter war er als Grundnahrungsmittel täglich Teil der Mahlzeiten. Teilweise benutzte man den Hafer sogar zur Herstellung von nahrhaftem Bier.

Hafer wird oft in Form von Flocken verwendet. Mit Wasser oder Milch zu einem Brei verkocht oder als Suppenbeilage.

«Haferbrei war zu Beginn der Industrialisierung billige und stärkende Nahrung für die Fabrikarbeiter, die teilweise bis zu 18 Stunden am Tag harte Arbeit leisten mussten.»
Judith Dominguez

Für Fleisch, ja sogar für Brot und Kartoffeln verdienten die Industriesklaven zu wenig. Da war der Hafer eine günstige Alternative für ein kräftiges Frühstück, das über Stunden den Hunger bannte.

Auch für ältere Menschen war der Haferbrei früher wichtig. Zu Zeiten, als es noch keine Zahnbehandlungen gab, zog man faule Zähne, um die Schmerzen zu lindern. Doch ohne Zahnprothesen konnte hartes Brot nicht gekaut werden.

Haferbrei ersetzte dann andere Sättigungsbeilagen. Das heute beliebte Müesli, vom Schweizer Arzt Maximilian Oskar Bircher-Brenner entwickelt, wird deshalb meist als Birchermüsli bezeichnet.

Vielseitiges Heilmittel

Haferflocken enthalten wie alle Getreidearten Zucker, ungesättigte Fettsäuren und sind reich an Eiweissen.

Besonders reich sind die beliebten Flocken jedoch an Schleimstoffen wie dem Lechenin.

Dieses Glucan kommt auch im isländisch Moos vor, welches deshalb als Heilmittel gegen Husten und Appetitlosigkeit verwendet wird. Dieser Schleimstoffe wegen ist die Haferschleimsuppe bis heute ein Heilmittel gegen Magen-Darm-Beschwerden.

Haferschleim lässt sich leicht selbst herstellen. Die Haferflocken werden
gekocht und der Schleim wird abgeschöpft und getrunken. Dieser Schleim enthält viel Eisen, Magnesium und Vitamin B.

Sehr bekömmlich ist er für die ganz Kleinen, wenn sie Bauchweh haben. Er kann leicht unter jede Babynahrung gemischt werden.

Die Inhaltsstoffe sollen den Cholesterinspiegel senken; und viel Hafer zu essen ist eine effektive Prophylaxe gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ausserdem harmonisiert Hafer den Blutzuckerspiegel und ist für Diabetiker aus diesem Grund gut geeignet.

Kraftspender Hafer

Es gibt unterschiedliche Arten von Haferflocken. Die einen sind eher kernige grosse Flocken. Sie entstehen durch das Walzen der Körner. Sie bleiben bissfest. Werden die Getreidekörner zuerst zerkleinert, nennt man dies Grütze. Gewalzte Grütze ergibt mittelgrosse Flocken. Die ganz feinen Flocken
quellen sehr schnell auf. Sie werden mit einem speziellen Verfahren aus Hafermehl hergestellt. Die Flocken sind heute ausserordentlich beliebt als Müesli für das Frühstück.

Auch gut als Zwischenmahlzeit geeignet

Inzwischen kann man fast überall fertig zubereitete Müesli kaufen, um sie bequem am Arbeitsplatz oder auf der Reise zu geniessen. Müesli gibt es in allen möglichen Varianten. Mit frischen oder getrockneten Früchten schmecken sie gut, oder mit Nüssen und Honig. Die Haferflocken können mit
anderen Flocken, zum Beispiel von Soja-, Dinkel- oder Reisflocken gemischt verwendet werden. Der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt. Auf diese Weise zubereitet sind Müesli richtige Kraftspender. Deshalb gehören sie bei jedem Sportler zum festen Bestandteil des Frühstücks.

Da Haferflocken aus ganzen Körnern hergestellt werden, enthalten sie viele Ballaststoffe, die gut gegen eine träge Verdauung helfen. Man kann die Flocken auch salzig, in Form von vegetarischen Burgern, essen.

Wie wäre es mit einem Haferburger mit Randen und Kichererbsen?