Sei es die charakteristische Farbe fast aller Currys oder das Gelb der Umhänge buddhistischer Mönche: Beide verdanken ihre Intensität der Kurkuma. Die Wurzel der tropischen Pflanze ist tatsächlich intensiv gelb. Genutzt wird sie schon seit über 4000 Jahren: als wichtiges Gewürz, aber auch als fester Bestandteil der indischen und asiatischen Medizin.

Die auch als Gelbwurzel oder indischer Safran bekannte Kurkuma stammt aus Indien und Südostasien, gehört zur Familie der Ingwergewächse und wird in ihrer Heimat als heilige Pflanze verehrt. In der traditionellen ayurvedischen Heilkunst zählt die Kurkumawurzel zu den heissen Gewürzen; ihr wird eine reinigende und energiespendende Wirkung zugeschrieben. In der Küche zeigt sie verschiedene Facetten: Frisch gemahlen hat die Wurzel einen leicht brennenden, harzigen Geschmack; getrocknet ist dieser milder, aber auch etwas bitter.

Gelbwurz: vom Gewürz zum Superfood

Über die Seidenstrasse gelangte die Gelbwurzel zwar schon im Mittelalter nach Europa; einen grösseren Bekanntheitsgrad erlangte sie aber erst in den letzten Jahrzehnten. Aktuell wird sie im Zusammenhang mit einem erhöhten Gesundheitsbewusstsein und modernen Ernährungsformen nicht von ungefähr als «Superfood» bezeichnet – es widerspiegelt ihre zahlreichen, gesundheitsfördernden Eigenschaften.

Entzündungshemmendes Curcumin; für Gelenke und Verdauung

So werden im Alltag insbesondere die entzündungshemmenden Eigenschaften des Wirkstoffs Curcumin bei Gelenkbeschwerden geschätzt, oder dass dieser bei Verdauungsbeschwerden hilft.

Gegenstand vieler Forschungsprojekte
In unseren Breitengraden sind die gesundheitsfördernden Eigenschaften in den letzten Jahren zunehmend zur Kenntnis genommen und vertieft recherchiert worden. Verschiedenste Forschungsprojekte beschäftigen sich mit der Frage, ob die Heilwirkung des farbgebenden Inhaltsstoffs Curcumin wissenschaftlich nachgewiesen werden kann; und ob sich daraus gegebenenfalls auch neue Therapieansätze für die Behandlung von modernen Zivilisationskrankheiten erschliessen.

Eine Besonderheit des Wirkstoffs Curcumin liegt darin, dass er fettlöslich ist und vom Verdauungsapparat nur sehr schlecht aufgenommen werden kann. Wird er aber mit schwarzem Pfeffer (Inhaltsstoff Piperin) und anderen Gewürzen angereichert, verbessert sich seine Aufnahme in den Stoffwechsel massiv. Für die weltweite Forschung liegt eine Herausforderung schon allein darin, ein standardisiertes Kurkumapräparat zu entwickeln, das präzise Ergebnisse ermöglicht.

Mögliche Indikationen
Experimentell liessen sich bereits verschiedene Wirkungen des Curcumins erkennen, wie etwa antientzündliche, knorpelschützende, antioxidative, wachstums- und gerinnungshemmende oder antidepressive Eigenschaften. In Bezug auf die Krebsforschung erlaubt das die Annahme, dass Curcumin verschiedene Therapieformen unterstützen oder ergänzen könnte. Trotz grossem Aufwand ist die Beweislage zu allen Indikationen, auch bei Krebserkrankungen, noch ungenügend.

Intensive Forschung

Dennoch seien hier ein paar Ergebnisse erwähnt, die aus noch unveröffentlichten Untersuchungen stammen. Bei Patienten mit Darmkrebs zeigten sich unter verschiedenen Settings Tendenzen, die bei allgemein guter Verträglichkeit auf eine antikanzerogene Wirkung des Kurkumawirkstoffs hinweisen könnten; auch Gewichtszunahmen wurden beobachtet.

Bei Fällen von oralen Gewebeveränderungen, die das Risiko für Mundkrebs erhöhen können, ergaben sich nach dreimonatiger Curcumingabe folgende Hinweise: Das Öffnen des Mundes schien ein­facher, das Geschmacksempfinden besser zu sein.

Patienten mit Pankreaskar­zinom wiederum zeigten zwar Verträglichkeitsprobleme bei hohen Curcumindosen, die Wirkung auf das Krebsleiden wurde aber als günstig eingestuft.

Beobachtungen bei Knochenmarksneoplasien könnten auf eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufs hindeuten.
Und Untersuchungen im Rahmen von Chemo- und Strahlentherapien unter ergänzender Gabe von Curcumin wiederum wecken leise Hoffnungen hinsichtlich deren besserer Verträglichkeit und der Reduktion strahlenbedingter Hautentzündungen.

Die intensiven Forschungsbemühungen geben Zuversicht, dass die Geheimnisse der Kurkuma entschlüsselt werden können.

Entdecken Sie die Kräfte der Kurkuma:

alpinamed.ch