Etwa 20 Prozent der Menschen in der Schweiz leiden an trockenen Augen. Doch was steckt dahinter und welche Massnahmen können Abhilfe schaffen?
Der Tränenfilm schützt die Hornhaut der Augen vor Fremdkörpern und Keimen, die zu Infektionen führen können. Er besteht aus einem Gemisch aus Fett, Schleim und Wasser und sorgt dafür, dass das Oberlid über den Augapfel gleiten kann. Das enthaltene Fett stammt aus den sogenannten Meibom-Drüsen an den Lidrändern. Es fördert die gleichmässige Verteilung des Tränenfilms über dem vorderen Teil des Augapfels.
Die Symptome von trockenen Augen sind vielfältig und entstehen, wenn der Tränenfilm instabil wird. Sie reichen von einem Gefühl des Unwohlseins über rote, brennende oder juckende bis zu tränenden Augen. Manchmal bemerken Betroffene, dass ihre Sehleistung plötzlich schwankt, oder sie nehmen ein Druckgefühl wahr.
Mit dem Alter nimmt das Problem zu. Ab 40 Jahren leidet jede dritte Person daran, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.
Trockene Augen werden durch Heizen in den Wintermonaten, Zugluft oder Klimaanlagen gefördert. Rauchen und längeres Arbeiten am Computer setzen dem Tränenfilm ebenfalls zu. Denn wer konzentriert am Bildschirm arbeitet, blinzelt weniger. Dadurch wird der Tränenfilm nicht optimal verteilt.
Wenn die Lidränder chronisch entzündet sind, können die Meibom-Drüsen nicht ausreichend Fett absondern, was den Tränenfilm ebenfalls austrocknen lässt.
Nicht zuletzt wird das Problem durch die Einnahme diverser Medikamente gefördert. Dazu zählen zum Beispiel die Antibabypille, Betablocker oder gewisse Mittel gegen Akne.
Das Problem von trockenen Augen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ein instabiler Tränenfilm kann die Hornhaut nicht mehr optimal vor Umwelteinflüssen schützen. Sind die Beschwerden mild, können rezeptfreie Tropfen zur Befeuchtung der Augen Linderung verschaffen. Die Tropfen sollten frei von antibakteriell wirkenden Konservierungsmitteln sein, weil diese die Symptome verstärken können. Ideal sind Monodosen.
Zur Ausgleichung des Feuchtigkeitshaushaltes im Gewebe können auch Schüssler Salze unterstützen. Über die Anwendung dieser Salze wird in Apotheken und Drogerien informiert.
Schüssler Salze wurden im 19. Jahrhundert vom homöopathischen Arzt Wilhelm Heinrich Schüssler entwickelt. Er glaubte, dass diverse gesundheitliche Beschwerden durch ein Ungleichgewicht im Mineralstoffhaushalt erzeugt werden. Für ihn war aber nicht die ungenügende Zufuhr von Mineralsalzen durch die Ernährung das Hauptproblem, sondern die unzureichende Aufnahme dieser Stoffe in den Zellen. Schüssler war überzeugt, dass die stark verdünnten Mineralsalze, die nach ihm benannt wurden, in den Zellen als Türöffner fungieren und die Aufnahme von Mineralien aus der Ernährung verbessern würden.
Schüssler Salze sind in Apotheken und Drogerien erhältlich.
Die Zusammensetzung des Tränenfilms wird durch die tägliche Lidrandpflege verbessert. Dazu legt man warme Kompressen auf die Lider. Diese erwärmen und verflüssigen das fetthaltige Sekret in den Meibom-Drüsen. Danach massiert man die Lider, indem man mit sauberen Fingern oder einem Wattestäbchen jeweils gegen den Lidrand streicht. Das fördert das Austreten des Sekrets.