Bärenkräfte für den Winter

Grund genug, die Drogistin Claudia Schiely zu fragen, wie unser Immunsystem funktioniert und wie es gezielt unterstützt werden kann.

Claudia Schiely, was macht den Organismus im Herbst so anfällig für Erkältungen? Wie kann man vorbeugen?

Eine wesentliche Rolle spielen die Anforderungen des Alltags: Zum einen bereitet sich der Körper auf natürliche Weise auf die kürzeren Tage vor und verlangsamt den Stoffwechsel. Auf der anderen Seite geht das Leben auch im Winterhalbjahr weiter und der Leistungsanspruch an jeden Einzelnen bleibt unverändert: Das führt zu einem Energiedefizit. Ein ausgeglichener Energiehaushalt ist eine wichtige Grundlage für die Abwehrkraft. Auch eine offene und positive Einstellung zum Leben wirkt begünstigend auf das Immunsystem.

Was ist das Immunsystem überhaupt?

Das Immunsystem ist das Abwehrsystem des Körpers. Es schützt uns gegen Krankmacher wie Bakterien, Viren und Pilze. Es handelt sich dabei um ein komplexes Netzwerk, bestehend aus verschiedenen Zellen und Organen. Wir unterscheiden zwei Arten: Die unspezifische Immunabwehr ist angeboren. Dazu zählen unter anderem die Haut und die Schleimhäute als einfache Schutzbarrieren gegen aussen. Letztere sind im Herbst besonders gefordert, wenn die einsetzende Heizperiode unsere Schleimhäute austrocknet und das Eindringen von Keimen vereinfacht. Ebenfalls zum angeborenen Immunsystem gehören Fresszellen im Gewebe, welche bereits eingedrungene Keime unschädlich machen. Diese Prozesse laufen in der Regel sehr schnell ab.

Was verbirgt sich hinter dem spezifischen Immunsystem?

Das ist jener Teil des Immunsystems, welcher der Mensch im Laufe seines Lebens entwickelt. Dazu gehören komplexere Zellen, die sich im Blut und Gewebe aufhalten, Krankheitserreger identifizieren und je nach Bedarf die Produktion von Antikörpern initiieren. Diese Prozesse brauchen etwas mehr Zeit. Training lohnt sich: Deshalb ist es auch wichtig, dass bereits Kinder durch eine vernünftige Konfrontation mit Keimen die Chance erhalten, eine starke Immunabwehr zu entwickeln. Bakterien sind ohnehin allgegenwärtig. Am meisten davon hat es im Darm, wo durch eintreffende Nahrung ein Kontakt zur Aussenwelt stattfindet. Entsprechend ist das Immunsystem dort besonders aktiv und macht in jeder Darmzotte eine «Einfuhrkontrolle».

Welche Ernährung empfehlen Sie im Winter? Und um das Immunsystem stärken?

Viele Gewürze wie Ingwer, Pfeffer, Zimt und Kurkuma fördern das sogenannte Verdauungsfeuer. Sie wärmen den Körper von innen und regen die Durchblutung des Verdauungssystems an. Leider ist die Auswahl an saisonalen Früchten und Gemüsesorten im Winter beschränkt. Grundsätzlich gilt: je bunter, desto besser. Bei Bedarf kann gerne auch auf Eingemachtes zurückgegriffen werden. Dank der Konservierung bewahren diese Produkte ihren Nährstoffgehalt. Für das Immunsystem besonders wichtig ist Vitamin C, insbesondere in Kombination mit Zink. Beide Stoffe können Erkältungsbeschwerden verkürzen.

Was halten Sie von Nahrungsergänzungsmitteln zur Stärkung der Immunkraft?

Im Reformhaus führen wir seit zwei Jahren die Produktelinie «Naturkraft». Unter dieser Marke entwickeln wir rein naturbelassene Naturheil- und Nahrungsergänzungsmittel basierend auf dem Fachwissen unserer Mitarbeitenden. Zwei dieser Produkte unterstützen spezifisch das Immunsystem: