Klee: nicht nur ein Glücksbringer
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Klee ist vor allem als weit verbreitete Futterpflanze bekannt. Seit einigen Jahren wecken seine Inhaltstoffe vermehrtes Interesse.

Klee hat nicht nur als Glücksbringer eine symbolische Bedeutung; wenn eine Person «über den grünen Klee» gelobt wird, wird ihr weit mehr Gutes nachgesagt, als sie tatsächlich verdient hat. Früher wurde auf Gräbern Klee gepflanzt. In Grabreden werden in der Regel die besonders wertvollen Eigenschaften einer Person betont, die weniger angenehmen Charakterzüge und Handlungen zu Lebzeiten bleiben unerwähnt. Wie vermutet wird, kommt so die Redewendung «über den grünen Klee loben» zustande.

Beliebte Pflanze bei Bienen

Klee ist vielerorts präsent, er wächst an Waldrändern, er dringt in Gärten vor und er findet sich in jeder Futterwiese. In Osteuropa sowie in China wird Klee wegen seines erheblichen Nährstoffgehalts als Nahrung für Nutztiere grossflächig angebaut.

Klee gehört zu den Leguminosen, die Stickstoff aus der Luft binden und ihn in die Erde einbringen. Dadurch wird die Fruchtbarkeit des Humus verstärkt. Ursprünglich wuchs er in Mittelasien und in Europa, mittlerweile gedeiht er auf allen Kontinenten bis in eine Höhe von 2500 Metern über Meer. Er unterteilt sich in viele Arten. Wenn von Klee die Rede ist, so ist in der Regel Rotklee gemeint. Dieser ist sehr nektarhaltig und wird deshalb von den Bienen besonders geschätzt.

Wertvolles Arzneigewächs

Erst seit wenigen Jahren ist bekannt, dass dieses massenhaft auftretende Gewächs auch ein wertvolles Arzneigewächs ist.

«Die Pflanzenzellen enthalten Substanzen die weiblichen Hormonen ähneln, sogenannte Phytoöstrogene. Sie können verschiedene unangenehme Begleiterscheinungen während den Wechseljahren mildern.»
Adrian Zeller

Neben Rotklee-Produkten können auch aus der Traubensilberkerze gewonnene Heilmittel die Symptome der Abänderung lindern. Rund ein Drittel der Frauen empfindet im Klimakterium kaum Beschwerden, bei einem weiteren Drittel sind sie mittelmässig ausgeprägt und das übrige Drittel wird von ihnen stark beeinträchtigt.

Viele betroffene Frauen bevorzugen eine Hormonersatztherapie auf natürlicher Basis. Die entsprechenden Produkte aus Rotklee sind beispielweise in Kapselform im Fachhandel erhältlich.

Tee und Tinktur selber machen

Entsprechende Heilmittel können auch selber zubereitet werden.

Für einen Tee werden eine Handvoll Blütenköpfe und Blätter mit heissem Teewasser übergossen; zehn Minuten ziehen lassen. Anschliessend abseihen und schluckweise trinken. Für einen guten Erfolg sollte dieser Tee während vier bis sechs Wochen täglich mehrmals eingenommen werden.

Eine weitere Möglichkeit ist eine selbst angesetzte Tinktur. Dazu werden ein bis zwei Handvoll Blütenköpfe und Blätter mit mindestens vierzig prozentigem Alkohol übergossen. Dieser kann in Apotheken und Drogerien bezogen werden, alternativ kann auch Wodka genommen werden. Während dreier Wochen kann diese Mischung in einem verschraubbaren Glas an einem warmen und dunklen Ort ziehen. Jeden zweiten Tag wird sie leicht bewegt, damit die Wirkstoffe besser gelöst werden und leichter in den Alkohol übergehen. Anschliessend werden die Pflanzenteile abgeseiht. Zum Lagerung wird die Flüssigkeit in einen braunen Glasbehälter umgegossen und an einem lichtarmen Ort gelagert.

Gegen Wechseljahrbeschwerden werden drei Monate lang drei Mal täglich fünf bis zwanzig Tropfen vor dem Essen eingenommen. Diese Tinktur wirkt auch bei Beschwerden während der Menstruation.

Foto von einer selbstgemachten Klee-Tinktur

Im Weiteren wird Rotklee auch eine stärkende Wirkung nach längerer Krankheit nachgesagt. Und auch bei verschiedenen Darm- sowie Hautbeschwerden soll er wirksam sein. Wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung wird er auch bei Rheuma und Gicht empfohlen.