08. Oktober 2021

Kranke Zähne

Kranke Zähne
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Wenn Löcher in der Zahnoberfläche entstehen, wird dies als Karies bezeichnet. Unbehandelt kann die Erkrankung zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Eine regelmässige und gründliche Mundhygiene hilft, Zahnschäden vorzubeugen.

Übeltäter Plaque und Zahnstein

Im Speichel befinden sich unzählige Bakterien. Diese ernähren sich von den Bestandteilen unserer Nahrung, die nach dem Essen in der Mundhöhle zurückbleiben. Je mehr Nahrung die Bakterien finden, desto schneller können sie sich vermehren. Zusammen mit Speiseresten bilden die Bakterien Ablagerungen auf den Zähnen. Diesen weichen, weiss-gelblichen, klebrigen Belag nennt man Plaque. Wird die Plaque nicht regelmässig mit der Zahnbürste entfernt, bildet sich ein dickerer und zäher Belag.

Zahnstein ist nichts anderes als Plaque, die sich durch die Einlagerung von Mineralien aus dem Speichel verhärtet hat. Zahnstein bildet sich in erster Linie am Zahnfleischsaum, kann sich aber auch in schlecht zugänglichen Zahnfleischtaschen ausbreiten und dort für Schäden sorgen. Zahnstein ist zudem porös und bietet Schlupflöcher für Bakterien, die durch gewöhnliches Zähneputzen nicht mehr erreicht und entfernt werden können.

Stark zuckerhaltige Nahrungsmittel sind die grössten Risikofaktoren für die Entstehung von Karies. Im Mundraum angesiedelte Bakterien verwandeln Zucker in Säure, die den Zahnschmelz angreift und demineralisiert. Wenn die Löcher nicht rechtzeitig geflickt werden, kann die Karies bis zum Zahnnerv vordringen, was häufig eine Wurzelbehandlung nötig macht. Unbehandelt führt Karies zu Zahnfäule und Zahnverlust.

Zähne richtig pflegen

Eine gewissenhafte Mundhygiene schützt vor Karies und Zahnfleischerkrankungen. Zweimal täglich sollten die Zähne auf allen Oberflächen gereinigt werden. Dabei ist es wichtig, jeden Zahn einzeln und systematisch zu säubern, ohne mit der Zahnbürste starken Druck auszuüben. Um möglichst schonend putzen zu können, verwendet man eine Zahnbürste mit weichen Borsten und einem nicht zu grossen Bürstenkopf, damit alle Stellen im Mund gut erreicht werden können. Elektrische Zahnbürsten reinigen sehr gründlich und leisten ebenfalls gute Dienste, vor allem auch bei Menschen mit Bewegungs­einschränkungen. Für die Zahnzwischenräume eignen sich Interdentalbürstchen und Zahnseide, die in verschiedenen Ausführungen erhältlich sind.

Professionelle Unterstützung

Die Dentalhygienikerin ergänzt die Bemühungen um eine gute Mundpflege und eine gesunde Mundhöhle. In der Dentalhygiene werden Plaque und Zahnstein gründlich entfernt.

«Wie oft die dentalhygienische Behandlung erfolgen sollte, ist individuell verschieden: Die Zeitspanne kann alle paar Monate sein oder bis zu einmal im Jahr reichen. Ebenfalls mindestens einmal jährlich sollte eine Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt stattfinden.»
Christiane Schittny

Dieser kann Erkrankungen in der Mundhöhle, also an den Zähnen, am Zahnfleisch, am Zahnhalteapparat und an den Schleimhäuten rechtzeitig erkennen und behandeln, bevor irreparable Schäden entstanden sind.

Ein gesunder Mund und gesunde Zähne tragen zum allgemeinen Wohlbefinden bei und bieten ein hohes Mass an Lebensqualität bis ins hohe Alter.

Kranke Zähne
 

Fluoride härten den Zahnschmelz

Der Zusatz von Fluoriden in Zahnpasten bietet einen guten Schutz vor Karies. Fluorid ist am Aufbau und an der Remineralisation von Knochen und Zahnschmelz beteiligt und hemmt zudem das Bakterienwachstum und die Entstehung von Plaque. In den meisten Fällen ist daher der Zusatz von Fluoriden in Zahnpasten sinnvoll.

Damit die Fluoride gut wirken können, sollte der Mund nach dem Zähneputzen nur leicht ausgespült werden. Bei besonders kariesanfälligen Zähnen helfen auch die wöchentliche Anwendung eines hoch konzentrierten Zahngels oder das Auftragen eines fluoridhaltigen Lacks beim Zahnarzt.

Ergänzung zum Putzen

Mundspülungen und medizinische Kaugummis können das Zähneputzen ergänzen, stellen aber niemals einen gleichwertigen Ersatz dar. Empfehlenswert sind sie vor allem in Situationen, in denen Zähneputzen nicht möglich ist, zum Beispiel unterwegs oder nach operativen Eingriffen im Mund, wenn die Mundschleimhaut verletzt ist oder schmerzt. Mundspüllösungen mit dem Wirkstoff Chlorhexidin wirken besonders gut gegen die Bildung von Plaque und Zahnfleischentzündungen, sollten jedoch wegen möglicher Zahnverfärbungen und Geschmacksbeeinträchtigungen nicht über längere Zeit angewendet werden.