Lästige Warzen
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Warzen werden durch verschiedene Viren verursacht. Von den ansteckenden Hautwucherungen sind vor allem Kinder betroffen, manche sogar immer wieder.

Warzen häufig bei Kindern

Bei Schuleintritt hat jedes achte Kind Warzen, im Alter zwischen 16 und 18 Jahren leidet jeder vierte Teenager daran. Verantwortlich dafür ist das noch nicht ausgereifte Immunsystem. Dieses ist mit den Warzen verursa­chenden Viren noch nicht vertraut und muss den Umgang mit ihnen erst lernen. Der enge Körperkontakt unter Kindern und Jugendli­chen erleichtert eine Übertragung der Viren.

Diverse Verursacher

Am häufigsten treten bei Kindern Warzen auf, die durch humane Papillomviren verursacht werden. Davon gibt es über 100 Arten. Dellwarzen, die man auch Flugwarzen nennt, sind ebenfalls weit verbreitet. Sie zeigen sich als kleine hautfarbene Knötchen, die in der Mitte eine Delle aufweisen. Hinter diesen Warzen steckt ein Virus aus der Familie der Pockenviren.

Bei Kindern treten Warzen meist an Händen und Füssen auf, etwas seltener sind das Gesicht oder andere Körperstellen befallen. Kinder, deren Immunsystem geschwächt ist, oder Kinder, die schnell kalte Hände und Füsse bekommen oder viel schwitzen, leiden besonders häufig an Warzen.

Bei Erwachsenen sind die hochansteckenden Feigwarzen ein Thema, die beim Geschlechtsverkehr über­ tragen werden. Raucher sind häufiger von Warzen betroffen als Nichtraucher. Die Anfälligkeit für Warzen nimmt mit dem Alter ab.

Die Übertragung

Die Ansteckung mit Warzen erfolgt durch den direkten Kontakt mit Infizierten oder mit Viren, die sich auf Gegenständen oder auf dem Boden befinden. Das Übertragungsrisiko ist in nasser Umgebung besonders hoch, denn in aufgeweichte Haut können Viren leichter eindringen.

Im Schnitt dauert es sechs Wochen, manchmal aber auch Monate, bis sich die Haut an der Stelle, wo das Virus eingedrungen ist, ver­dickt und eine Warze entsteht. Bei Flugwarzen kann es schneller gehen. Doch nicht alle angesteckten Kinder entwickeln Warzen.

Behandlungsmöglichkeiten

 

«Rund zwei Drittel aller Warzen verschwinden innerhalb von drei Jahren von allein. Eine Behandlung ist vor allem dann angezeigt, wenn die Warzen stören oder schmerzhaft sind.»
Susanna Steimer Miller

Aber auch, wenn sie gehäuft im Gesicht, ins­ besondere in der Nähe der Augen, oder an den Fingern sowie in der Nähe der Nägel auf­ treten. Kinder mit einer Immunschwäche müssen früh behandelt werden.

Heute gibt es verschiedene Behandlungsoptionen, die Warzen den Garaus machen. Oft braucht die Therapie jedoch etwas Zeit.

Salicylsäure, die in manchen Fällen auch mit Milchsäure gemischt wird, steht als Lösung oder in Form von Warzenpflastern zur Verfügung. Sie löst das Keratin auf und dringt in die Hornhaut ein. Gegenüber Placebo erhöht diese Anwendung die Abheilungsrate um 50 Prozent.

Ebenfalls als wirksam erwiesen hat sich Monochloressigsäure, die es als Lösung oder als Pen in der Apotheke gibt. Die Ameisensäure, die einmal pro Woche angewendet wird, wirkt noch stärker. Iranische und indi­sche Studien ergaben eine Abheilungsrate von über 90 Prozent. Da es sich bei der Amei­sensäure jedoch um eine potente und ätzende Säure handelt, darf sie nur gemäss den Empfehlungen in der Packungsbeilage angewendet werden. Grossflächige oder zu häufige Anwendungen sowie das Abdecken der behandelten Warze mit einem Pflaster können zu Verätzungen führen. Ameisensäure darf nur bei Warzen an Händen und Füssen eingesetzt werden.

Bei Erwachsenen können Warzen an diesen Stellen mit flüssigem Stickstoff vereist oder mit dem Laser entfernt werden. Das Vereisen bringt meist schnell gute Ergebnisse. Am besten wirkt diese Behandlung, wenn die Hornschicht über der Warze zuvor mit einem Skalpell vorsichtig abgetragen wird. Doch auch das Vereisen birgt Risiken. So kann die grossflächige Anwendung von flüssigem Stickstoff Brandblasen verursachen.