24. Februar 2022

Selbst schuld am Lungenkrebs? So einfach ist es nicht

Selbst schuld am Lungenkrebs? So einfach ist es nicht
Lesezeit ca. 3 min

Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs sind häufig mit Schuldzuweisungen konfrontiert. Das ist das Letzte, was Betroffenen mit Krebs weiterhilft. Was unterstützt Patientinnen und Patienten im Umgang mit der Diagnose Krebs denn tatsächlich?

Wer mit dem Auto verunfallt, ist selbst schuld. Jeder weiss, dass der Strassenverkehr gefährlich ist. Wer von einem herunterfallenden Ast getroffen wird, ist selbst schuld. Jeder weiss, dass man bei Sturm besser im Haus bleibt. Wer Lungenkrebs bekommt, ist selbst schuld. Jeder weiss, dass Rauchen Lungenkrebs verursacht. Mit den ersten beiden Aussagen ist vermutlich kaum jemand einverstanden. Bei der dritten Aussage sieht es leider anders aus. Über 90 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs erleben Schuldzuweisungen. Sie werden voreilig als Raucher abgestempelt, obwohl 20 Prozent der Betroffenen gar nie geraucht haben.

Stigma Lungenkrebs?

Zwar ist das Rauchen tatsächlich ein wichtiger Risikofaktor für Lungenkrebs. Klar ist aber auch, dass die Gründe, warum Krebs entsteht, vielfältig und sehr komplex sind. Neben Umwelteinflüssen spielen auch die erbliche Veranlagung und nicht zuletzt der Zufall mit. Einfache Ursache-Wirkung-Erklärungen greifen viel zu kurz. Doch Schuldzuweisungen – egal, ob man sich selbst die Schuld gibt oder sie von anderen auferlegt bekommt – sind genau das: der Versuch einer einfachen Erklärung für ein Ereignis mit kompliziertem, vielleicht sogar unerklärbarem Hintergrund.

Schuldzuweisung und das damit verbundene Stigma bringen niemanden weiter. Im Gegenteil: Sie vergrössern das Leid zusätzlich. Sie führen beispielsweise dazu, dass Betroffene lange zögern, bevor sie zur Ärztin oder zum Arzt gehen. So geht wertvolle Zeit für eine erfolgreiche Behandlung verloren. Deswegen ist es wichtig, gegen das Stigma Lungenkrebs zu kämpfen.

Empathie für Krebsbetroffene – Podcast zum Umgang mit einer Diagnose

Alle Krebsbetroffenen brauchen Empathie und Unterstützung aus ihrem Umfeld. Die Firma Janssen startete aus diesen Gründen eine Podcast-Serie zum Umgang mit der Diagnose Krebs. Zum Auftakt sprechen wir mit Dr. med. Patrick Nemeshazy. Er ist Chefarzt der Psychiatrischen Dienste der Spital Region Oberaargau AG und Spezialist für Psychoonkologie. Im Podcast erklärt er, was Patientinnen und Patienten mit Krebs viel besser gebrauchen können als Schuldzuweisungen.

Dieser Artikel ist von Janssen-Cilag AG unterstützt.

Jetzt hören, worum es geht:

Podcast Leben mit Krebs