In der Antike wurden Athleten und Feldherren mit Lorbeeren bekränzt. Wer diese Blätter auf dem Kopf trug, hatte eine herausragende Leistung vollbracht. Dass die Blätter auch Heilsubstanzen enthalten, ist wenig bekannt.

Verschiedene Lorbeerarten

Immerwährendes Grün steht für nie versiegende Lebenskraft. Im Gegensatz zu vielen anderen Sträuchern und Bäumen verfärben sich die ledrigen Blätter des Lorbeers im Herbst kaum.

Lorbeer: Der Heldenkrank als Heilmittel

Wie vermutet wird, wurde er deshalb zum Sinnbild für Siegerqualitäten, für Ruhm und Ehre für Athleten, Dichter und Feldherren. So liess sich etwa auch Napoleon mit einem Kranz aus goldenen Lorbeerblättern malen. In der altgriechischen Weltsicht unterstützen sie auch die moralische Reinigung von Sünden.

Sein ganzjähriges Grün gilt vor allem für sein Ursprungsgebiet in Vorderasien, wo das Klima gemässigt ist; in Mitteleuropa gilt er als nicht winterhart. Allerdings sind hier andere Sorten verbreitet, vor allem der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus, giftig). Um sie vor Frösten zu schützen, werden Lorbeergewächse öfters in Kübel gepflanzt, die an einem geschützten Ort überwintern.

Wenn von Lorbeer als Siegeskranz sowie als Heilpflanze die Rede ist, ist meistens der Gewürzlorbeer (Laurus nobilis) gemeint, der bis zwölf Meter gross werden kann und mittlerweile rund ums Mittelmeer gedeiht; weltweit kommen verschiedene weitere Unterarten vor.

Lorbeer als Gewürz sparsam dosieren

Heute sind Lorbeerblätter vor allem wegen ihres Aromas gebräuchlich.

«Sie gelten als blähungshemmend und damit als verdauungsunterstützend und werden Eintöpfen, Suppen, Fleischspeisen, Fischsud, Reisgerichten, Essiggemüse sowie gelegentlich auch Tomatensaucen beigegeben.»
Adrian Zeller

Eine mit einem Lorbeerblatt und Nelken gespickte halbierte Zwiebel gilt als einer der Klassiker in der Küche. Nach dem Kochprozess werden die Blätter entfernt, damit ihr Aroma in den Speisen nicht zu dominant wird. Zudem könnten sie versehentlich in den Mund gelangen, wo sie geschmacklich zu intensiv wirken und wegen ihrer harten Konsistenz kaum gekaut werden können.

Wegen ihres ausgeprägten Aromas sollten sie nur sparsam eingesetzt werden, zum Würzen genügt oft ein halbes Blatt. Da frischer Gewürzlorbeer nur selten erhältlich ist, werden meistens getrocknete Blätter verwendet. Zermahlene Blätter geben den Speisen eine bittere Geschmacksnote, daher ist von ihnen abzuraten.

Lorbeerwickel beruhigt die Atemwege

Da Lorbeer ein eukalyptusartiges Öl enthält, gilt er seit der Antike als Heilpflanze. Wie oben gesehen, kommen unterschiedliche Arten der Pflanze vor.

Wer Lorbeerblätter zur Behandlung von verschiedenen Leiden einsetzen möchte, sollte sich fachkundig beraten lassen, beispielsweise in einem Kräuterhaus oder in einer Drogerie. Andernfalls kann es zu Verwechslungen, Fehldosierungen sowie zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen: Manche Personen reagieren auf Lorbeer mit einer Kontaktallergie.

Zu Heilzwecken werden die Blätter unter anderem bei Erkältungen und anderen Atemwegserkrankungen angewendet. Dazu werden einige getrocknete oder frische Blätter aufgekocht; einige Minuten ziehen lassen. Wenn der Sud leicht abgekühlt ist, taucht man ein Baumwolltuch hinein, beispielweise ein Geschirrtuch. Danach wird es ausgepresst, auf den Brustkorb gelegt und mit einem Frotteetuch und eventuell zusätzlich mit einem Flanelltuch abgedeckt. Lorbeerwickel besänftigen die Atemwege, sie wirken auch gegen allfälliges Fieber und fördern das heilungsunterstützende Schwitzen.

Das in den Blättern enthaltene Öl kann auch abschwellend wirken, etwa bei Arthritis und bei anderen Gelenkschmerzen sowie nach Insektenstichen. Lorbeerblätter sind auch eine wirkungsvolle Hilfe gegen Küchenschaben, die durch den Geruch vertrieben werden.