Neurodermitis – in der Fachwelt auch atopische Dermatitis genannt – ist die häufigste chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Typisch für die Erkrankung sind Juckreiz und Hautveränderungen. Viele Betroffene leiden jedoch auch unter Angst und Depressionen sowie Unsicherheit und Konzentrationsstörungen. Die Krankheit begleitet viele Menschen durchs ganze Leben; ihre Lebensqualität ist stark eingeschränkt.
Der 21-jährige Wirtschaftsstudent Joel Chavez erzählt seine Geschichte und wie gut es ihm geht, seit er die richtige Behandlung gefunden hat.
«Ich selbst kann mich nicht erinnern, ich war noch ein Baby. Aber meine Eltern erzählten mir, dass sie in Italien am Meer erstmals rote Flecken und Ausschläge an meinem Körper entdeckten. Die Diagnose war dann recht hart für sie. Ich bin ihnen sehr dankbar, dass sie nichts unversucht gelassen haben, damit ich die bestmögliche Behandlung erhielt; aber es war eine Herausforderung. Ich litt unter einer ungewöhnlich starken Form der Neurodermitis und selbst die Ärzte wussten zu diesem Zeitpunkt nicht, wie man am besten mit der Erkrankung umgeht.»
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«Dank dem grossen Engagement meiner Eltern kann ich sagen, dass ich eine schöne Kindheit hatte – trotz Neurodermitis. Meine ‹Gspänli› und die Lehrer waren im Kindergarten und später auch in der Schule bereits von Beginn an sensibilisiert. Darum waren alle immer sehr verständnisvoll. Ich habe schöne Erinnerungen an meine Kindheit, auch wenn die Neurodermitis mit viel Stress verbunden war. Ich habe oft wenig geschlafen, weil ich mich immer gekratzt habe. Auch mich zu konzentrieren, konnte schwierig sein. Auf die Dauer prägt einen das schon. Und es braucht viel Energie: Man muss seine Haut ständig pflegen und fortwährend soll, muss etwas heilen.
Neurodermitis kommt in Schüben und es gibt unglaublich Vieles, was einen neuen Schub begünstigen kann: ein Kleidungsstück, etwas Falsches zu essen oder auch Stress. Ich musste also immer vorsichtig sein, dass ich mit nichts in Kontakt kam; oder in Situationen, welche die Krankheit verschlimmern könnten. So hatte ich zum Beispiel nach jedem meiner Geburtstage einen Schub.»
«Dank frühzeitiger Sensibilisierung meines Umfelds musste ich das nicht erleben. Aber es gibt schon Situationen, in denen Leute starren oder neugierig sind. Wobei mir Letzteres lieber ist: Sobald ein Dialog entsteht, hat man die Möglichkeit, sich zu erklären – und das hilft.»
«Mit 18 konnte ich mit einer neuen Therapie beginnen. Seitdem habe ich ein ganz anderes Leben. Die Neurodermitis ging sehr stark zurück und ich kann vieles tun, was ich früher nie tun konnte – das bedeutet, Lebensqualität zu haben.»
Joel Chavez hat im Rahmen seiner Maturaarbeit den Kurzfilm «Krokodil» produziert. Der Film zeigt seine Lebensgeschichte und soll andere ermutigen, offen über ihre Probleme zu sprechen und bei Angehörigen mehr Verständnis wecken.
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Dieser Beitrag entstand mit finanzieller Unterstützung von AbbVie AG, Alte Steinhauserstrasse 14, 6330 Cham.