Mit ihrem eleganten Flattertanz zählen sie zu den prachtvollsten Vorboten des Frühlings: Schmetterlinge. Der Bestand vieler heimischer Arten ist allerdings inzwischen rückläufig oder sogar bedroht, weil es immer häufiger an entsprechendem Lebensraum und Nahrungsangebot mangelt. Doch im Garten und auf dem Balkon können wir etwas für die grazilen Geschöpfe tun.
Weltweit existieren nachweislich rund 180 000 verschiedene Schmetterlingsarten. Und immer wieder werden neue Spezies entdeckt – vor allem in abgelegenen Gebieten der Tropenwälder. «Teilweise sind sie nur wenige Millimeter gross und sehr unauffällig», erklärt Chantal Derungs, Biologin und Schmetterlingskennerin im Papiliorama.
In der Schweiz leben rund 3 600 Schmetterlingsarten, wobei die meisten davon Nachtfalter sind. Nur knapp über 200 Arten gehören zu den auffälligeren Tagfaltern wie Admiral, Kleiner Fuchs, Schachbrettfalter, Schwalbenschwanz, Tagpfauenauge und Trauermantel.
Das Erschreckende:
Bei den Nachtfaltern lassen sich ähnliche Rückschlüsse ziehen. Allerdings ist es hier schwieriger, Angaben zu machen, da die Bestände vieler Arten nicht genau erfasst sind. Wie bei den Tagfaltern ist auch bei den Nachtschwärmern häufig das Problem, dass sie sehr spezialisiert und deshalb von ganz bestimmten Pflanzen abhängig sind. Schwinden die Habitate dieser Pflanzen, wirkt sich das unmittelbar auf die Überlebenschancen der eleganten Lufttänzer aus.
Hält man sich vor Augen, dass alle Gärten, Terrassen und Balkone in der Schweiz zusammengerechnet eine wesentlich grössere Fläche ergeben als die Fläche der hiesigen Schutzgebiete insgesamt, wird klar: Jeder kann etwas zum Wohle der Schmetterlinge beitragen. In diesem Zusammenhang ist allerdings wichtig, möglichst auf unterschiedliche und vor allem einheimische Gewächse im Garten zu achten, um Flattertänzern ein reichhaltiges Buffet bieten zu können. Auf grosse Flächen mit englischem Rasen sollte hingegen lieber verzichtet werden, da sie für Schmetterlinge – und übrigens auch die meisten anderen Insekten – quasi eine Wüstenlandschaft darstellen.
Das gilt auch für Pflanzen, die zwar mit üppiger Blütenpracht auf sich aufmerksam machen, aber von weit herkommen. «Viele Menschen meinen, Gutes zu tun, wenn sie viel Blühendes anpflanzen. Sind es jedoch nicht die richtigen einheimischen Pflanzenarten, so sind sie für den Schmetterling oft nutzlos», so die Biologin Chantal Derungs.
Zudem sollte nicht vergessen werden, dass für manche Schmetterlinge nicht nur Blütennektar eine Rolle spielt. Auch von Früchten ernähren sich einige. Im Raupenstadium hingegen braucht es andere Futterpflanzen. Jede Schmetterlingsart ist dabei für die Entwicklung ihrer Raupe auf bestimmte Gewächse angewiesen, beispielsweise Brennnesseln.
Diese gemeinnützige Stiftung wurde 1988 vom niederländischen Biologen Maarten Bijleveld van Lexmond und seiner Frau Catheline gegründet – mit dem Ziel, Menschen für die Artenvielfalt der Tropenwälder zu sensibilisieren. So können im Schmetterlingshaus des Papilioramas in Kerzers (FR) über 1000 exotische Falter bestaunt werden, und zwar in allen Stadien ihres Lebenszyklus: als Ei, Raupe, Puppe und adulter Schmetterling. Darüber hinaus zeigt das Papiliorama im sogenannten «Chlitierlizäut» auch Falter, die in der Schweiz beheimatet sind und für deren Schutz sich die Stiftung ebenso einsetzt. papiliorama.ch