Hoffnung für Autoimmunkranke und Allergiker. Auch kann der Medizin-Tipp aus der Bibel bei hohem Blutdruck, erhöhten Blutzucker- und Blutfettwerten helfen.
Seit Tausenden von Jahren wird die Heilkraft des Schwarzkümmels und des daraus kalt gepressten Öls sehr geschätzt. Wie Weihrauch moduliert der Schwarzkümmel die gestörte Regulation des Immunsystems. Wenn fehlgesteuerte Immunzellen körpereigene Zellen attackieren, weil sie als «fremd» eingestuft werden, liegt eine Autoimmunerkrankung vor: Der Körper zerstört sich selbst. Dies geht mit einer chronischen Entzündung einher.
Wie Weihrauch moduliert der Schwarzkümmel auch die überschiessende Reaktion des Immunsystems bei Allergien. Häufige Auslöser (Allergene) sind Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Schimmelpilze, Nahrungsmittel, Insektengifte, Latex oder Medikamente. Kommen die Betroffenen mit Allergenen in Berührung, reagiert der Körper mit Niesen, Juckreiz, verstopfter oder ständig laufender Nase, Atemnot durch Verkrampfung der Atemwegsmuskeln, Flüssigkeitsansammlung im Gewebe oder Hautausschlag. Auch Allergien gehen mit einer chronischen Entzündung einher.
Beim entzündlichen Rheuma werden vor allem die Gelenke zerstört, aber nicht ausschliesslich. Andere Autoimmunkrankheiten betreffen die Haut (Schuppenflechte, Neurodermitis, Weissfleckenkrankheit), die Schilddrüse (Hashimoto), den Darm (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), die Bauchspeicheldrüse (Diabetes Typ 1), Muskeln (Polymyositis), Gefässe (Vasculitis) und das Gehirn (Multiple Sklerose). Unter Einnahme des Schwarzkümmel-Wirkstoffs besserten sich die Beschwerden und die typischen Laborveränderungen. Da der Schwarzkümmel-Wirkstoff durch Licht und Sauerstoff zerstört wird, sollte verkapseltes Öl eingenommen werden: Morgens und abends 1,5 ml Öl aus drei Kapseln (Apotheke/Drogerie) auskauen und die Hüllen ausspucken. Zusätzlich empfehle ich meinen erwachsenen Patienten bei Autoimmunerkrankungen zweimal drei Kapseln mit solubilisiertem Weihrauchextrakt pro Tag.
Die Beschwerden bei Heuschnupfen, Asthma und Ekzemen nahmen unter dem Schwarzkümmel-Wirkstoff im selben Ausmass ab wie unter synthetischen Medikamenten.
In einer zusammenführenden Untersuchung senkte Schwarzkümmel bei Zuckerkranken die erhöhten Nüchtern- und Langzeit-Blutzuckerwerte. Zusätzlich zu synthetischen Blutzucker- und Blutfettsenkern eingenommen, optimierten bis zu zwei Gramm Schwarzkümmelöl pro Tag die Wirkung der Medikamente. Unklar ist, warum nicht alle Patienten auf den Schwarzkümmel ansprachen. Dies ist Gegenstand weiterer Untersuchungen.
In zusammenführenden Untersuchungen war der Blutdruck (oberer und unterer Wert) nach 8 Wochen Schwarzkümmel-Zufuhr beachtlich gesunken. Ein normaler Blutdruck wird nicht gesenkt. Doch müssen beweisend angelegte Studien alle Wirkgrössen bestätigen. Ist das erzielte Ergebnis nicht zufriedenstellend, sollten zu den zweimal drei Schwarzkümmelöl-Kapseln zweimal drei Kapseln mit geruchlosem, schwarzem Knoblauchextrakt dazugenommen werden. Ansprecher auf den Schwefelwirkstoff des Knoblauchs profitieren in jedem Fall von der Kombination, können an synthetischen Blutdrucksenkern einsparen und so an deren Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Impotenz, Leber- und Nierenschäden, Reizhusten, Asthma, Herzrhythmusstörungen.
In den empfohlenen Dosen hatte Schwarzkümmelöl keine negativen Wirkungen auf die Gesundheit. Nur gelegentlich treten geringe Magen-Darm-Beschwerden auf wie Aufstossen, Magenreizung oder Durchfall. Der Schwarzkümmel-Wirkstoff kann aber die Wirkung verschiedener Medikamente verstärken, auch die der klassischen Krebsmedikamente und die der Anti-Hormone. Bitte halten Sie Rücksprache mit Ihrem Hausarzt.
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Prof. Dr. Sigrun Chrubasik-Hausmann
Hausarztpraxis in Bad Ragaz
