Schon im Kindesalter nahm Petra Eichenberger seltsame Dinge wahr, die sie nicht einordnen konnte, sie lange verängstigt haben. Es dauerte Jahre, bis ein Schlüsselerlebnis sie ihre ausserordentlichen Fähigkeiten erkennen und schliesslich den Mut finden liess, sich darauf einzulassen. Heute kann sie als kreatives Medium Kraft daraus schöpfen – und mit ihrem Wissen andere Menschen unterstützen.
Das muss so mit acht, neun Jahren gewesen sein. Ich bin oft mitten in der Nacht aufgewacht, schweissgebadet, und habe erst Schritte gehört auf dem Gang – was wegen dem Teppichboden eigentlich gar nicht möglich war; und dann Menschen gesehen, die durch den Türspalt zu mir ins Zimmer schauten. Durch das orangene Licht des «Nachtliechtlis» hindurch waren die Personen für mich deutlich sichtbar. Das hat mir extrem Angst gemacht, vor allem die Schritte, die waren am schlimmsten.
Ja, ich habe meiner Mutter davon erzählt. Sie meinte, es könne schon sein, dass da Menschen zu Besuch kämen, die vielleicht auch gar nicht mehr lebten – und ich solle es doch mit Beten versuchen. Das habe ich dann gemacht, bin dazu unter der Bettdecke verschwunden; und trotzdem waren die Gestalten immer wieder da. Das sind meine Kindheitserinnerungen.
Während der Schulzeit gab es immer wieder und verschiedenste Wahrnehmungen, die andere nicht hatten. Ich weiss die Details nicht mehr, aber meine Mutter musste verschiedentlich in der Schule antraben, weil ich wieder «komische Sachen» rumerzählt hatte: einen römischen Tempel gesehen haben wollte, beispielsweise. Ich war mir meiner Sache aber ganz sicher …
Nach ein paar Jahren der relativen Ruhe kam der Tag, an dem ich im Lehrbetrieb meinen Kopf in einem Einbaulift so stark anschlug, dass ich ein schweres Schädeltrauma erlitt. Die Folge waren starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Migräneattacken, welche die behandelnden Ärzte mit der Zeit als nicht behandelbar einstuften und mir bleibende Schmerzen in Aussicht stellten.
Die Schmerzen sollten aber nicht zum Dauerzustand werden. Nein, das war keine Perspektive, und ich suchte über Jahre nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten. In Energiebehandlungen erlebte ich auch sehr viel Energie in meinem Körper; und schlussendlich, mit etwa 24 Jahren, entschloss ich mich zu einer Reinkarnationstherapie.
In einer der insgesamt drei Rückführungen wurde der Unfall aufgearbeitet: Da habe ich realisiert, dass ich durch den Schlag eine Nahtoderfahrung gemacht, mich für eine gewisse Zeit ausserhalb meines Körpers befunden hatte.
Diese Erkenntnisse wirbelten erneut vieles auf in mir; aber ich lernte damals auch, nicht alles bis ins Unendliche zu hinterfragen, sondern einfach auch mal einen Punkt zu setzen und etwas anzunehmen.
Es dauerte noch Jahre und brauchte Umwege. Ich hatte etwa eine Polarity-Ausbildung begonnen, während der ich rasch merkte, dass der Umgang mit Energien zwar okey war, aber die Körperlichkeit, die Berührungen mir nicht entsprachen. Beim Protokollieren der Sitzungen realisierte ich aber, dass ich immer wieder andere Personen im Raum wahrnahm, oder intensive Parallelbilder.
Solche «Erscheinungen» nahmen weiter zu; aber erst nach der Geburt des dritten Kindes, meiner Tochter Séraphine – was bezeichnenderweise für Engel steht – war die Zeit reif. Mir wurde klar, dass ich die Ausbildung zum Medium machen wollte; mit 35 Jahren. Diese ganze lange Zeit war rückblickend nötig, um mich daran heranzuführen.
Während der Ausbildung habe ich gelernt, die Wahrnehmungen einzuordnen; und diese ganz gezielt – wie über einen Kippschalter – ein- und auszuschalten. Ich kann sensitiv und medial sein, wenn ich in einer Sitzung bin; und nach dem Termin schalte ich die Wahrnehmung aus. Eine Übungssache.
Eigentlich nicht; aber Rituale sind etwas Schönes. Gerne bereite ich in aller Ruhe meinen Sitzungsraum vor, reinige die Luft von allem, was da noch ist. Nehme dann Platz in meinem Sessel, schliesse die Augen und verbinde mich mit Mutter Erde; bedanke mich, fühle mich verwurzelt, getragen und genährt. Suche dann Kontakt mit meinem eigenen höchsten Selbst, unserer inneren Kraft, mit Vater Himmel und der ganzen geistigen Welt. Dank dieser Verbindungen fühle ich mich stark unterstützt in meinem Wirken als Kanal.
Doch, das kann ich gut beschreiben. Ich schaue nicht in eine Kristallkugel; das gibt es nur im Film. Ohne jegliche Hilfsmittel gebe ich einfach meine Wahrnehmungen weiter; ich sehe mich als Kanal. Die «Hell-Sinne» entsprechen den Sinnen, wie wir sie alle kennen: Sehen, Hören, Fühlen … Es ist so, wie wenn man ein spannendes Buch liest und dazu ein Bild im Kopf hat.
Ja, genau. Das hat sich über die Jahre auch verändert. Ich sehe nicht mehr so klar die Personen, wie ich sie als Kind wahrgenommen hatte; heute ist es vielmehr ein «Hell-Wissen». Durchs Kanal-Sein während eines Jenseitskontakts kann ich beispielsweise den Charakter eines Verstorbenen beschreiben.
Oder das «Hell-Hören», was sich zunehmend bemerkbar macht: nicht im Sinne einer Telefonleitung im Ohr, eher wie eine telepathische Eingebung. Das kann nur ein einzelnes Wort sein; aber auch so weit gehen, dass die Klient*innen ganz genau die Sprache, typische Ausdrucksweisen der verstorbenen Person wiedererkennen.
Und manchmal kann ich auch «Hell-Fühlen», also spüren, wie jemand verstorben ist, welche Schmerzen er/sie hatte. Manche Verstorbenen wollen mir explizit nicht zeigen, wie sie gegangen sind – anderen ist es wichtig, mir dies zu zeigen. Die Verstorbenen zeigen mir, was sie ihren Liebsten mitteilen wollen. Die Intensität der Wahrnehmungen ist sehr unterschiedlich; je nach Charakter der verstorbenen Person.
Tatsächlich, ja, zu 99 Prozent. Während der Ausbildung musste ich jeweils all die Personen «abarbeiten», die ich im Raum wahrnahm – was in ziemlich viel Arbeit ausufern konnte. Aber die Menschen, die heute zu mir kommen, wissen in aller Regel ganz genau, mit wem sie in Kontakt treten möchten; und da genügt mir der Name, um die richtige Verbindung herzustellen. Meistens erfahre ich diesen erst zu Beginn der Sitzung: Das hat mit Vorsicht oder auch Skepsis zu tun.
In Jenseitskontakten bin ich das mediale Sprachrohr, das weitergibt, was die verstorbene Person zu sagen hat. Deshalb bitte ich meine Kund*innen zu Beginn der Sitzung, auf meine Aussagen nur mit «ja», «nein» oder «ich weiss es nicht» zu antworten; sonst wird es für mich sehr anstrengend, den Kontakt zu halten und alle Wahrnehmungen zu empfangen.
Natürlich kommen die Menschen mit Fragen zu mir, diese können sie auch während der Sitzung stellen, sofern sie nicht schon in deren Verlauf beantwortet wurden.
Es kommt immer wieder vor, dass dies ein ganz anderes Thema ist als das, was die Dagebliebenen (meine Kund*innen) wissen wollten. Die Verstorbenen haben meistens eine Botschaft an ihre Hinterbliebenen, um zu zeigen, dass sie noch mitbekommen, wie es ihnen geht.
Das ist etwas, was in der Praxis immer wieder gefragt, gewünscht wurde. Deshalb schliesse ich die Sitzungen mit dieser Übung ab – sodass die Kund*innen überall und jederzeit selbst Kontakt aufnehmen können. Für viele ist es das erste Mal überhaupt, dass sie sich dem Fühlen, der Wahrnehmung, den Energien hingeben; und ein wunderbarer Rahmen, um bisher Ungesagtes loszuwerden – loszulassen. Sich zu verabschieden.
Es ist ein Feld, das an Bedeutung gewinnt. In der sensitiven Wahrnehmung empfange ich die Informationen aus dem Aurafeld meines jeweiligen Gegenübers. Die Fragestellungen sind mannigfaltig: von belastenden Familienkonstellationen über Fragen zum Berufsleben bis zu wichtigen Weichenstellungen im Leben. Ich würde aber niemals Ratschläge geben oder Voraussagen machen!
Mithilfe meiner Wahrnehmungen führe ich das Gegenüber sanft – sensitiv – durch seine Fragestellungen. Wir schauen zusammen, auch in Visualisierungen, wo es hakt, warum es hakt; oder etwa auch, ob es bei Entscheidungen zwischen zwei Varianten vielleicht auch noch eine dritte gibt, einen Herzensweg. Das ergibt sich alles fliessend aus der Situation, während der Sitzung.
So begleitet erkennen die Fragenden selbst ihren Weg. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass sich die Menschen hier bei mir mal wirklich Zeit und Musse nehmen für ihr Anliegen. Das ist im hektischen Alltag oft gar nicht möglich.
Seit 2001 kreiere ich auf Anfrage individuelle Seelenlichter aus Antikglas. Seit ein paar Jahren biete ich auch Workshops an, in denen die Teilnehmer*innen ein eigenes Licht herstellen können. Die Frauen und Männer, die zu mir in einen Workshop kommen, haben unterschiedliche Beweggründe. Die einen bauen das Licht für sich persönlich; andere waren schon Kund*innen von mir und ich weiss, dass sie gezielt für eine Person ein individuelles Gedenk- oder Herzenslicht machen.
Meine Arbeit als Medium hat mir gezeigt, dass wir mehr auf unser Herz hören dürfen: Es weiss am besten, was es braucht – auch, wenn wir trauern. Unsere Verstorbenen in der geistigen Welt möchten uns unterstützen, sie schicken uns Zeichen, kommen manchmal sogar in unsere Träume und lassen uns fühlen, dass sie immer noch da sind.
Petra Eichenberger stellt den Leser*innen der Schweizer Hausapotheke einen Kursplatz gratis zur Verfügung (ganztägiger Kurs im Raum Bern).
Sind Sie interessiert? Dann schicken Sie eine E-Mail mit Ihrem Namen und der Adresse an service@schweizerhausapotheke.ch.
Betreff: Workshop Seelenlicht; Einsendeschluss: 30. April 2023