Giftsumach: für Menschen, die sich gerne bewegen
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Rhus toxicodendron – kurz Rhus-t – ist eines der wichtigsten Mittel bei Beschwerden und Verletzungen des Bewegungsapparates. Es wird deshalb auch das «Sportlermittel» genannt.

Jetzt, wo die Berge noch immer locken, die Tage aber wieder etwas kühler werden, wird das homöopathische Mittel Rhus toxicodendron aktuell. Wir schwitzen beim steilen Aufstieg auf den Gipfel und oben angekommen, wird der verschwitzte Körper durch Wind und kühlere Temperaturen schnell abgekühlt. Dies ist ein typisches Szenario, bei dem Beschwerden auftreten können, die mit Rhus-t, wie es in der Homöopathie abgekürzt wird, gelindert werden können.

Bei Rückenschmerzen, Muskelkater, Verstauchungen, Zerrungen, Sehnenscheidenentzündungen …

Das Mittel wird auch Sportlermittel genannt, weil es eine starke Wirkung auf den Bewegungsapparat hat, vor allem auf Sehnen und Bänder, aber auch auf die Muskulatur. Es wird bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt, wie zum Beispiel Muskelkater, Tennisellbogen, Sehnenscheidenentzündungen, Verstauchungen, Zerrungen, Rückenschmerzen.

Abkühlung, Überanstrengung oder Verheben

Meist sind die Auslöser der Beschwerden Abkühlung nach Erhitzung und Schwitzen, aber auch Überanstrengung und Verheben beim Tragen von schweren Lasten. Vor ein paar Wochen hat dieses Mittel mir selbst sehr geholfen, als ich mir beim Transportieren von schweren Kisten äusserst unangenehme Kreuzschmerzen eingefangen hatte.

Bei Rückenschmerzen kommen natürlich noch viele andere homöopathische Mittel in Frage. Meine Schmerzen waren am Morgen nach dem Schlafen am schlimmsten, so dass ich kaum aus dem Bett aufstehen konnte. Die ersten Bewegungen am Morgen waren fast unerträglich, und der ganze Körper fühlte sich steif an. Die Schmerzen wurden aber weniger, je länger ich mich bewegte, und im Verlauf des Tages verschwanden sie fast ganz. Zudem hatte ich das Bedürfnis, ein Wärmekissen auf die schmerzende Stelle zu legen.

Steifheit und Schmerzen in Ruhe

Dies sind die typischen Symptome von Rhus-t: Das Gefühl von Steifheit und Schmerzen, die durch Ruhe und bei der ersten Bewegung schlimmer werden und bei fortgesetzter Bewegung und durch Wärme bessern. Patienten, die Rhus-t benötigen, fühlen sich in Ruhe unwohl, weil die Schmerzen dann stärker sind. Dies löst eine grosse Unruhe aus und das Bedürfnis, sich ständig zu bewegen.

Rhus-t oder Arnica?

Diese Ruhelosigkeit und das Bedürfnis nach Bewegung sind wichtige Kriterien bei der Wahl eines homöopathischen Mittels nach einer Verletzung des Bewegungsapparates, bei Überanstrengung oder bei Muskelkater. Wenn das Bedürfnis nach Ruhe gross ist und Ruhe die Schmerzen lindert, wird das Mittel Arnica gute Hilfe leisten; Wenn hingegen das Bedürfnis nach Bewegung besteht und die Schmerzen durch fortgesetzte Bewegung bessern, wird die Wahl auf Rhus-t fallen. Und manchmal wird man beide Mittel brauchen: Arnica als erstes Akutmittel und Rhus-t als passendes Folgemittel.

Giftsumach hilft auch bei Fieberbläschen

Rhus toxicodendron oder der Giftsumach ist ein Strauch, der in Nordamerika heimisch ist, aber auch bei uns oft in Gärten als Zierpflanze gesehen wird. Für die Herstellung des homöopathischen Mittels werden die Blätter der jungen Triebe verwendet. Die Pflanze enthält einen Milchsaft, der stark reizend ist und allergische Reaktionen auslösen kann. Bei empfindlichen Personen kommt es bei Kontakt zu einem juckenden Ekzem mit Bläschenbildung.

Entsprechend dem homöopathischen Gesetz, dass Ähnliches mit Ähnlichem geheilt wird, wird Rhus-t auch bei Erkrankungen eingesetzt, die einen solchen Bläschenausschlag zeigen. Ein typisches Beispiel dafür sind die stark verbreiteten Fieberbläschen.

Wenn Sie sich das nächste Mal bei einem ehrgeizigen sportlichen Ziel überanstrengen und sich dadurch nicht nur starke Muskelschmerzen holen, sondern auch noch stressbedingte Fieberbläschen bekommen, denken Sie an Rhus-t!

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