Die Ulme (Ulmus) aus der Familie der Ulmengewächse (Ulmaceae).
Die sommergrünen Bäume können, sofern sie gesund sind, bis zu vierhundert Jahre alt werden. Sie bilden als junge Bäume mächtige Pfahlwurzeln aus, die in tiefen Erdschichten Wasser und lebenswichtige Mineralstoffe aufnehmen. Das hilft dem Baum, jedem Wetter – über längere Trockenperioden als auch bei Staunässe – und vielen Jahrzehnten zu trotzen. Bei uns in Mitteleuropa sind die Feld-, die Berg- und die Flatterulme verbreitet. Sie stehen gern an Flussufern, in Auwiesen oder Bergschluchten.
Die Ulmengewächse sind uralte Bäume und sollen sich laut Fachkundigen vor zehn Millionen Jahren stark verbreitet haben. In den letzten Jahren ist allerdings ein drastischer Rückgang beobachtbar, und die Ulme gilt heute als gefährdet. Der Grund sind aus Asien eingeschleppte Schädlinge und Pilzerkrankungen. Fachleute sprechen gar von Ulmensterben. Das wäre ein grosser Verlust; deshalb versucht man, resistente Sorten zu züchten, um so den Baum vor dem Aussterben zu bewahren.
Laut Mythologie hausten in der Ulme in früheren Zeiten Geister: Geister der Intuition, die ihr altes Wissen hüten und pflegen. Der Ulmengeist ist empathisch und mitfühlend, auch mit den Menschen, die sich in seinem Schatten zur Ruhe legen. Der Ulmengeist soll dem Menschen, der seinen Schutz sucht, helfen, seine Fähigkeiten zu entfalten und das Gleichgewicht wieder zu finden.
Vielleicht ist der englische Arzt Dr. Edward Bach deshalb auf die Idee gekommen, die Ulme in seine Bachblütentherapie aufzunehmen.
Die Ulme soll den stressgeplagten Menschen darin unterstützen, seine Bedürfnisse besser wahrzunehmen und die Verantwortung für die Gestaltung eines ausgewogenen Lebens zu übernehmen. Vielleicht sollten wir uns einfach öfters in die Natur begeben und unter dem Blätterdach der Ulme rasten, uns besinnen und dort neue Kräfte schöpfen.
Neben der Wirkung auf die Psyche ist die Ulme auch eine Heilpflanze gegen Entzündungen; und wie die Forschung nachweist, ist dies vor allem dem Inhaltsstoff Sesquiterpenoid zu verdanken. Pflanzenterpene werden in der pharmakologischen Forschung auf deren Wirkung untersucht und es gibt Hinweise darauf, dass sie gegen Krebserkrankungen helfen könnten. Diese Inhaltsstoffe sind zudem ein Heilmittel gegen Diabetes.
Die Ulme enthält viele Schleimstoffe, die gut gegen Husten wirken. Sie lösen hartnäckigen Schleim, sodass dieser besser abgehustet werden kann.
Weiter kann man mit dem Tee gurgeln, wenn der Rachen entzündet ist. Äusserlich befeuchtet man eine saubere Gaze mit dem Tee und legt ihn auf die entzündete Hautstelle. Bei Magenentzündungen soll der Tee die Magenschleimhaut schützen und Bakterien vertreiben.
Da die Bäume gerade eine schwierige Zeit durchmachen, sollten sie geschützt werden. Das heisst, man kauft die Rinde besser, als dass man sie selbst vom Stamm schält und sie dadurch schädigt. Es gibt verschiedene Präparate im Handel wie Wurzelpulver, Tinkturen oder Ulmenrindentee. Den Tee lässt man, damit die Inhaltsstoffe ins Wasser übergehen, kurz aufkochen.
Für die äussere Anwendung bei entzündlichen Hautveränderungen gibt es Salben mit Ulmenextrakten zu kaufen. Man kann mit der Rinde ein heilendes Bad zubereiten. Das reinigt nicht nur die Haut, sondern räumt zudem auf mit sorgenvollen Gedanken.