Häufig sind Fadenpilze die Übeltäter, aber auch Hefe- oder Schimmelpilze können die Ursache für Nagelpilz sein. Da Pilze, Feuchtigkeit und Wärme mögen, nisten sie sich oft erst einmal zwischen den Zehen ein und verursachen Fusspilz. Unbehandelter Fusspilz kann sich leicht auf die Fussnägel ausweiten.
Geschätzte fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung sind mindestens einmal im Leben von Nagelpilz betroffen. Das Risiko zu erkranken, steigt mit dem Lebensalter. Das liegt daran, dass sich die Beschaffenheit der Nägel im Laufe des Lebens verändert und dass das Immunsystem schwächer wird. Dadurch können Keime leichter in die Nägel eindringen. Aber auch Sportler, Diabetiker und Menschen, die ein Immunsystem schwächendes Arzneimittel einnehmen müssen, haben ein erhöhtes Risiko, an Nagelpilz zu erkranken.
Ein Pilzbefall beginnt meist am vorderen Rand des Nagels und breitet sich langsam nach hinten aus. Zu Beginn der Erkrankung können oft nur kleine, weisse Flecken sichtbar sein, die kaum auffallen und oft noch nicht mit Nagelpilz in Verbindung gebracht werden. Im fortgeschrittenen Stadium treten dann meist auch andere Symptome auf. Dazu gehören brüchige Nägel, bei denen sich die oberen Nagelschichten abspalten können sowie bräunlich-gelbliche Verfärbung der Nägel und eine verdickte und «bröselig» wirkende Nagelplatte.
Obwohl Nagelpilz aufgrund seines Aussehens recht gut auch von Laien erkannt werden kann, sollte bei Verdacht auf eine Infektion ein Arzt hinzugezogen werden. Dieser kann anhand einer kleinen Nagelprobe eine genaue Diagnose stellen. Unter dem Mikroskop kann ein Nagelpilzbefall eindeutig erkannt werden. Zur genauen Bestimmung der Art des Pilzes ist allerdings das Anlegen einer Pilzkultur notwendig. Aufgrund dieser Diagnostik kann der Arzt eine geeignete Therapie einleiten.
Die Behandlung eines Nagelpilzes braucht viel Geduld. Die Medikation muss regelmässig und vor allem lange genug erfolgen – so lange, bis die Nägel gesund nachgewachsen sind. Die äusserliche Behandlung mit Tinkturen und medizinischen Nagellacken kann neun bis zwölf Monate dauern, und auch bei der Einnahme von Tabletten muss mit einer Therapiedauer von rund drei Monaten gerechnet werden.
Medikamente, die gegen Pilzerkrankungen wirken, heissen Antimykotika. Unter diesem Begriff werden alle Arzneimittel zusammengefasst, welche die Pilze abtöten oder ihr Wachstum hemmen. Wenn lediglich die oberflächlichen Nagelschichten und höchstens die Hälfte des Nagels befallen sind, kann lokal behandelt werden. Wenn die Infektion aber schon weiter fortgeschritten und die Erreger in tiefere Nagelschichten eingedrungen sind, kommt man oft um die Einnahme von Tabletten nicht herum. Der Wirkstoff erreicht die Nägel dann über die Blutbahn und lagert sich in der Nagelmatrix ein.
Pilzinfektionen sind ansteckend und werden oft direkt über Hautschuppen oder Nagelabrieb übertragen, die von erkrankten Menschen stammen. An öffentlichen Orten, an denen barfuss gelaufen wird, ist die Ansteckungsgefahr am grössten: Dies kann in Schwimmbädern, Duschen, in der Sauna, in Fitnessstudios oder in Umkleidekabinen der Fall sein.
Folgende Tipps helfen, Fusspilz zu vermeiden:
Wer an Nagel- oder Fusspilz erkrankt ist, kann andere Menschen anstecken. Das gilt so lange, bis die Infektion vollständig abgeheilt ist.
Während dieser Zeit sollten Textilien wie Handtücher, Badematten oder Socken benutzt werden, die in regelmässigen Abständen mit speziellen, desinfizierenden Zusätzen gewaschen werden. Barfuss laufen ist tabu, egal, ob zu Hause oder in öffentlichen Einrichtungen. Nagelscheren oder -feilen gehören zu den persönlichen Gegenständen, die nicht mit anderen geteilt und nach Gebrauch jeweils gut gewaschen oder desinfiziert werden sollten.