Wellness für die Atemwege
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Schleimhäute übernehmen im Organismus eine Schutzfunktion. Sie können unter Umständen ans Limit ihrer Leistungsfähigkeit gelangen.

Schützende Schleimhäute

Von Schleimhäuten im Körper merkt man in der Regel nichts, bis sie mit Beschwerden auf sich aufmerksam machen. Der Körper ist in der Gebärmutter, in der Vagina, im Magen, im Mund, in der Nase und in den Augen mit je einer Schleimhaut ausgestattet.

Sie besteht aus spezialisierten Zellen, die ein Sekret absondern. Dadurch werden Organe geschützt, aber auch unerwünschte Fremdkörper abgewehrt. Einerseits wirkt der Schleim wie ein Bindemittel, er klebt Mikroben, Staubpartikel und Blütenpollen fest. Andererseits hält er sie mit chemischen Abwehrstoffen in Schach. Zudem sorgen Schleimhäute speziell in der Nase auch für erwärmte Atemluft.

Auf Warnzeichen achten

Mit der trockenen Heizungsluft und den starken Temperaturschwankungen zwischen drinnen und draussen sind die Schleimhäute der Atemwege im Winter stark gefordert, gelegentlich überfordert. Es beginnt mit Kitzeln und mit Brennen, später läuft die Nase ununterbrochen; Viren haben sich festsetzen können. In der Folge schwellen die Schleimhäute an und die Taschentücher werden mit Sekret gefüllt. Dabei versucht der Organismus, Viren auszuschwemmen. Mit Niesen unterstützt er diesen Vorgang. Wird die Nase auf eine ungünstige Weise geputzt, wird das infizierte Sekret nach oben gedrückt. Dadurch können sich Entzündungen in den Stirnhöhlen festsetzen. Deshalb ist es wichtig, dass die Flüssigkeit beim Schnäuzen mit Druck nach aussen abgegeben wird.

Erwachsene werden pro Wintersaison in der Regel einmal von Schnupfenviren befallen, bei Kindern kann die Atemstörung mehrmals auftreten: ihr Immunsystem ist noch wenig entwickelt. Meistens ist das Leiden lästig, aber harmlos und heilt innert weniger Tage von selber ab.

Es sind Komplikationen möglich, etwa durch eine zusätzliche Infektion: Durch Viren belastete Schleimhäute sind in ihrer Abwehr geschwächt, Bakterien können sich dann leichter festsetzen und ausbreiten.

«Warnzeichen sind Fieber sowie starke Kopf- und Ohrenschmerzen, die ärztlich abgeklärt werden müssen, falls sie länger anhalten.»
Adrian Zeller

Was hilft bei entzündeten, geschwollenen Schleimhäuten?

  • Zum Abschwellen der entzündeten Schleimhäute helfen beispielsweise Nasensprays und -salben. Sie sollten maximal wenige Tage angewendet werden, da sie zu funktionellen  Störungen führen können; in der Folge läuft die Nase verstärkt. Als Alternative bieten sich Sprays mit Meersalz an.
  • Im Weiteren sind auch Inhalationen mit Thymian, mit Eukalyptus, mit Tannennadeln sowie mit Kamille hilfreich. Ungefähr eine Handvoll Kräuter  beziehungsweise zwei Teebeutel werden dazu in eine Schüssel gegeben und mit einem Liter heissem Wasser übergossen. Anschliessend hält man das Gesicht für fünf bis zehn Minuten über die Dämpfe. Ein Handtuch wird über den Kopf gelegt, so können sich die gelösten Inhaltsstoffe nicht zu rasch verflüchtigen. Auch Inhalationen mit Salzwasser (ein Esslöffel auf einen Liter kochendes Wasser) lösst die Schleimhäute abschwellen.
  • Mit einer befreiten Nase schläft es sich besser. Im Schlaf regenerieren sich die Abwehrkräfte, die den Erkältungserregern den Garaus machen. Gehackte Zwiebeln, die in einem Tellerchen auf Kopfhöhe neben das Bett gestellt werden, verströmen ätherische Öle, die die Schleimhäute der Atmungsorgane besänftigen und für einen ruhigen Schlaf sorgen.
  • In der winterlichen Heizperiode wirken auch feuchte Handtücher, die über die Heizkörper gehängt werden, dem Austrocknen der Schleimhäute entgegen.
  • Eine grosszügig bemessene Trinkmenge unterstützt sie ebenfalls.

Hinweis: Ein Schnupfen kann auch durch eine fehlerhafte Reaktion des Immunsystems ausgelöst werden, sprich: einer Allergie, etwa auf Hausstaubmilben.
Dann sind nicht Mikroben die Auslöser. Hier können ärztlich verordnete Medikamente Linderung bringen.