Eines steht fest: Reiseübelkeit hat nichts mit Seetauglichkeit zu tun. Selbst hart gesottene Seebären und Hochseekapitäninnen haben bei starkem Seegang und hohen Windstärken mit der Seekrankheit zu kämpfen.
Christopher Columbus (1451–1506) und Lord Nelson (1758–1805) beispielsweise berichteten in ihren Tagebüchern von ihren schweren Leiden während der Atlantiküberquerung. Das zeigt, dass Reiseübelkeit als Symptom der Reisekrankheit (Kinetose-Bewegungskrankheit) jeden treffen kann. Fünf bis zehn Prozent der Menschen reagieren allerdings besonders stark auf schwankende Bewegungen, etwa während einer Fahrt oder bei Wellengang. Frauen und Kinder sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Säuglinge haben das Problem der Übelkeit während der Fahrt hingegen nicht, weil ihr Gleichgewichtsorgan noch nicht vollständig ausgeprägt ist.
Unser Körper ist auf See und im Auto zahlreichen Kipp- und Drehbewegungen ausgesetzt. Diese werden an verschiedenen Stellen verarbeitet: Die kleinen Haarzellen und Wahrnehmungsrezeptoren im Innenohr senden Signale an das Gehirn. Genauso wie die Druck- und Bewegungsrezeptoren in den Muskeln. Diese Signale werden vom Gehirn mit den visuellen Eindrücken zusammengefügt.
Dadurch können die bekannten Symptome einer Reisekrankheit entstehen:
In der Regel stellt sich nach zwei bis drei Tagen auf See auch ohne Behandlung eine Besserung ein.