Wie hoch die Körpertemperatur wohl angestiegen ist? Sie sollte möglichst mit einem geeichten Thermometer gemessen werden.

Ab einer Körpertemperatur von 38° C spricht man von Fieber. Meist ist es harmloser Natur, weist auf eine Abwehrreaktion des Körpers hin und tritt zeitlich begrenzt auf. Es können aber auch ernsthaftere Ursachen dahinterstecken.

Unsere normale Körpertemperatur ist erstaunlich konstant und liegt etwa zwischen 36,5 und 37,5°C. Dabei unterliegt sie täglichen Schwankungen: Morgens um 6 Uhr ist sie am niedrigsten, während die höchsten Werte nachmittags und am frühen Abend gemessen werden. Der Unterschied beträgt ca. 1 bis 2° C.

Viele Ursachen von Fieber

Am häufigsten kennen wir Fieber im Zusammenhang mit Infektionskrankheiten. Die erhöhte Temperatur zeigt an, dass unser Immunsystem daran arbeitet, die Krankheitserreger zu bekämpfen.

Allergien, Hormonstörungen, Tropenkrankheiten wie beispielsweise Malaria, extreme körperliche Anstrengung oder zu viel Sonne können weitere Auslöser für Fieber sein.

Deutlich seltener verursachen Krebserkrankungen, Tumore oder eine Immunschwäche Fieber.

Richtig Fiebermessen

Eine korrekte Temperaturmessung ist sehr wichtig; denn von der Höhe des Fiebers hängt ab, ob es medikamentös gesenkt werden muss und ob weitere Massnahmen nötig sind. Messungen sollten immer zu definierten Zeiten, mit demselben (geeichten) Thermometer und an derselben Stelle ausgeführt werden. Um die Körpertemperatur festzustellen, gibt es diverse Möglichkeiten:

Im After

Rektale Messungen ergeben zuverlässige Resultate. Für eine exakte Messung muss das Thermometer 2 bis 3 cm weit in den Enddarm/After geschoben werden.

Unter der Achselhöhle

Diese Fiebermessungen führen zu weniger genauen Resultaten. Die Temperatur an der Hautoberfläche variiert in Abhängigkeit von äusseren Faktoren. Die Messungen zeigen nicht selten einen Wert an, der bis zu 1°C unter der wirklichen Temperatur liegt.

Im Mund

Bei einer korrekten Messtechnik liefert diese Messung recht gute Ergebnisse. Wichtig ist, dass das Thermometer weit hinten unter der Zunge liegt. Der Mund muss während der Messung geschlossen sein.

Im Ohr

Diese Messung mit Hilfe eines speziellen Infrarotthermometers dauert nur Sekunden und ist einfach durchzuführen. Die Messungenauigkeit kann jedoch bis zu 1°C betragen.

Ursprung des Fiebers feststellen

Versuchen Sie, das Fieber zuzuordnen. Meist sind die Gründe offensichtlich (zum Beispiel ein grippaler Infekt). Mit dem Behandeln und Abklingen der Auslöser geht das Fieber von allein wieder zurück.

«Fieber unter 39°C braucht nicht sofort bekämpft zu werden; denn es hilft dem Körper, mit dem Infekt fertig zu werden.»
Christiane Schittny

Allerdings gibt es hier ein paar Ausnahmen, etwa wenn ein Kind schnell zu Fieberkrämpfen neigt oder wenn die betroffene Person allgemein einen schlechten Gesundheitszustand aufweist. Dann sollte das Fieber nicht zu sehr in die Höhe klettern.

Fieber senken

Bei höherem Fieber über 39°C helfen fiebersenkende Mittel. In der Apotheke berät man Sie gerne; denn nicht jeder Wirkstoff ist für alle gleich geeignet. In der Schwangerschaft dürfen nicht alle Mittel verwendet werden und auch für Kinder gibt es Einschränkungen.

Zu den bewährten Hausmitteln zählen Essigsocken oder kühlende Wadenwickel, zum Beispiel mit Essig- oder Eiswasser. Damit sie wirken können, sollten sie regelmässig erneuert werden.

Einem Kind werden Wadenwickel zur Fiebersenkung umgelegt

Beachten Sie auch die Wichtigkeit der Trinkmenge; denn durch das Schwitzen verliert der Körper viel Flüssigkeit. Geeignet sind Tees, Mineralwasser oder verdünnte Fruchtsäfte.

Eine Arztpraxis sollte in folgenden Fällen aufgesucht werden:

  • Bei hohem Fieber (über 39,5°C) während mehrerer Tage oder bei schlechtem Allgemeinbefinden
  • Wenn Fieber mit Nackensteife, Erbrechen oder Benommenheit einhergeht
  • Wenn ein Säugling betroffen ist
  • Bei andauerndem Fieber ohne offensichtlichen Grund