Der Wirkstoff der intensiv gelb färbenden Kurkumawurzel ist der Radikalfänger Curcumin.

Die Kurkumawurzel ist in Indien seit Jahrtausenden ein wichtiger Bestandteil der Ernährung zur Gesunderhaltung und der Ayurveda-Medizin bei Krankheiten.

Weil Pulver aus dem getrockneten Kurkuma-Wurzelstock die Verdauungssäfte anregt, rät die Weltgesundheitsorganisation bei Verdauungsstörungen zur täglichen Einnahme von etwa 3 Gramm (1 Teelöffel).

Aber Vorsicht bei Gallensteinen, es kann zu schmerzhaften Gallenkoliken kommen; und bei Reizdarm mit Durchfall wird der Durchfall verstärkt.

Bei entzündlichen Darmerkrankungen im Dünn- und Dickdarm nahmen nach Zufuhr mehrerer Gramm Kurkumapulver die Durchfälle und erhöhten Entzündungswerte im Stuhl ab.

Ein im Magen-Darm-Trakt verbleibender Kurkumaextrakt mit Kurkuma-, Pfefferminz- und Fenchelöl hat sich bei Darmbeschwerden bewährt. Bei Darmentzündungen kann die Wirksamkeit durch zusätzliche Einnahme von 3 Gramm Schwarzkümmelöl verstärkt werden.

Damit viel Curcumin ins Blut gelangt

Um die Aufnahme von Curcumin aus dem Darm in das Blut zu erhöhen, werden dem Kurkumapulver bis zu 36 Gewürze zugesetzt (indisches Currypulver).

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit «EFSA» hat die tägliche Zufuhr von Curcumin in Nahrungsergänzungsmitteln auf 2 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt, bei 60 Kilo sind das etwa 120 Milligramm. In den Studien zur Wirksamkeit bei verschiedenen Erkrankungen wurden aber weit höhere Curcumin-Dosen eingesetzt.

Neue Technologien erhöhen die Aufnahme von Curcumin ins Blut. Doch schädigen die mit synthetischen Emulgatoren wie Polysorbat (Tween) 20 oder 80 oder Polyvinylpyrrolidon hergestellten Mizellen die Darmbakterien und können Darmkrebs auslösen.

Auch der Nanocarrier Polyester veränderte die Darmflora. Mit Komplexen aus natürlichen Emulgatoren wie Phosphatidylcholin oder Lecithin, sogenannten «Phytosomen», gelangt weit weniger Curcumin ins Blut, verglichen mit in Cyclodextrin eingeschlossenem Curcumin.

Da der Zucker im oberen Dünndarm abgebaut wird, nehme ich selbst zur Vorbeugung von Osteoporose Cyclodextrin-Curcumin.

Denn bei Patienten mit Osteoporose hatten nach 6 Monaten Einnahme von Curcumin (EFSA-Dosis) die Knochendichte zu- und die Marker des Knochenabbaus abgenommen, nicht aber unter der Behandlung mit dem Scheinmedikament. Dies bestätigten die experimentellen Untersuchungen zur Anti-Osteoporose-Wirkung von Curcumin.

Curcumin hilft bei Arthrose, Arthritis und sportlicher Überlastung

Der Wirkungsmechanismus von Curcumin bei Gelenkverschleiss und -entzündung ist weitgehend aufgeklärt. Es gab 17 Untersuchungen zur Wirksamkeit von Curcumin bei Kniearthrose: Schmerzen und Gelenkfunktion waren unter Curcumin im selben Ausmass gebessert wie unter synthetischen Entzündungshemmern bei weniger Nebenwirkungen.

Beim entzündlichen Rheuma nahmen die Entzündungswerte im Blut ab. Aufgrund der Beschränkung der Tagesdosis sollte Curcumin bei Arthrose und Arthritis mit anderen antientzündlichen und knorpelschützenden Präparaten kombiniert werden.

Hierzu eignet sich der natürliche Schwefelspender MSM – Methylsulfonylmethan –, der ausserdem noch den Knochenstoffwechsel stimuliert. Vor allem Sportler profitieren von dieser Kombination.

Curcumin plus MSM senkten die Botenstoffe der Entzündung, besserten Schmerzen, Muskelkater, Müdigkeit und Muskelschädigung und bewirkten eine schnellere Erholung nach dem Training.

Eine andere Möglichkeit ist die Kombination von Curcumin mit Weihrauchextrakt oder anderen pflanzlichen Entzündungshemmern.

Wo Curcumin sonst noch hilft

An der antidepressiven Wirksamkeit von Curcumin besteht kein Zweifel. Bei Einnahme der EFSA-Dosis sollte Curcumin aber mit 30 Milligramm Safranextrakt kombiniert werden, um die Wirksamkeit zu optimieren.

Die Curcumin-Safran-Kombination steigert auch die Hirnfunktion und bessert die altersbedingte Makuladegeneration und andere Augenleiden. Bei der Zuckerkrankheit und hohen Blutfetten empfiehlt sich die Kombination von Curcumin mit Schwarzkümmelöl und schwarzem Knoblauchextrakt.

Es gibt Hinweise, dass Curcumin bei verschiedenen Krebsarten die Zellvermehrung, das Eindringen in die Umgebung und die Metastasierung hemmen kann. Der Wirkungsmechanismus ist weitgehend aufgeklärt.

In Studien nahmen die Nebenwirkungen durch Chemotherapie und Bestrahlung ab und die Lebensqualität besserte sich. Wegen der Beschränkung der Tagesdosis sollte die Anti-Krebs-Wirkung von Curcumin mit Schwarzkümmelöl, schwarzem Knoblauch- und Weihrauchextrakt verstärkt werden, das Einverständnis des behandelnden Arztes vorausgesetzt.

Da Schwarzkümmelöl mit Chemotherapeutika Wechselwirkungen haben kann, sollte es nur im Intervall zwischen den Chemotherapien oder nach abgeschlossener Chemotherapie zusätzlich eingenommen werden.

10 Untersuchungen weisen darauf hin, dass Curcumin auch in der EFSA-Dosis den Verlauf einer COVID-Infektion abmildert und verkürzt.

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