Zahnverlust kann verschiedenste Ursachen haben. In vielen Fällen kann ein Implantat den Zahn ersetzen. Um langfristig mit einem Implantat zufrieden zu sein, sollten die folgenden Tipps beachtet werden.
Für ein Zahnimplantat sollte man immer zu Zahnärzten*innen, die hier über viel Erfahrung verfügen. Nicht in jedem Fall ist ein Implantat die beste Lösung. Prof. Dr. med. dent. Ronald Jung, Direktor der Klinik für Rekonstruktive Zahnmedizin am Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich erklärt: «Bei zu wenig Knochen oder einem Behandlungsbedarf an den Nachbarzähnen kann auch eine Brücke, die an den Nachbarzähnen befestigt wird, eine gute und weniger invasive Alternative sein. Wichtig vor der Behandlung sind eine klare Diagnose und Therapieplanung.»
Da eine Entzündung von einem Zahn auf andere Zähne übergehen kann, sollte diese vor dem Einsetzen eines Implantats behandelt werden. Rauchen erhöht das Entzündungsrisiko. Bei früheren Zahnfleischentzündungen ist man zudem empfänglicher für Entzündungen verursachende Bakterien.
Heute kann man nach einem Zahnverlust sofort ein Implantat einsetzen. Laut Ronald Jung sollte dies nur von erfahrenen Spezialisten*in nen ausgeführt werden. Oft sei es besser, den Ersatz zwei bis drei Monate später zu machen. Ronald Jung: «Bis dann ist das Gewebe gut verheilt.» Länger als sechs Monate sollte man aber mit dem Einsetzen der Schraube nicht zu warten, weil ab dann der Kieferknochen wegen des fehlenden Stimulus stark abbauen kann.
Damit man mit einem Implantat wieder kraftvoll zubeissen kann und es langfristig hält, muss es gut im Knochen verwachsen sein. Da sich der Kieferknochen altersbedingt oder wegen Entzündungen zurückbilden kann, braucht es für eine gute Verankerung häufig einen Knochenaufbau. Ronald Jung empfiehlt den Aufbau direkt nach dem Ziehen des Zahns. Dadurch geht nur wenig Knochenmasse verloren und das Setzen eines Implantates nach mindestens vier Monaten Wartezeit wird vereinfacht.
Obwohl ein Implantat nicht von Karies oder Wurzelproblemen befallen wird, braucht es eine gute Mundhygiene.
Damit ein Implantat langfristig seine Funktion erfüllen kann, müssen die Zähne und Zahnzwischenräume täglich gründlich gereinigt werden. Der Experte empfiehlt zudem regelmässige Zahnkontrollen sowie eine professionelle Reinigung durch eine*n Dentalhygieniker*in alle sechs bis zwölf Monate.
Das Einsetzen eines Implantats erfordert eine gute Planung. Die Einheilung braucht Zeit. Ronald Jung empfiehlt, ein Implantat nur von einer Fachperson in der Schweiz einsetzen zu lassen. Er ergänzt: