Kürzere Eingriffe, mehr Sicherheit, höhere Qualität: Dr. med. dent. Wolfang Prinz vom Bodensee Implantat Zentrum BIZ in Rorschach nutzt in seiner Praxis die Möglichkeiten des digitalen Fortschritts. Im Interview erklärt der seit Jahrzehnten im Bereich der Implantologie tätige Zahnarzt, inwiefern seine Patientinnen und Patienten von den Innovationen profitieren. Dr. Prinz gehört zu den wenigen in der Schweiz zertifizierten Anwendern des All-on-4-Verfahrens.
Durch den Einsatz digitaler Technologien wie computergestützte Tomographie und 3D-Bildgebung kann ich heute präzisere Diagnosen stellen und Implantate genauer planen. Dies ermöglicht eine bessere Einschätzung der Knochenstruktur, der Nervenverläufe und anderer anatomischer Gegebenheiten, um Implantate optimal zu platzieren.
Heute ist es möglich, präzise digitale Abdrücke der Zähne mit einem intraoralen Scanner zu machen und Kronen, Brücken und Zahnersatz mittels computergesteuerter Frästechnik herzustellen. Das führt zu präzisen und ästhetisch ansprechenden Ergebnissen. Das Platzieren eines Implantats kann ich am Computer planen und dank navigationsgestützter Chirurgie äusserst genau umsetzen. Dadurch wird das Risiko von Fehlplatzierungen minimiert und die Operation ist schonender.
Dank computergesteuerter Fertigungsverfahren können Implantate passend für die individuelle Situation angefertigt werden. Nicht zuletzt ermöglichen mir digitale Technologien wie 3D-Visualisierung und Simulationen, meinen Patientinnen und Patienten den Behandlungsverlauf und das zu erwartende Ergebnis besser zu erklären und ihre Meinungen und Wünsche zu berücksichtigen.
Durch den Einsatz computergestützter Planung und Navigation kann ich die Operationen präziser und sicherer durchführen. Mithilfe der digitalen 3D-Bildgebung und der virtuellen Planung am Computer kann ich die genaue Position, Grösse und Ausrichtung der Implantate im Voraus bestimmen. Zukünftig ist es während der Operation möglich, die geplante Position in Echtzeit zu verfolgen und die Implantate perfekt zu platzieren. Dank der digitalen Technologie kann in einigen Fällen ein Implantat unmittelbar nach der Entfernung eines nicht erhaltungsfähigen Zahns eingesetzt werden.
Dies bedeutet, dass kleinere Schnitte erforderlich sind, um die Implantate einzusetzen. In naher Zukunft werden wir ein Navigationssystem, das sogenannte X-Guide einführen, bei dem in Echtzeit am CT die OP verfolgt und überprüft werden kann. Dies erhöht nochmals die Sicherheit, Präzision und führt zu weiterer Zeitersparnis.
Bei einer minimalinvasiven Operation wird das Zahnfleisch so wenig wie möglich geöffnet und weniger Gewebe verletzt.
Der Einsatz minimalinvasiver Techniken reduziert das Risiko von Komplikationen nach dem Eingriff wie Infektionen, Blutungen und Schwellungen. Ausserdem sinkt das Risiko, dass umliegende Strukturen wie Nerven oder Blutgefässe verletzt werden. Die Wundheilung erfolgt schneller und Infektionen treten seltener auf, wodurch weniger Antibiotika zum Einsatz kommen. Patientinnen und Patienten können normalerweise schnell zu ihren Alltagsaktivitäten zurückkehren und fehlen weniger lang bei der Arbeit.
Minimalinvasive Techniken ermöglichen eine präzisere Platzierung der Implantate, was zu ästhetisch ansprechenderen Ergebnissen führen kann. So wird zum Beispiel auch das natürliche Aussehen des Zahnfleischs besser bewahrt. Durch die Technik wird weniger gesunder Knochen entfernt, was sich positiv auf die Stabilität und Langlebigkeit der Implantate auswirkt. Patientinnen und Patienten schätzen es, dass durch die minimalinvasive Technik ihre normale Mundfunktion und Kaufähigkeit schneller wiederhergestellt ist.
Früher brauchte es für das Anbringen fester Zähne sechs bis acht Implantate pro Kiefer. Beim All-on-4-Verfahren wird der Zahnersatz an je vier Implantaten im Ober- bzw. Unterkiefer befestigt. Die Reduktion auf vier Implantate ist durch das spezielle Setzen der Implantate möglich. Je zwei Implantate werden im vorderen und im hinteren Bereich des Kiefers platziert, wobei die letzteren in einem Winkel von etwa 35 Grad angebracht werden. Das sorgt für optimale Stabilität des Gebisses. Das Einsetzen der Implantate erfolgt häufig sofort nach dem Ziehen der kranken Zähne. Nach einer Ruhephase von 24 Stunden werden die individuell angefertigten Zähne fest auf die Implantate geschraubt.
Der grösste Vorteil ist, dass durch das All-on-4-Verfahren ein qualitativ hochwertiger, fester Zahnersatz innerhalb von nur 24 Stunden möglich ist. In vielen Fällen braucht es dafür keinen Knochenaufbau. Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv. Für Patientinnen und Patienten, die eine Totalsanierung des Gebisses brauchen oder zahnlos sind, ist das All-on-4-Verfahren eine sehr attraktive Option.
Die Behandlungszeit wird sich schon bald weiter verkürzen. Ab Herbst 2023 wird der Eingriff nur noch ca. acht anstatt 24 Stunden dauern. Für die Patientinnen und Patienten bedeutet dies, dass sie am Morgen die Praxis mit einem sanierungsbedürftigen Gebiss betreten und am Abend mit festen Zähnen wieder verlassen. Diese Zeitersparnis ist möglich, weil im Bodensee Implantat Zentrum der provisorische festsitzende Zahnersatz in Zukunft innert drei Stunden vor Ort produziert wird.
«In der Schweiz gibt es nur zwei Praxen mit dem Zertifikat in Gold für das All-on-4-Verfahren, wir sind eine davon», so Dr. Wolfgang Prinz.
Weitere Informationen
Bodensee Implantat Zentrum BIZ
Dr. med. dent. Wolfgang Prinz, MDSc
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