In der Schweiz erkranken jedes Jahr 2700 Männer und 1800 Frauen an Lungenkrebs. Im folgenden Interview informiert PD Dr. Marcus Vetter über Ursachen, Symptome, Behandlung und Prävention der dritthäufigsten Krebsart in der Schweiz, die jährlich zu 3200 Todesfällen führt.

Herr Dr. Vetter, wie erkennt man Lungenkrebs?

Im frühen Stadium verursacht die Krankheit keine bis wenige Symptome, weshalb viele Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs leider oft sehr spät einen Arzt konsultieren.

In vielen Fällen haben Patientinnen und Patienten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits Metastasen, also Ableger im Körper. Je früher Lungenkrebs erkannt wird, desto grösser sind die Heilungschancen.

Was sind typische Symptome?

Häufig betreffen die Symptome die Atemwege beziehungsweise die Lunge. Die Patientinnen und Patienten entwickeln Husten und blutigen Schleim, den sie abhusten müssen.

Atemnot ist ebenfalls ein typisches Symptom. Ich denke da zum Beispiel an Personen, die beim Treppensteigen bereits im ersten Stockwerk kurzatmig sind.

Atemnot kann aber auch andere Ursachen haben und zum Beispiel im Zusammenhang mit einer Herzerkrankung auftreten. Aber auch Schmerzen, wie beispielsweise Knochenschmerzen, können ein Zeichen für metastasierenden Lungenkrebs sein.

Oft fühlen sich Erkrankte kraftlos oder verlieren an Gewicht. Auch Nachtschweiss und Fieber können auf diese Krebsart hinweisen.

Wie äussert sich Lungenkrebs?

Im Frühstadium bleibt Lungenkrebs oft unbemerkt. Bei diesen Symptomen, die auch im Zusammenhang mit anderen Krankheiten auftreten können, ist eine ärztliche Untersuchung angezeigt:

  • Zunehmender Husten
  • Sich verschlimmernder Raucherhusten
  • Blutiger Auswurf
  • Atemnot und pfeifende Atemgeräusche
  • Schmerzen im Brustkorb
  • Heiserkeit und Schluck­beschwerden
  • Häufige, lang andauernde Erkältungen oder Lungenentzündungen
  • Schmerzen in der Brust
  • Müdigkeit und Schwäche
  • Ungewollter Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit
  • Häufiges Fieber ohne ersichtlichen Grund
  • Schmerzen in den Knochen

Wie behandelt man Lungenkrebs?

Heute stehen uns verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Dazu zählen die Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, Immuntherapie und die zielgerichtete Therapie. Welche Behandlung angewendet wird, hängt von der Art des Krebses, dem Krankheitsstadium und dem Gesundheitszustand des/der Betroffenen ab.

Kann man Lungenkrebs vorbeugen?

Ja, das Lungenkrebsrisiko lässt sich mit diversen Massnahmen reduzieren. Der Hauptrisikofaktor, den wir kennen, ist das Rauchen. Bei 90 Prozent der männlichen Erkrankten und bei 80 Prozent aller weiblichen Patientinnen ist das Rauchen der primäre Auslöser für die Krankheit. Raucherinnen und Rauchern empfehle ich deshalb dringend den Rauchstopp. Auch ein gesunder Lebensstil mit regelmässiger Bewegung und ausgewogener Ernährung hilft, Lungenkrebs vorzubeugen.

Wie lässt sich Lungenkrebs früh erkennen?

Daten zeigen, dass regelmässig durchgeführte Computertomographie-Untersuchungen des Thorax die Sterblichkeit senken. Das Lungenkrebs-Screening ist vergleichbar mit dem Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs. Screening-Programme zur Früherkennung von Lungenkrebs sind auch in der Schweiz in Planung.

 

Das Interview führte Nina Labhart

Mit freundlicher Unterstützung von Roche Pharma (Schweiz) AG.

10/2022  M-CH-00002776

Weiterführende Informationen und ein ausführliches Interview mit PD Dr. Marcus Vetter zur Erkennung und Behandlung von Lungenkrebs finden sich auf https://roche-fokus-mensch.ch/lc/lungenkrebs/sensibilisieren.

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