Allergiker*innen leiden im Frühling ausgeprägt unter dem verstärkten Pollenflug. Quelle: Shutterstock

Der Frühling ist für viele Allergiker*innen oft eine Tortur. Pollen in der Luft fordern ihren Tribut in Form von juckenden oder brennenden Augen. Die Augenärztin Dr. med. Elisabeth Jakobs von den Pallas Kliniken gibt wertvolle Tipps.

Dass es nun wieder grünt und blüht, erfreut zwar optisch das Auge, doch die Pollen setzen Allergiker*innen zu. Doch warum sind eigentlich Allergieereignisse im Frühling häufiger? Gemäss Dr. med. Elisabeth Jakobs, Fachärztin für Augenheilkunde bei den Pallas Kliniken, ist dies die Folge der erhöhten Pollenkonzentration: «Zuerst kommen all die Pollen von Frühblühern, wie die Birke oder der Hasel. Danach folgen Gräserpollen, Baumpollen und schliesslich auch die Kräuterpollen.»

Pollenbelastung: Einfluss des Klimawandels?

Diese Belastung durch Pollen ist zwar nicht neu, doch trägt möglicherweise der Klimawandel dazu bei, dass die Situation für Allergiker immer gravierender wird? «Es kann sein, dass sich die Pollenkonzentration im Vergleich zur Vergangenheit veränderte, weil viele dieser Pflanzen aufgrund des wärmeren Klimas zu anderen Zeiten blühen», mutmasst Dr. med. Elisabeth Jakobs.

Und die Ophthalmologin ergänzt, dass sich zwar «aufgrund des Klimawandels die Pollenflugzeiten veränderten und wohl nun mehr Pflanzen als sonst gleichzeitig blühen». Sie hält aber auch fest: Hinzu kommt eine zunehmende Umweltverschmutzung mit höheren Ozonwerten. Diese zwei Faktoren haben ihrerseits eine höhere Pollen-Toxizität zur Folge. Was aber können Allergiker*innen gegen diese Pollenbelastung tun? Und was sollte man besser unterlassen? Wir fragten bei Elisabeth Jakobs nach.

Frau Dr. Jakobs, woran sieht man, dass eine Reizreaktion wegen Pollen auf einer Allergie beruht?

Zuerst muss man wissen, dass bei der Allergie ganz typisch ist, dass immer beide Augen betroffen sind. Bei einer Entzündung oder auch trockenen Augen ist diese beidseitige Symptomatik nicht selbstverständlich. Ebenfalls typisch für eine Allergie sind Jucken als Hauptsymptom und ein starkes Anschwellen der Bindehaut. Es ist aber dennoch immer wichtig, abzuklären, ob nicht doch etwa eine Augenentzündung vorliegt.

 Können sich Allergiker*innen präventiv vorbereiten?

Es ist wichtig, dass man zur Prophylaxe seine Medikamente oder Mittel nicht erst dann einnimmt beziehungsweise anwendet, wenn man schon Symptome hat. Zudem sind allgemeine Verhaltensregeln einzuhalten. Zum Beispiel sich über die Pollenbelastung zu informieren und – falls angezeigt – drinnen zu bleiben. Ferner sollte man die Räume nur frühmorgens oder spätabends lüften und es sollte abends geduscht werden, um die Pollenintensität möglichst lang zu reduzieren.

Wie ratsam ist es, als improvisierte Massnahme das Auge unter dem Wasserhahn zu spülen oder mit einer Ecke des Taschentuchs ins Auge zu tupfen?

Das sollte man bitte nicht tun. Zwar ist es schon hilfreich die Schleimhäute und die Oberfläche des Auges zu befeuchten. Durch die Feuchtigkeit werden auch der Tränenschirm stabilisiert und die Pollenanheftung minimiert. Doch das gerne nicht mit Wasser; dieses kann je nachdem auch Bakterien enthalten. Ferner sollte man im Auge auch nicht selbst manipulieren. Das fördert die Histamin-Ausschüttung und macht die Allergie noch stärker. Vielmehr sollte man mit pflegenden Augentropfen regelmässig die Augenoberfläche feucht halten.

Was ist beim Anwenden von Augentropfen zu beachten?

Man sollte mit dem Dispenser das Auge nicht berühren. Zum einen entstehen so zusätzliche Irritationen, zum anderen sitzen im Tränenfilm Bakterien, die dann so eventuell ins andere Auge übertragen werden. Deshalb ist auch davon abzuraten, die Tropfen mit anderen Menschen zu teilen.

Weitere Tipps bei Pollenallergie finden Sie unter

pallas-kliniken.ch