Wurmerkrankungen betreffen vorwiegend Kinder und treten, entgegen der weitläufigen Meinung, gar nicht so selten auf. Sie sind zwar unangenehm, aber grösstenteils ungefährlich und gut behandelbar.
Wurmerkrankungen sind weltweit anzutreffen. Aufgrund der meist guten hygienischen Verhältnisse sind wir in unserer Region jedoch weniger stark davon betroffen als Menschen in Gegenden mit niedrigen Hygienestandards.
Hierzulande gehören Bandwürmer, Madenwürmer, Spulwürmer und Trichinen zu den häufigsten Vertretern, die sich im menschlichen Organismus ansiedeln können. Durch den Ferntourismus gelangen jedoch immer wieder auch exotische Wurmarten zu uns.
Eine Symbiose zwischen zwei verschiedenen Organismen dient immer dem gegenseitigen Wohl. Parasiten dagegen nutzen ihren Wirt aus und profitieren von ihm, während dieser keinen Vorteil davon hat. In unserem Fall sind Würmer die Parasiten und der Mensch der Wirt. Die Würmer machen sich im menschlichen Darm breit und ernähren sich von dessen Inhalt.
Wenn sich darauf Wurmeier befinden, gelangen diese in den Magen und Darm des Wirtes. Fallobst oder Gemüse sowie auch rohes oder nicht durchgegartes Fleisch sind Beispiele für Nahrungsmittel, die infiziert sein können. Kleinkinder nehmen beim Spielen nicht selten auch Sand oder Erde in den Mund. Die so aufgenommenen Eier oder Larven entwickeln sich im Körper zu Würmern. Je nach Wurmart lassen sich im Stuhl Eier, ganze Würmer oder Wurmteile ausmachen.
Nicht immer findet man jedoch im Stuhl Hinweise auf eine Wurmerkrankung.
Unklare Bauchschmerzen – manchmal auch mit Gewichtsverlust verbunden – sowie Blähungen, Übelkeit, Appetitverlust, Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen oder Jucken in der Afterregion könnten Symptome für einen Wurmbefall sein.
Die meisten dieser Beschwerden treten je doch auch bei einer Vielzahl anderer Erkrankungen auf, sodass eine Diagnose schwierig ist.
Wer den Verdacht auf eine Wurmerkrankung bei seinem Kind oder bei sich selbst hat, sollte einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Klarheit verschaffen eine Stuhl oder Blutprobe.
Steht die Diagnose einer Wurmerkrankung fest, kann mit einer medikamentösen Therapie geholfen werden. Dafür stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die in der Fachsprache als Antihelminthika bezeichnet werden. Da diese Medikamente oft als Einmaldosis verabreicht werden, ist auch nicht mit vielen Nebenwirkungen zu rechnen. Allenfalls können kurzfristig Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Kopfschmerzen auftreten.
Die Wirkung ist meist sehr gut. Die Medikamente, die oft auch rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind, töten die Würmer ab, die in der Folge ausgeschieden werden.
Allerdings kann es zu Reinfektionen kommen, weshalb oft empfohlen wird, die Therapie nach zwei Wochen zu wiederholen. Es kann auch sinnvoll sein, alle im gleichen Haushalt lebenden Personen ebenfalls zu behandeln, um eine erneute gegenseitige Ansteckung zu verhindern. Zu beachten ist, dass nicht alle diese Arzneimittel auch für Kleinkinder und Schwangere geeignet sind.
Für einen guten Erfolg der Wurmbehandlung sind spezielle Hygienemassnahmen hilfreich: