Arthrose ist eine degenerative Erkrankung der Gelenke. Die Schmerzen entstehen meist durch eine Überbelastung oder durch Abnutzungserscheinungen. Was hilft?

Was ist Arthrose?

Arthrose macht sich am häufigsten an Hüft-, Knie-, Fuss- oder Handgelenken bemerkbar, doch grundsätzlich kann sie an allen Gelenken auftreten. Es handelt sich um eine chronische, langsam fortschreitende Erkrankung, bei der die Gelenkknorpel vorzeitig abgenützt und geschädigt werden. Die Knorpelsubstanz bildet sich langsam zurück. Dadurch wird die darunter liegende Knochenoberfläche freigelegt und stark belastet. Die Knochen reiben aufeinander und können sich deformieren, was zu starken Schmerzen und irreparablen Schäden führt.

So äussert sich eine Arthrose

Der Verlauf einer Arthrose kann sehr unterschiedlich sein, doch im Allgemeinen stehen die Schmerzen im Vordergrund: Sie treten im Gelenk selbst auf, vornehmlich beim Bewegen und Belasten. Auch eine Gelenksteifheit kommt vor; hauptsächlich nach Ruhepausen. Schmerzen und Gelenksteifheit führen oft zu Bewegungseinschränkungen. Als Begleiterscheinung einer Arthrose können auch Entzündungen auftreten: Das Gelenk schmerzt, fühlt sich warm an und schwillt an.

Den Alltag bewältigen

Es gibt einige Möglichkeiten, das Leben mit Arthrose angenehmer und schmerzloser zu gestalten.

«Eine der wichtigsten Regeln lautet, nie zu lange in der gleichen Position zu verharren.»
Christiane Schittny

Weder zu langes Stehen noch zu langes Sitzen sind ideal. Auch länger andauernde, gleichförmige Belastungen der erkrankten Gelenke sollten vermieden werden. Beim Ausruhen sollte eine für die Gelenke bequeme Stellung gefunden werden.

Im Handel gibt es verschiedene Hilfsmittel, die zu einer Entlastung der Gelenke beitragen können. Informationen hierzu hält unter anderem die Rheumaliga Schweiz bereit.

Arthroseschmerzen lindern

Auf das Gewicht achten

Wie bei vielen anderen Erkrankungen spielt auch bei Arthrose das Körpergewicht eine entscheidende Rolle. Übergewicht erhöht die tagtägliche Belastung der Gelenke, was die Krankheit begünstigen oder beschleunigen kann. Auf sein Gewicht zu achten, lohnt sich.

Nimmt der Körper über die Nahrung mehr Energie auf, als er braucht, wird die überschüssige Energie in den Fettzellen eingelagert. Das Körpergewicht steigt. Eine reduzierte Kalorienzufuhr durch eine leichte, ausgewogene Ernährung und eine Erhöhung des Kalorienverbrauchs durch mehr Bewegung helfen, ein gesundes Körpergewicht zu halten oder zu erlangen.

Wärme- und Kältetherapie

Je nach Art der Beschwerden kommen Wärme- oder Kältebehandlungen in Betracht. Bei akuten Beschwerden mit Überwärmung des Gelenks (Entzündung) und Schwellung wird Kälte oft als angenehmer empfunden. Stehen hingegen Steifheit und ein dumpfer Schmerz im Vordergrund, hilft Wärme meist besser.

Kältepackungen sollten nie direkt aufgelegt, sondern immer vorher in ein Tuch gewickelt werden. Das schützt die Haut vor Kälteschäden. Wärme kann durch Wärmepackungen, warme Bäder oder durch Bestrahlung mit Infrarotlicht erzeugt werden.

Diese Medikamente helfen

  • Oft helfen schon einfache Schmerzmittel wie Paracetamol, die in der Apotheke ohne Rezept bezogen werden können. Sie ermöglichen einen schmerzfreien Bewegungsablauf und verhindern ungünstige Schonhaltungen. Ist eine längerfristige Einnahme von Schmerzmitteln nötig, sollte jedoch eine Ärztin/ein Arzt zugezogen werden.
  • Wenn das Gelenk entzündet ist, kommen entzündungshemmende rezeptfreie Medikamente – wie beispielsweise Ibuprofen – oder stärkere rezeptpflichtige Arzneimittel zum zum Einsatz. Bei manchen Menschen können diese jedoch Magenprobleme hervorrufen, weshalb sie nicht ohne ärztliche Betreuung über längere Zeit eingenommen werden sollten.
  • Kortison hat eine stark entzündungshemmende Wirkung. Es kann von einer ärztlichen Fachperson mittels einer Spritze direkt in das betroffene Gelenk injiziert werden, wo es oft länger anhaltende Besserung bringt.
  • Körpereigene, natürliche Substanzen wie Chondroitin oder Glucosamin sind für die Bildung und den Erhalt der Knorpelmasse nötig. Sie können, als Tabletten eingenommen, den Knorpelstoffwechsel aktivieren und den Knorpelabbau verlangsamen.