Curena, die Notrufzentrale des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK), organisiert zu jeder Tages- und Nachtzeit zuverlässig Hilfe für Menschen, die den Notrufknopf auslösen.

Bild: Der Knopf am Handgelenk gibt besonders allein lebenden Menschen Sicherheit. © SRK, Ruben Ung

Dank der Zentrale werden Angehörige von allein lebenden Menschen im Ernstfall benachrichtigt und müssen sich nicht rund um die Uhr Sorgen machen.

Hilfe per Knopfdruck – Benachrichtigung der Angehörigen

Irene Baudin spricht geduldig mit der betagten Frau, die per Knopfdruck auf ihrer Uhr am Handgelenk den Notrufalarm ausgelöst hat: «Sind Sie verletzt, bluten Sie und haben Sie Schmerzen?» Nein, sie sei zwar gestürzt, aber nicht verletzt. Sie brauche jemanden, der ihr wieder auf die Beine helfe.
Umgehend kontaktiert die Einsatzleiterin die drei Kontaktpersonen, die für den Ernstfall bei dieser Kundin vorgesehen sind. Dieser Alarm geht um 9 Uhr bei der Notrufzentrale Curena ein, einer Tochtergesellschaft des SRK. Der Fall ist damit noch nicht abgeschlossen, sondern erst, wenn die Mitarbeiterin mit Sicherheit weiss, dass es der hilferufenden Person gut geht oder Hilfe vor Ort ist.

Sicherheit für allein lebende Personen

Rotkreuz-Notruf: jede Minute erreichbar | SRK Redcross Notruf

«Für jeden Arbeitsschritt gibt es einen Prozess. Jede Mitarbeiterin weiss genau, wie sie in welchem Fall reagieren muss», erklärt Karin Hovadik, Leiterin des Notruf-services der Curena. Die 55-Jährige arbeitet seit der Gründung vor über zehn Jahren in der Notrufzentrale und erledigt ihre Arbeit mit Herzblut. Sie liebt die Vielseitigkeit und den Kontakt mit ihren Kundinnen und Kunden. Nach einem Fehlalarm merkt sie in den ersten Sekunden eines Gesprächs, wer sich über einen Schwatz freut. Pro Tag gehen zwischen 200 und 500 Alarme ein. Knapp zehn Prozent davon sind echte Notrufe, alles Übrige sind Probealarme oder Fehlalarme. Letzteres passiere, wenn versehentlich der Notrufknopf ausgelöst werde.

Bild: Einsatzleiterin Karin Havadik ain ihrem Arbeitsplatz in der Notrufzentrale Curena. © SRK

Professioneller Umgang – auch mit Fehlalarmen

So wie jetzt bei einer 76-jährigen Grossmutter: Es sei ihr kleiner Enkelsohn auf dem Schoss gewesen, der den Knopf gedrückt habe, hören wir. Karin Hovadik schmunzelt und wünscht der Kundin gut gelaunt einen schönen Tag. Der professionelle Umgang mit Fehlalarmen zu jeder Tages- und Nachtzeit spricht für die Notrufzentrale. Für Angehörige wäre es eine Belastung, würden diese jederzeit direkt durchgestellt, und auch für die den Fehlalarm auslösende Person wäre die Situation wohl weniger angenehm.

Gute Technik und viel Einfühlungsvermögen

Um 9.15 Uhr kann Irene Baudin den Ernstfall abschliessen. Die gestürzte Frau erhält Hilfe, obschon alle drei Kontaktpersonen unerreichbar waren. In solchen Fällen wird je nach Kanton die Polizei oder die Sanität aufgeboten. Ein Sanitäter half der Frau wieder auf die Beine.

Karin Hovadik hört immer mit einem Ohr mit, wenn ihre Mitarbeitenden mit einem Notruf beschäftigt sind. «Ich will wissen, wie es meinen Kolleginnen geht. So kann ich nach einem aufwühlenden Anruf das Gespräch suchen und zuhören.»

Damit der zuverlässige Betrieb der Notrufzentrale rund um die Uhr gewährleistet ist, braucht es anspruchsvolle Technik und gut geschulte, motivierte Mitarbeitende mit Einfühlungsvermögen. «Manchmal ist ein Kunde oder eine Kundin verwirrt. Dann sind wir gefordert, uns in die Situation hineinzuversetzen, um trotz den schwierigen Umständen die richtige Hilfe bieten zu können.»

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