Lautes Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer stören nicht nur den erholsamen Schlaf, sie können auch Symptome einer Obstruktiven Schlafapnoe sein. Das Ärzteteam aus dem Kantonsspital St. Gallen bietet ein umfassendes Therapiespektrum an und setzt auf ein innovatives und wirksames Verfahren – den Zungenschrittmacher. Mit dieser modernen Therapieform kann immer mehr Betroffenen zu gesundem Schlaf verholfen werden.

Was ist eine Obstruktive Schlafapnoe (OSA)?

Eine OSA ist eine nächtliche Atmungsstörung, bei der es durch eine Verengung im Rachenraum während des Schlafens wiederholt zu verminderter Atmung oder kompletten Atempausen kommt. Insbesondere durch die Gaumenmandeln und/oder die Zunge kann der obere Atemweg eingeengt sein.
Die Erschlaffung der Rachen- und Zungenmuskulatur während des Schlafs führt u.a. zum Zurückfallen der Zunge. Dadurch können Engstellen so verstärkt werden, dass der Luftfluss reduziert oder ganz gestoppt wird. Es kommt zu einem Abfall der Sauerstoffkonzentration im Blut als auch zu Aufweckreaktionen (sog. Arousals). Beides bedeutet Stress für den Körper und die Schlafqualität nimmt ab.

Woran erkennt man eine OSA und wie wirkt sie sich auf den Alltag der Betroffenen aus?

Die OSA ist gekennzeichnet durch lautes, unregelmässiges Schnarchen mit Atempausen. Betroffene bekommen das selbst oft nicht immer mit – die Partnerin/der Partner dagegen schon.

Tagsüber kann eine vermehrte Müdigkeit bestehen, teils auch eine erhöhte Einschlafneigung, was bei Sekundenschlaf – beispielsweise im Strassenverkehr – verheerende Folgen haben kann. Durch den nächtlichen Sauerstoffmangel und den damit verbundenen Stress kommt es häufig zu Bluthochdruck; das Risiko für Herzinfarkt und Hirnschlag, aber auch für viele andere Erkrankungen, ist erhöht.

Welche Therapiemethoden gibt es?

Es gibt viele Therapiemöglichkeiten. Neben Gewichtsnormalisierung gibt es grundlegend drei Methoden, nämlich die nächtliche Maskentherapie, Zahnschienen mit Unterkiefervorschub oder ein chirurgisches Vorgehen.
Die Standardtherapie ist die nächtliche Überdruckbehandlung, sog. CPAP (continuous positive airway pressure). Diese Therapie ist sehr wirksam, wird aber oft nicht gut toleriert und deshalb abgebrochen. In diesen Fällen kann eine Versorgung mittels Schiene oder ein operatives Vorgehen abgeklärt werden. Es gibt verschiedene chirurgische Massnahmen.
Die häufigste Operation ist die Entfernung der Gaumenmandeln, eine neuere und sehr wirksame Methode ist die Behandlung mit dem Zungenschrittmacher.

«Die Bedienung per Knopfdruck ist einfach, die Toleranz gut. So wird die Therapie sehr regelmässig angewendet² und die OSA kann fast vergessen werden.»

Wie funktioniert die Inspire-Therapie mit dem Zungenschrittmacher?

Der Zungenschrittmacher besteht aus drei Komponenten. Einem kleinen Sensor zwischen den Rippen, welcher das Atemmuster erkennt und an den eigentlichen Schrittmacher weiterleitet. Dieser befindet sich auf dem rechten Brustmuskel, ähnlich wie ein Herzschrittmacher. Er wandelt das Sensorsignal in ein Impulssignal um, das an den Zungennerv gesendet wird. Dadurch kann eine Aktivierung der Zungenmuskulatur erreicht werden. Die Zunge wird also bei jeder Einatmung stimuliert, wodurch sie sich leicht nach vorne bewegt und im Rachen Platz für einen ungehinderten Atemfluss schafft.

Wer ist für den Zungenschrittmacher geeignet?

Bei Betroffenen mit einer mittel- bis schwergradigen OSA, welche eine CPAP nicht tolerieren, kann eine Versorgung mittels Zungenschrittmacher abgeklärt werden. Eine weitere Voraussetzung ist, dass kein starkes Übergewicht besteht (Body Mass Index BMI unter 35).

Sind die genannten Punkte erfüllt – und der Betroffene motiviert – kann die Implantation eines Zungenschrittmachers eine sehr gute Lösung sein. Die Operation ist risikoarm, die Patienten sind meist nur 2–3 Tage im Spital und rasch wieder erholt. Sehr gute Ergebnisse sind nicht nur durch Studien (Erfolgsrate um 75 %¹) belegt; auch unsere Erfahrungen sind sehr positiv.

90 % der Bettpartner berichten von keinem oder nur noch leichtem Schnarchen der Betroffenen.³​

94 % der Betroffenen geben an, mit der Inspire-Therapie zufrieden zu sein.4

Weitere Informationen zur obstruktiven Schlafapnoe und ihrer Behandlung sowie wichtige Sicherheitsinformationen finden Sie unter inspiresleep.ch. Hier erfahren Sie auch, in welchen Kliniken in der Nähe Ihres Wohnorts ein Zungenschrittmacher implantiert werden kann. Sie können auch die Telefon-Hotline unter 0800 555 186 anrufen.

Quellen

¹Andrea Costantino et al. Sleep Breath. 2020 Jun. „Hypoglossal nerve stimulation long-term clinical outcomes: a systematic review and meta-analysis“
²Clemens Heiser et al. TheLaryngoscope Volume 130, Issue 5 p. 1333-13 38 „Results of the ADHERE upper airway stimulation registry and predictors of therapy efficacy“
³Woodson, B. T. et al. (2018): Upper AirwayStimulation for Obstructive Sleep Apnea: 5-Year Outcomes. In: Otolaryngology – Head and Neck Surgery, Vol. 159(1), S. 194-202.
4Heiser, C., Steffen, A., Boon, M. et al. (2019): Post-approvalupper airway stimulation predictors of treatment effectiveness in the ADHERE registry. In: European Respiratory Journal, Vol. 53(1):1801405.

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