Wer indische Currys mag, kennt Kurkuma als Gewürz, das den Gerichten eine gelbe Farbe verleiht. Doch Kurkuma kann weit mehr. In der Heilkunst verschiedener Kulturen wird dem Gewürz eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt.

Kurkuma stammt ursprünglich aus Südasien und gehört zur Familie der Ingwergewächse. Heute wird die gelbe Wurzel, die im deutschsprachigen Raum auch als Gelbwurz bekannt ist, vor allem in tropischen Regionen Asiens und Afrikas angebaut. Bei der Pflanze handelt es sich um eine über einen Meter hohe Staude, deren Wurzelstock aus einem knollig verdickten, bewurzelten Hauptrhizom und fingerförmigen, wurzellosen Nebenrhizomen besteht. Kurkuma-Pulver wird aus getrocknetem Rhizom gewonnen, welches zuvor mit siedend heissem Wasser abgebrüht wurde.

Gewürz, Farbstoff und Heilmittel

In der indischen Heilkunst hat Kurkuma eine lange Tradition. So wird das leicht bitter schmeckende Pulver zum Beispiel in der ayurvedischen Lehre seit Jahrtausenden als entzündungshemmendes Mittel gegen diverse Zivilisationskrankheiten verwendet. Auch in anderen asiatischen Ländern wie China, Japan, Korea, Vietnam und Nepal wird Kurkuma seit mehreren Tausend Jahren als Gewürz für diverse Gerichte, Färbemittel und als Heilmittel eingesetzt. Kurkuma wird im Arzneibuch der Volksrepublik China und im japanischen Arzneimittelkodex für pflanzliche Arzneimittel aufgeführt und bei Indikationen wie Völlegefühl im Bauchraum, Nierenschmerzen und Amenorrhö (Ausbleiben der Menstruation) empfohlen.

Die Wirksubstanz Curcumin

Auch in Europa steigt das Interesse an Kurkuma. Der in der Wurzel enthaltenen Substanz Curcumin wird eine Wirkung gegen Viren, Pilze und Bakterien nachgesagt. Ein gehäufter Esslöffel Kurkuma-Pulver enthält etwa eine Messerspitze dieses Inhaltsstoffes. Curcumin wird aus dem Magen-Darm-Trakt jedoch nur mässig resorbiert, weil der Stoff nicht wasserlöslich ist. Durch verschiedene Methoden kann aber die Aufnahme ins Blut erhöht werden.

Bei Reizdarm, Blähungen, Verstopfung, Bauchkrämpfe, Durchfall …

Diverse wissenschaftliche Untersuchungen haben die entzündungshemmende und antioxidative Wirkung von Gelbwurz untersucht. Mittlerweile gibt es einige Untersuchungen zur Wirksamkeit von Curcumin bei Reizdarm-Syndrom, die aufhorchen lassen: So soll Kurkuma einen positiven Einfluss auf Symptome wie Verstopfung, Völlegefühl, Blähungen, Durchfall und Bauchkrämpfe haben.

«Besonders Patientinnen und Patienten, die an leichten und mittelschweren Beschwerden der funktionellen Darmerkrankung leiden, sollen von Kurkuma profitieren. In zwei Untersuchungen erhielten insgesamt 661 Patientinnen und Patienten mit Reizdarm-Syndrom Kurkuma während bis zu zwölf Wochen. Ihre Beschwerden besserten sich unter der Therapie.»
Susanna Steimer Miller

Sogar die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt den Verzehr von drei Gramm Kurkuma täglich zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden.

… und erste Erfolge bei Arthritis

Eine Wirkung konnte aber auch bei anderen Erkrankungen nachgewiesen werden. In einer Untersuchung wurden 45 Patientinnen und Patienten mit rheumatoider Arthritis entweder mit 500 mg Curcumin, mit 50 mg der schmerzlindernden Substanz Diclofenac oder mit einer Kombination der beiden Wirkstoffe behandelt; es zeigte sich, dass die Wirkung in der Curcumin-Gruppe jener der Diclofenac-Gruppe tendenziell überlegen war. Unerwünschte Wirkungen traten am häufigsten in der Diclofenac-Gruppe auf.

Eine weitere Untersuchung mit 367 Kniearthrose-Patienten kam nach einer Anwendung von vier Wochen zum Schluss, dass die Behandlung mit Kurkuma die Schmerzen gleich gut zu reduzieren vermochte wie ein herkömmliches Schmerzmittel auf Basis des Wirkstoffs Ibuprofen, aber zu weniger Magen-Darm-Problemen führte.

Eine andere Untersuchung erforschte an 89 Patienten mit der chronischen Dickdarmerkrankung Colitis ulcerosa während sechs Monaten, ob die zusätzliche Einnahme von Kurkuma zur Standard-Therapie im Vergleich zu Placebo einen Einfluss auf die Rückfallquote hatte. Tatsächlich war die Rückfallquote in der Gruppe, die Curcumin erhielt, signifikant tiefer als in der Placebogruppe.

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