Die Krankheit COPD wird in der Umgangssprache häufig auch als «Raucherhusten» bezeichnet. Doch was steckt wirklich dahinter und wie kann man die Krankheit in den Griff bekommen?
Die Lunge ist ein lebenswichtiges Organ, das ähnlich einem Baum aufgebaut ist. Beim Einatmen gelangt die Luft zunächst in die Luftröhre, die sich dann in die beiden Hauptbronchien aufteilt. Diese wiederum verzweigen sich immer weiter in allerfeinste Ästchen, die schliesslich in die Alveolen (Lungenbläschen) münden. Davon gibt es rund 300 Millionen, und hier findet der Gasaustausch statt: Einerseits wird Sauerstoff, der der Energiegewinnung des Körpers dient, ins Blut aufgenommen, andererseits wird Kohlendioxid, ein Abfallprodukt des Stoffwechsels, in die Luft abgegeben und ausgeatmet.
Der Name kommt aus dem Englischen von «chronic obstructive pulmonary disease», was auf Deutsch so viel wie «chronisch obstruktive Lungenerkrankung» bedeutet. Chronisch steht für «dauerhaft» und obstruktiv für «verengt» oder «verschlossen». Es handelt sich also um eine fortschreitende Erkrankung der Lunge, die mit entzündeten, dauerhaft verengten Atemwegen einhergeht. Was nicht selten verharmlosend als Raucherlunge oder Raucherhusten bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit eine schwerwiegende Lungenkrankheit, die oft zum vorzeitigen Tod führen kann.
Obwohl verschiedene Ursachen für Raucherhusten ausgemacht werden können, zählen – wie der Name schon sagt – rund 90 Prozent der Betroffenen zu den Rauchenden oder Ex-Rauchenden. Der ständige Nikotinkonsum schädigt die Lunge, sodass Raucherinnen und Raucher ein siebenfach erhöhtes Risiko haben, eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung zu entwickeln. Rund zwanzig Prozent von ihnen erkranken im Laufe ihres Lebens an COPD. Männer sind dabei deutlich häufiger betroffen als Frauen.
Weitere Ursachen für die Krankheit können in einer genetisch bedingten Veranlagung liegen, und auch Menschen, die vermehrt starker Luftverschmutzung oder schädlichen Stäuben, Dämpfen, Gasen oder Rauch ausgesetzt sind, können erkranken.
Die drei typischen Symptome für die Erkrankung sind:
Da die Symptome normalerweise schleichend beginnen und die Lungenfunktion nur langsam abnimmt, vergehen oft Jahre, bis die Diagnose gestellt werden kann. Doch je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser kann sie auch behandelt werden.
Da bei den meisten Menschen Rauchen die Ursache für eine COPD ist, gehört ein kompletter Verzicht auf Nikotin zu den ersten Massnahmen, die die Lungenfunktion stabilisieren können.
Folgende Tipps helfen, einen Rauchstopp umzusetzen:
Es gibt zudem eine Reihe von Arzneimitteln, die die Symptome einer COPD mildern können. Je nach Schweregrad der Erkrankung stehen dem Arzt verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
Häufig werden sogenannte Bronchodilatatoren in Form von Sprays verschrieben. Sie wirken meist sehr schnell, erweitern die Bronchien und lindern damit die Atemnot.
Auch entzündungshemmende Substanzen wie Glukokortikoide können helfen. In der Langzeittherapie vermindern sie Entzündungen der Atemwege und verhindern oder verlangsamen das Fortschreiten der Krankheit.
Schleimlösende Mittel, sogenannte Mukolytika, kommen bei starker Verschleimung und akuten Infekten zum Einsatz. Gegen Verschleimungen helfen auch regelmässige Inhalationen mit Salzlösungen.
Treten bakterielle Infekte auf, werden diese meist mit Antibiotika behandelt. Im fortgeschrittenen Stadium hilft eine Sauerstoff-Langzeittherapie via Nasensonde.