Rund vierzig Prozent der Menschen kennen Fussbeschwerden aus eigener Erfahrung. Dies ist wenig erstaunlich, Füsse müssen viel leisten und auch einiges erdulden. Im Alltag ruht das ganze Körpergewicht auf ihnen. Gleichzeitig müssen sie den Körper immer wieder sensibel ausbalancieren, beispielweise beim Treppensteigen.
Füsse sind eine multifunktionale Meisterleistung der Natur: Mit ihnen kann man Ballett tanzen, Marathon laufen und Fussball spielen. Besonders geübte Menschen sind dank ihnen als Artisten auf dem Hochseil unterwegs, andere klettern geschickt an Felswänden hoch und weitere stampfen mit ihnen beim Flamenco. All diese Beispiele zeigen, wie vielfältig Füsse einsetzbar sind. Sie sind sehr leistungsfähig, etwa bei langen Fussmärschen; andererseits sind sie auch sehr sensibel: Ein Kieselstein unter der nackten Fusssohle kann schmerzhaft piksen.
Damit die Füsse die unterschiedlichen Anforderungen, die an sie gestellt werden, erfüllen können, sind sie nach einer komplexen Struktur aufgebaut: 26 Knochen, 20 Muskeln, 33 Gelenke sowie über hundert Sehnen und Bänder verleihen ihnen eine grosse Beweglichkeit und zugleich Dynamik.
Allerdings: Von den den Füssen innewohnenden Möglichkeiten wird in der Regel nur ein geringer Bereich beansprucht. Sie sind von der Natur so konstruiert, dass sie nackt auf Waldboden, über Geröllhalden sowie über Wiesen und an Sandstränden laufen können. Und auch über einen liegenden Baumstamm können sie balancieren. Diese Gelegenheiten sind selten.
Es werden dabei lediglich bestimmte Bereiche des Fusses beansprucht, aber dafür intensiv. Es verwundert daher wenig, dass Fussbeschwerden verbreitete Leiden sind. Besonders häufig kommt es zur Bildung von Hornhaut, Hühneraugen und auch zu Hallux valgus. Eine weitere Folge ist die Absenkung des Fussgewölbes beziehungsweise der Senkfuss.
Bei Fussproblemen spielt das Schuhwerk eine wichtige Rolle. Nicht immer stecken die Füsse in Schuhen, die ihnen Halt geben und sie nicht gleichzeitig einzwängen. Sie sind Schwerarbeiter und haben es verdient, dass ihnen eine schützende und stützende Bekleidung von akzeptabler Qualität gegönnt wird – ohne sich leichtfertig von modischen Billigangeboten verführen zu lassen.
Nicht nur angemessene Schuhe beugen Fussbeschwerden vor, auch regelmässige Pflege fördert ihre Gesundheit. Nach einer ausgiebigen Wanderung, einem Tanzanlass oder einem anstrengenden Arbeitstag ist ein Fussbad eine Wohltat.
Eine Prise Meersalz und/oder einige Tropfen Rosmarin- sowie Wacholderöl fördern die Durchblutung und entspannen die strapazierten Muskeln und Sehnen. Das Bad kann bei 37 Grad zehn bis zwanzig Minuten dauern, bei tieferen Temperaturen etwas länger. Bei Bedarf kann man anschliessend verhornte Stellen mit einer Fussfeile oder mit einem Bimsstein bearbeiten. Dann folgt eine nährende Fusscreme. Sie sollte Teil der täglichen Körperpflege sein.
Neben der Pflege benötigen die Füsse auch Ertüchtigung. Auf diese Weise werden die Muskeln gestärkt und Gelenke im Fuss bleiben beweglich.
Für einen spürbaren Erfolg ist es wichtig, dass die Übungen regelmässig praktiziert werden.