Das Spurenelement Eisen ist im Körper für die Bildung der roten Blutkörperchen und die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff zuständig. Ein Mangel kann weitreichende Folgen auf die Gesundheit und die Lebensqualität haben.

Von einem Eisenmangel sind neben Frauen im gebärfähigen Alter, Kindern im Wachstum, chronisch Kranken und Leistungssportlern vor allem ältere Menschen betroffen. Grund dafür sind unter anderen der schwächere Appetit. Viele ältere Menschen sind einsam und haben nicht mehr die Energie, täglich ein ausgewogenes und nährstoffreiches Menu zuzubereiten. Manche leiden an Kau- und Schluckbeschwerden, wodurch die Lust am Essen nachlässt. Gleichzeitig führen aber auch chronische Krankheiten, zum Beispiel der Niere oder des Verdauungstrakts dazu, dass der Darm weniger Eisen aufnimmt und der Körper dieses verstärkt verliert.
Eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise erhöhen das Risiko für einen Eisenmangel.

Eisenmangel hat viele Gesichter – mögliche Symptome

Oft bleibt ein Eisenmangel über längere Zeit unerkannt und unbehandelt. Grund dafür ist die Tatsache, dass die meisten Beschwerden auch auf andere Krankheiten hindeuten können. Betroffene fühlen sich sehr müde, selbst wenn noch keine Blutarmut vorliegt. Ihre Lebensqualität und ihre körperliche Leistungsfähigkeit und Kraft nehmen ab.

Ein Mangel an Eisen beeinträchtigt aber auch die geistigen Funktionen. Manche Betroffenen leiden an Konzentrationsstörungen, andere an depressiven Verstimmungen. Eisenmangel macht sich oft auch als Haarausfall bemerkbar und erhöht das Risiko für das Restless Legs Syndrom (unruhige Beine). Eisen hat aber auch einen Einfluss auf die Temperaturregulation im Körper. Wer zu wenig Eisen hat, friert viel schneller.

Blutarmut (Anämie) durch leere Eisenspeicher

Sind die Eisenspeicher im Körper tief oder fast leer, kann es zu einer Anämie, also zu einer Blutarmut kommen, das heisst, dass im Blut zu wenig rote Blutkörperchen vorhanden sind. Neben den Symptomen des Eisenmangels können Atemnot, Herzklopfen, blasse Haut bzw. Schleimhäute und Wassereinlagerungen in den Beinen auftreten. Bei etwa 10 Prozent der über 65-Jährigen besteht eine Anämie, bei den über 85-Jährigen liegt die Rate gar bei 15 bis 25 Prozent. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass eine Anämie weitreichende Folgen haben kann. So erhöht sie zum Beispiel das Sturz- und das Demenzrisiko. Bei Menschen, die an einer ungenügenden Herzfunktion leiden, erhöht eine Anämie das Sterberisiko.

Diagnose mittels Bluttest

Der Hausarzt kann einen Eisenmangel anhand eines einfachen Bluttests feststellen. Dabei ermittelt er den Ferritinwert im Blut. Ferritin ist ein Eiweiss, das Eisen speichert. Liegt der Wert dieses Proteins bei über 50 µg/l sind die Eisenspeicher ausreichend gefüllt. Bei Werten zwischen 30 bis 50 µg/l ist die Diagnose unsicher, zwischen 15 und 29 µg/l sind die Eisenspeicher niedrig. Liegt der Ferritinwert unter 15 µg/l, sind die Eisenspeicher sehr niedrig. Die Ferritinwerte sind in der Regel zuverlässig, ausser es liegt eine Entzündung im Körper vor. Für die Diagnose einer Anämie misst der Arzt zudem den Hämoglobinwert im Blut, also die Zahl der roten Blutkörperchen. Ein Hämoglobinwert unter 12 g/dl bei Frauen und 13 g/dl bei Männern gilt als auffällig

Eisentherapie: verschiedene Möglichkeiten, lange Behandlungsdauer

Eine Eisentherapie ist im Falle von typischen Symptomen angezeigt, wenn der Ferritingehalt unter 30 µg/l sinkt. Durch die Umstellung auf eine eisenreiche Ernährung oder die geschickte Kombination von eisenreichen mit vitamin-C-haltigen Nahrungsmitteln lässt sich der Eisenspiegel im Blut positiv beeinflussen. Sind die Eisenspeicher jedoch tief oder gar leer, muss Eisen möglicherweise in Form von Tabletten zugeführt werden. Eisentabletten werden von manchen Patienten nicht gut vertragen und können zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Die Behandlungsdauer ist lang – meist drei bis sechs Monate, je nach dem Schweregrad der Anämie – und die Wirkung tritt verzögert ein.
Wenn eine orale Eisentherapie ungenügend wirksam, unwirksam oder nicht durchführbar ist, kann eine Eisensubstitution mit Hilfe einer Infusion eine weitere therapeutische Option sein.

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