Karotte (Daucus carota) aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).

Herkunft und Botanik der Karotte

Vermutlich kommen die Karotten aus dem sandigen Mittelmeergebiet. Jedenfalls wissen wir sicher, dass die Griechen und Römer in der Antike solche verzehrten.

Möhren, Gelbrüben oder Rüebli, wie man in der deutschsprachigen Schweiz auch sagt, kennen wir als Gemüse. Gesundheitsbewusste Mütter mischen Karotten in jeden Babybrei. Deshalb löst ihr Geschmack in uns wohlige Kindheitserinnerungen aus.

Die Pflanze ist zweijährig, das heisst, sie blüht und bildet ihre Samen erst im zweiten Lebensjahr. Aber das kümmert uns wenig, werden die schmackhaften Wurzeln doch bereits im ersten Jahr aus dem Boden gezogen. Wilde Möhren überleben dank dieser dicken Pfahlwurzel selbst besonders harte Winter. Ist der Boden an der Oberfläche gefroren, findet die lange Wurzel weit unten noch reichlich Wasser. Und um sich im nächsten Frühjahr fortpflanzen zu können, stopft sie sich mit lebenswichtigen Nährstoffen voll.

Gesundes Rüebli

Die bekannteste Karotte ist leuchtend orange und deshalb in der Küche als Farbtupfer sehr willkommen. Daneben gibt es noch gelbe, blass weissliche oder violette Sorten. Der Inhaltsstoff Carotin ist hauptsächlich für die Farbe verantwortlich.

«Über diesen Farbstoff ist schon eine ganze Menge geschrieben worden, weil er freie Radikale fängt und das Risiko, an Krebs zu erkranken, senkt.»
Judith Dominguez

Die Wurzel enthält zudem viel Vitamin A, welches die Sehkraft steigert und gegen Nachtblindheit hilft.

Karottenöl: für Haut, Haar und Salat

Karottenöl selber machen

Karottenöl lässt sich leicht selbst herstellen. Dazu nehme man ein hochwertiges Sesam- oder Olivenöl und fein geraspelte Karottenstreifen. Das Gemisch im heissen Wasser so lange ziehen lassen, bis sich das Öl orange verfärbt hat. Danach werden die Karottenstücke herausgefiltert – und fertig ist das hochwertige Kosmetikprodukt.

Altersfalten der Haut lassen sich mit keinem Mittelchen wegwischen. Doch die alternde Haut ist eher trocken und benötigt besonders sorgfältige Pflege. Dafür ist Karottenöl genau das Richtige. Das Öl wirkt wie ein Balsam und macht die Haut geschmeidig und weich.

«Nicht nur für die älteren Menschen ist das Rüebliöl gut, sondern auch für die Jugendlichen. Es vermindert nämlich die Bildung von Akne in der Pubertät.»
Judith Dominguez

Das natürliche Pflegemittel bräunt die Haut leicht und schützt sie gleichzeitig vor aggressiven UV-Strahlen. Nach der Anwendung sieht man etwas weniger blass und müde aus, ohne dafür gleich in den Urlaub fahren zu müssen.

Karottenöl soll auch für die Haare gut sein und Brüche an den Spitzen vorbeugen.

Übrigens kann das selbst hergestellte Öl auch in der Küche verwendet werden, als Salatöl zum Beispiel. Dann ist neben der äusserlichen auch gleich noch die innerliche Wirkung zur Entfaltung gekommen.

Samen und Grünzeug nicht wegschmeissen!

Karottensamen werden nicht nur zum Aussähen gezogen. Sie werden in der Alternativmedizin wirkungsvoll gegen Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit empfohlen.

Die meisten von uns kaufen Karotten ohne das grüne Kraut oder werfen letzteres achtlos in den Grünabfall. Dabei ist das feine Grünzeug vielseitig verwendbar und erst noch gesund.

Roh und fein gehackt, schmeckt es ein wenig wie Petersilie und gekocht, wenn wundert es, fast so wie die Karotten selbst. In der Suppe passt das Grünzeugs gut zu Sellerie und Lauch. Neben dem Basilikum passt Möhrenkraut in jede Pestosauce.

In Öl frittiert schmeckt Möhrengrün richtig gut. Das ist ein ganz besonderer, gesunder Snack und wird Ihren Gästen gefallen.

Probieren Sie verschiedene Verwendungszwecke aus. Werfen Sie das Kraut in Ihren Gemüse- und Früchtesmoothie, mischen Sie es unter den Risotto oder geben Sie es dem Karottengemüse bei. Sollte Ihnen das Grünzeug wider Erwarten gar nicht schmecken, so füttern Sie damit Ihr Meerschweinchen, den Hamster oder Hasen; denn diese Haustiere wissen, was ihnen gut tut.