Pinien (Pinus pinea) aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Ihre Kerne bereichern etliche Gerichte. In der Antike waren Pinienkerne sogar so wichtig, dass sie die Armee auf allen Eroberungsfeldzügen begleiteten.

Pinien (Pinus pinea)

Pinien sind typische Nadelbäume. Statt Blätter haben sie Nadeln, Tannzapfen als Fruchtträger und harzreiches Holz. Der Baum kommt hauptsächlich im Mittelmeergebiet vor, denn er liebt das trockene warme Wetter dort sehr. Die Pflanze ist gut an ihre Heimat angepasst und kann bei Bedarf mehrere Monate ohne Regen locker überstehen.

Ihre besondere Wuchsform fehlt auf keinem Ferienfoto und prägte auch die Kunst rund ums Mittelmeer. Van Gogh malte die Pinie, Cézanne und natürlich viele andere alten Meister. Pinienzapfen sind als Symbol der Fruchtbarkeit in zahlreichen Kirchen als Relief abgebildet.

In unseren Regionen, die wegen der winterlichen Kälte für Pinien wenig geeignet sind, werden vor allem die Samen als Nahrungsmittel sehr geschätzt.

Wertvolle Pinienkerne

Die geschälten, weissen, kleinen Kerne, sind in den Pinienzapfen herangereift und enthalten viele heilende Wirkstoffe. Pinienkerne sind teuer, weil deren Anbau und Gewinnung aufwändig ist. Die Kerne benötigen ungefähr drei Jahre, bis sie ihr Aroma entfalten und die Ernte der kleinen Samen in der luftigen Höhe ist arbeitsintensiv. In den Heimatländern des Baumes werden deshalb teilweise auch Kerne anderer Pinienarten in der Küche verwendet, die ebenfalls essbar sind.

Fast die Hälfte der Inhaltsstoffe gehört zu den ungesättigten Fettsäuren. Daneben sind sie aber auch eiweissreich und aus diesem Grund gut für die vegetarische oder vegane Ernährungsweise geeignet. Zudem sind sie reich an Phosphor, Kalzium, Eisen, Vitamine B und A und dem seltenen Spurenelement Selen.

Keine mediterrane Kochkunst ohne Pinienkerne

Pinienkerne sind eine äusserst wichtige Zutat von typischen Gerichten aus dem Mittelmeergebiet, die auch in unseren kühleren Regionen beliebt sind. Ohne geröstete Pinienkerne schmeckt ein richtiges Pesto nicht wirklich. Die Kerne sind neben dem Basilikum für das einzigartige Aroma zuständig.

Das wusste man schon tausende Jahre vor unserer Zeitrechnung.

«Die Römer, die für ihre Kochkunst und Essgewohnheiten bis heute berühmt sind, nahmen die Kerne überallhin mit. Das zeigen Ausgrabungen in nördlichen Ländern, die von den Römern erobert und besetzt worden waren. Fast überall wurden Reste von Pinienkernen gefunden.»
Judith Dominguez

Wer es sich leisten kann, knabbert die Kerne einfach so zwischendurch. Sie schmecken fein, süsslich und harzig. Die Kerne der Pinien passen gut zu Reisgerichten und sind kombinierbar mit Rosinen oder dem Geschmack von Zitronen. Mit diesen Gewürzkombinationen lassen sich unzählige mediterrane Gerichte zaubern. Pinienkerne gehören in traditionelle Süssspeisen, geröstet auf den Salat und in herrliche Saucen. Zur Abwechslung könnte man mal eine Dattelsauce mit Pinienkernen ausprobieren oder sie geröstet zu einem feinen Lammgericht reichen. Sie bereichern jede Couscousspeise oder einheimische Gerichte wie eine Spätzlipfanne.

Von Öl, Harz, Nadel bis Rinde

Wie bei allen Nadelbäumen steckt auch in den Pinien viel wertvolles Harz und wirksames ätherisches Öl. Allerdings sind die zur Herstellung verwendeten Rohstoffe nicht immer Pflanzenteile der echten Pinien, sondern oft von anderen Kieferngewächsen.

Harzgewinnung bei Pinienbäumen

Pinienöl und Harz sind Bestandteile kosmetischer Produkte wie Badeessenzen, Badeölen und anderen Badezusätzen. Allen gemeinsam ist die anregende und aufbauende Wirkung. Im warmen Badewasser entfaltet sich der herrliche harzige Duft und trägt zu unserem Wohlbefinden bei.

Und weil die Inhaltsstoffe der Nadeln und Borken schleimlösende Eigenschaften haben, verwendet man Pinien als Inhalationszusatz bei hartnäckigen Erkältungen. Die Nadeln werden teilweise auch als Teeaufguss zubereitet und getrunken.

«Aus den Rinden lassen sich Extrakte herstellen, die eine medizinische Wirkung gegen Psoriasis und Krampfadern haben.»
Judith Dominguez

Produkte mit diesen Inhaltsstoffen sind als Kapseln oder Dragees im Handel erhältlich.