Rund 40 bis 60 Prozent der Bevölkerung sind von einem Venenleiden betroffen.

Geschätzt 40 bis 60 Prozent der Bevölkerung sind von Venenleiden betroffen: Den Begriff erklären Dr. Karl Pieper und Dr. Martin Pelle, Phlebologen der Venenzentren der Clinique DELC in Biel und seit November 2023 auch in Grenchen.

Venen­schwäche, Besenreiser oder Krampfadern

Bei einer Venenschwäche arbeiten vor allem die Beinvenen nicht mehr korrekt. Als Folge staut sich das Blut und Flüssigkeit sammelt sich im Gewebe an. Bei warmen Temperaturen oder abends sind die Beine und Knöchel vieler Menschen oft angeschwollen. Betroffene empfinden häufig ein unangenehmes Spannungsgefühl.

Frauen sind deutlich häufiger mit Venenproblemen wie Venen­schwäche, Besenreiser oder Krampfadern konfrontiert. In erster Linie wird die Neigung, Krampfadern zu entwickeln, vererbt. Aber auch Schwangerschaften, Übergewicht und vorangegangene Blutgerinnsel in den Venen (Thrombosen) steigern das Risiko für eine Venenerkrankung.

Verschiedene Ursachen eines Venenleidens

Grundsätzlich können geschwollene Beine verschiedene Ursachen haben. Oft sind diese Schwellungen harmlos, sie können aber auch Anzeichen einer ernsten Erkrankung sein.

«Betroffene sollten daher immer darauf achten, ob die Schwellung einseitig oder beidseitig auftritt und ob das ganze Bein oder nur der Unterschenkel betroffen ist. Eine geringe Schwellung nach heissen Tagen oder sehr langem Stehen, welche nach der Nachtruhe am nächsten Morgen wieder verschwunden ist, bedeutet in der Regel keinen Grund zur Sorge.»
Dr. Karl Pieper-Joshi
Facharzt für Chirurgie FMH, Endovenöse thermische Ablation von Stammvenen bei Varikose (USGG), Phlebologie (USGG)

Ist sie aber immer noch da und treten die Schwellungen immer öfter und bereits bei geringeren Belastungen auf, sollten diese weiter abgeklärt werden. Die Schwellungen sind häufig durch ein Venenleiden verursacht, es kommen jedoch auch andere Ursachen in Frage.

Auch eine Herzschwäche kann eine Schwellung der Beine bewirken, auch treten diese als Nebenwirkung mancher Medikamente auf.
Ferner gibt es das Krankheitsbild eines Lipödemes. Bei dieser Erkrankung, welche praktisch ausschliesslich Frauen betrifft, kennen wir die Ursache nicht. Dabei nehmen die Fettzellen der Beine Wasser auf, was zu schmerzhaften Schwellungen führt. Hier ist eine frühzeitige Kompressions­behandlung wichtig.

Bei Venenleiden und einer Herzschwäche ist die Schwellung der Beine in der Regel weich, es lassen sich mit den Fingern leicht Dellen in die Haut drücken. Bei einem Lipödem ist die Schwellung fester, sie weist auch eine andere Verteilung als bei einer Venen- oder Herzschwäche auf. Ist die Schwellung sehr derb und schliesst die Zehen mit ein, liegt häufig ein Lymphödem vor. Dieses entsteht durch eine Transport­störung der haarfeinen Lymphgefässe, welche normaler­weise das Gewebewasser, das nicht über die Blutbahn abfliesst, transportieren. Auch hier sind eine frühzeitige Abklärung und Behandlung sinnvoll.

Diagnose mittels Ultraschalls

In einem ausführlichen Gespräch erkundigt sich Dr. Pieper-Joshi zunächst nach der Krankengeschichte des Patienten oder der Patientin. Oft sind von einem Venenleiden mehrere Mitglieder einer Familie betroffen. Meistens erfolgt dann eine Diagnostik der Beingefässe mittels Ultraschalls. Mit einfachen Beobachtungen lassen sich die Krankheitsbilder oft von den Betroffenen selbst eingrenzen. «Gelenkschwellungen treten eher einseitig auf und verursachen meist Schmerzen.»

Meistens erfolgt eine Diagnostik der Beingefässe mittels Ultraschalluntersuchung.
Meistens erfolgt eine Diagnostik der Beingefässe mittels Ultraschalluntersuchung.

Wichtige Zeichen für Venenerkrankungen sind äusserlich sichtbare Krampfadern und bei Thrombosen – besonders im Wadenbereich – schmerzhafte Schwellungen, die nicht selten als Muskelfaserriss fehlgedeutet werden.

Behandlung von Venenerkrankungen und Krampfadern

Das Ausmass einer Venenerkrankung ist meistens viel grösser, als es die von aussen sichtbaren Krampfadern vermuten lassen. Die von aussen nicht erkennbaren Venen sind die Haupttreiber für die Entstehung der sichtbaren Krampfadern. Daher ist es wichtig, ein komplettes Behandlungskonzept zu erstellen. Die grösseren, tiefer gelegenen Venen sollten stets zuerst behandelt werden, bevor man sich den äusserlich sichtbaren Venen zuwendet.

Leider ist es nicht möglich, die Venen wieder zu heilen, das heisst man kann ihre regelrechte Funktion nicht wieder herstellen. Die Behandlung des Venenleidens zielt daher darauf, die betroffenen Venen aus dem Kreislauf zu entfernen. Die Venen funktionieren als Gesamtsystem so, dass der Verlust einer oder mehrerer Venen ohne Probleme toleriert wird. Zudem wird keine funktionierende Vene entfernt, sondern lediglich die erkrankten Venenabschnitte, welche die gesunden Venen in ihrer Funktion stören.

Für die Behandlung haben sich in den letzten 20 Jahren minimal­invasive Behandlungsmethoden etabliert, bei welchen die Vene mit feinen Sonden, ohne die Haut chirurgisch zu öffnen, zum Verschluss gebracht werden kann, wodurch diese funktionell entfernt ist. Für die Behandlung der sichtbaren Krampfadern kommen neben der chirurgischen Entfernung mit winzigen, kaum sichtbaren Schnitten verschiedene Methoden in Frage.

Besenreiser weglasern oder wegspritzen

Eine der mildesten Methoden, den unschönen Gefässen den Garaus zu machen, ist eine Lasertherapie. Hierfür wird in der Clinique DELC ein hochmoderner Laser der neuesten Generation verwendet, der mit seiner Lichtenergie die Besenreiser gezielt erhitzt und so zum «Schrumpfen» bringt, bis sie nach ca. 5 bis 6 Wochen verschwunden sind.

Volkskrankheit Venenleiden | Clinique Delc
Die Laserbehandlung, hier ausgeführt durch Dr. med. Karl Pieper-Joshi, eignet sich namentlich für Entfernungen kleiner und oberflächlicher Besenreiser.

Eine Sitzung mit dem leistungsstarken Diodenlaser dauert meist 30 Minuten und ist dank der Anwendung einer gekühlten Glasoberfläche sowie von Kaltluft beinahe schmerzfrei. Die umliegende Haut bleibt beim Einsatz des Lasers zu 100 Prozent geschützt und es entstehen, im Gegensatz zu einer Behandlung mittels Sklerotherapie, keine blauen Flecken.

Sklerotherapie hilft bei vielen Arten von Krampfadern

Bei der Sklerotherapie wird mit einer sehr feinen Nadel ein spezielles Arzneimittel in die Besenreiser gespritzt, die sich daraufhin verschliessen und im Laufe der Zeit vom Körper abgebaut werden. Die Behandlung dauert nur wenige Minuten, ist nahezu schmerzfrei und benötigt daher keinerlei Betäubung. Ein wesentlicher Vorteil der Sklerotherapie ist, dass sie bei vielen Arten von Krampfadern angewendet werden kann.

Dies ist auch für die Behandlung von Besenreisern sehr wichtig, da die meisten Besenreiser von tiefer liegenden «Nährvenen» mit Blut versorgt werden. Diese Nährvenen müssen mitbehandelt werden, sonst kommen die Besenreiser nach der Therapie schnell wieder. Mit der Sklerotherapie können die Nährvenen optimal mitbehandelt werden. Der Laser besitzt diese Stärke aufgrund seiner geringeren Eindringtiefe nicht. Die Laserbehandlung eignet sich daher ausschliesslich für die Entfernungen sehr kleiner und oberflächlicher Besenreiser.

Gratis Kurz-Venencheck

Gerne offerieren wir den Leserinnen und Lesern einen kostenlosen Kurz-Venencheck in der Clinique DELC in Biel oder in Grenchen. Nehmen Sie hierzu einfach diesen Artikel der «Schweizer Hausapotheke» mit. Wir freuen uns auf Sie!

Weitere Informationen: www.delc.ch

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