Kiwi (Actinidia deliciosa) aus der Familie der Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae).

Frucht oder Vogel?

Was ist ein Kiwi? Ein Vogel oder eine Frucht? Spricht oder schreibt man von der Kiwi, muss man schon genauer sagen, was man meint. Die Neuseeländer lieben ihren Vogel sehr und wählten ihn deshalb zum Nationalsymbol. Als sie in ihrem Land erstmals Kiwifrüchte ernteten, waren sie darüber so entzückt, dass sie der Frucht auch den Namen Kiwi gaben. Vermutlich ist das eine ideale Werbestrategie gewesen, um die neue Frucht in Neuseeland unter die Konsumenten zu bringen. Vogel und Frucht haben ausser dem Namen nicht viel gemeinsam. Das pelzige Aussehen vielleicht; aber einen langen Schnabel haben die Früchte jedenfalls nicht.

Eine Beere aus Asien

Die Frucht kommt ursprünglich aus Asien und war besonders in China weit verbreitet. Sie wird deshalb zuweilen als chinesische Stachelbeere bezeichnet:

Botanisch gesehen ist die Kiwi nämlich eine Beere.

Kiwis sind Schlingpflanzen – und wer eine solche im eigenen Garten stehen hat, weiss, was damit gemeint ist. Sie wuchert ganz mächtig, streckt ihre feinen Arme blitzschnell aus und ergreift, was immer ihr Halt verspricht. Ungezähmt klettert sie Bäume hoch und bedeckt ganze Dächer. Wunderlich sieht’s dann aus, wenn im Winter Kiwifrüchte an den kahlen Bäumen hängen.

Kiwi: fruchtiges Allheilmittel …

Die süsse Frucht ist perfekt für alle, die gern naschen, aber dabei nicht zunehmen möchten:

«Sie enthält nur ganz wenige Kalorien. Ausserdem steckt in einer Kiwi fast doppelt so viel Vitamin C wie in einer einzigen Orange.»
Judith Dominguez

Mit Recht darf die chinesische Stachelbeere als besonders gesund bezeichnet werden. Vitamin C, das auch Ascorbinsäure heisst, benötigt unser Körper zur Stimulation der Abwehrkräfte. Eine Kiwi täglich hilft, gesund durch die kalte Winterzeit zu kommen.

… und «stiller Helfer»

Verstopfung ist ein unangenehmes, aber weit verbreitetes Leiden. Allen, die am stillen Örtchen heftig drücken und pressen müssen, seien Kiwis wärmstens empfohlen: Die Früchte enthalten viele Ballaststoffe und die machen den Stuhlgang geschmeidig weich. Wer regelmässig obstipiert ist, kann eine Kiwi gleich nach dem Aufstehen auf nüchternen Magen essen.

«Bei regelmässiger Einnahme bringt das den Darm richtig gut in Schwung und wirkt besser als jedes Abführmittel.»
Judith Dominguez

Die chinesische Frucht unterstützt nicht nur den Körper, sondern ist auch gut für die Psyche. Mehrere Inhaltsstoffe haben eine stimmungsaufhellende Wirkung und lindern depressive Verstimmungen.

Kiwi (Actinidia deliciosa)

Von Rohkost bis Kiwiwein

Die chinesische Frucht wird in noch hartem Zustand geerntet und kühl gelagert. So ist sie monatelang haltbar – ideal als Lebensmittel für gesundheitsbewusste Menschen. Im grossen Stil werden Kiwis erst seit 1959 angebaut; heutzutage kann man sie ganzjährig in jedem Supermarkt günstig kaufen.

Bei uns werden die Früchte meist roh gegessen. Man halbiert sie und löffelt sie bequem aus. Dank ihrer frischen, grünen Farbe sind sie eine hübsche Dekoration auf Süssspeisen. Gerade als Nachspeise hat die Kiwi besonderen gesundheitlichen Wert:

«Ihr Inhaltsstoff Actinidain – ein Enzym – hilft, schwere Fleischspeisen gut zu verdauen. Wegen diesem Inhaltsstoff vertragen sich Kiwis jedoch nicht mit Milchprodukten, weil sie die Milcheiweisse bereits in der Schüssel 'zu verdauen' beginnen.»
Judith Dominguez

Entweder isst man die Mischung ganz schnell – oder es bilden sich ungeniessbare Bitterstoffe.

Mit den Früchten lassen sich leckere Marmeladen zubereiten. Ganz modern in der gesunden Küche sind Smoothies. Da passen Kiwis richtig gut hinein, zusammen mit Bananen, Äpfeln oder Ananas. Die Neuseeländer, welche die Frucht fast so sehr lieben wie ihr Nationalsymbol, haben noch weitere Rezepte erfunden: Sie machen aus den Früchten sogar einen süssen Dessertwein.