Tomaten (Solanum lycopersicum) aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae): Ob frisch, gekocht, getrocknet – Tomaten sind wohlschmeckend und sehr gesund.

Wer kennt sie nicht, die runde rote Frucht? Doch dem war nicht immer so. Ursprünglich war die Pflanze hier gänzlich unbekannt und wuchs nur in den Bergregionen der südamerikanischen Anden. Die dort lebenden Azteken nannten sie «tomatl» und diesen Namen übernahmen die europäischen Eroberer.

«Offiziell wurde die Frucht 1544 in Europa eingeführt. Und da man glaubte, sie sei ein Aphrodisiakum, nannte man sie Liebesapfel oder Paradiesfrucht.»
Judith Dominguez

Anfangs fanden die Europäer die Tomate sehr exotisch, aber inzwischen ist sie allgemein bekannt und beliebt. Allerdings kennen wir fast nur die roten Sorten. In Südamerika findet man auf den Bauernmärkten unzählige unterschiedliche Tomatenarten: gelbe, weisse, grüne, runde und längliche. Es gibt schätzungsweise mehr als 1000 Sorten. Schade für alle Tomatenliebhaber*innen ist, dass nur wenige dieser Varietäten in den hiesigen Läden angeboten werden. Doch die Verwendung der Gemüsefrucht ist so unglaublich vielfältig, dass sie dennoch ausserordentlich beliebt ist. Die roten Früchte sind zudem ganzjährig erhältlich. Nur leider büssen sie dadurch an Geschmack ein.

Sind Tomaten giftig oder gesund?

Die Tomate gehört zu den Nachtschattengewächsen wie die Kartoffel, Paprika, Aubergine oder die Goji-Beere. Sie alle enthalten Solanin und nach diesem Wirkstoff ist die Familie Solanaceae benannt. Diese chemische Verbindung ist für uns Menschen giftig.

Früher kam es regelmässig zu Vergiftungen. Das ist heute aber äusserst selten, weil die gezüchteten und professionell gelagerten Früchte kaum noch Solanin enthalten.

Die Symptome sind Benommenheit, Übelkeit, Berührungsempfindlichkeit und Atemnot. In schweren Fällen kann die Vergiftung gar tödlich sein.

Der pflanzliche Giftstoff lässt sich mit Kochen nicht zerstören, tritt aber in das Kochwasser über, da er bei höheren Temperaturen wasserlöslich wird. Aus diesem Grund sollte das Kochwasser nicht weiter verwendet werden. Bei der Zubereitung von Pastasaucen ist ein Verwerfen des Wassers allerdings nicht möglich.

Die gute Nachricht: Ausgereifte Tomaten haben einen ungefährlich geringen Solaningehalt und dürfen deshalb bedenkenlos auch roh verzehrt werden. Den Stengelansatz sollte man aber immer entfernen, denn gerade die grünen Pflanzenteile enthalten grössere Mengen des Giftstoffs.

Reife Tomaten sind gesund

Reife Tomaten sind gesund und bekömmlich. Sie enthalten viel Vitamin C und wenig Kalorien. Was will man mehr? Zudem sind die Früchte reich an Lycopin, einem Stoff, der Ablagerungen in unseren Arterien vermindert und somit Herz-Kreislauf-Problemen vorbeugt.

Diese chemische Verbindung gehört zu den Antioxidantien und schützt die Haut auf natürliche Weise vor ultravioletten Strahlen. Vitamin B und Eisen sind ebenfalls reichlich vorhanden und gut für unsere Gesundheit.

Die Tomate ist eine vielseitige Frucht

Im Sommer sind Tomatensalate erfrischend – gewürzt mit etwas Basilikum oder Petersilie eine herrliche Beilage zu Grillgerichten. Mischt man fein geschnittenen Tomaten etwas Knoblauch und Chili bei, gibt das auf einer gerösteten Brotscheibe eine unglaublich feine Bruschetta, die als Vorspeise nach Ferien in Italien schmeckt.

Bruschetta sind eine beliebte Vorspeise
1000 Sorten und ebensoviele Rezepte zum Geniessen!

Mit Tomaten lassen sich köstliche Saucen zubereiten, die sowohl zu Reis als auch zu Pasta passen. In Scheiben geschnitten garnieren sie mit ihrer roten Farbe Aufläufe, Wähen und Pizzen.
Da sie viel Wasser enthalten, können die Früchte auch gepresst und als Saft getrunken werden. Und wer die Tomaten geschmacklich mal ganz anders geniessen möchte, nutzt getrocknete Früchte. Sie geben Omeletten, Risottos oder Backwaren ein unvergleichliches Aroma.

Für Liebhaber*innen und Fans:

tomate.ch