Nach Meinung von Noah Frehner, diplomierter Drogist HF und Naturheilpraktiker Ten in Ausbildung, erlebt die Naturheilkunde in den letzten Jahren eine Wiedergeburt. Im Interview spricht er über Heilkräuter und -pflanzen mit antibiotischer Wirkung und gewährt mir einen Blick in seine Hausapotheke.
Als durchaus logisch. Früher bedienten sich Mediziner naturbelassenen Heilkräutern und Knollen mit antibiotischer Wirkung. Später gingen sie dazu über, die einzelnen Wirkstoffe zu isolieren. Heutzutage wird vermehrt auf das Vielstoffgemisch zurückgegriffen. Somit erhält unser Organismus im Kampf gegen Viren und Bakterien nicht nur einen, sondern mehrere Impulse für den inneren Antrieb.
Tagtäglich bin ich mit Kunden in Kontakt, die sich für möglichst natürliche Lösungen für Ihre Gesundheit interessieren – Tendenz steigend. Das freut mich als Drogist und angehender Naturheilpraktiker sehr. Ich bin der Meinung, dass die Naturheilkunde in den letzten Jahren eine «Wiedergeburt» erlebt.
Heutzutage wird Mönchspfeffer vorwiegend beim prämenstruellen Syndrom der Frau eingesetzt. Dabei handelt es sich um komplexe, körperliche und emotionale Beschwerden im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus. Der Mönchspfeffer wirkt regulierend auf den Hormonhaushalt und kann so bei Symptomen wie Verstimmungszuständen, Brustspannen oder Bauchkrämpfen helfen.
Es gibt zwei Arten von Beifuss. Den einjährigen Beifuss (Artemisia annua) und den gemeinen Beifuss (Artemisia vulgaris), auch Gewürzbeifuss oder gewöhnlicher Beifuss genannt. Der einjährige Beifuss beispielsweise kommt unter anderem in der Corona- und Krebsforschung und bei Malaria zum Einsatz. Die Bitterstoffe des gewöhnlichen Beifusses regen die Bildung von Verdauungssäften an. Auf diese Weise unterstützen sie die Verdauung.
Ätherische Öle sind unter anderem für ihre antibiotische Wirkung bekannt. Salbei und Thymian haben einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen. Salbei kommt oft bei Halsschmerzen zum Einsatz. Die ätherischen Öle wirken antibakteriell und antiviral. Der Thymian eignet sich als Schleimlöser.
Auch als Tee entfalten beide Pflanzen ihre antibiotische Wirkung: Hier gilt: «Weniger ist mehr.» Eine Überdosierung beispielsweise vom Salbei führt zur Austrocknung der Schleimhäute.
Absolut nicht. Ingwer ist ein Wurzelstock, der durch die Küche als Heilpflanze berühmt wurde. Er eignet sich bei Übelkeit. Seine wärmende Eigenschaft für Hals und Magen ist erwähnenswert. Ein Stück Ingwer in der Dicke eines Daumens auf einen Liter Tee ist ideal. Ingwer in biologischer Qualität können Sie bedenkenlos ungeschält verwenden.
Nach heutigen Standards besitzt Andorn meiner Meinung nach zu wenig an wirksamen Stoffen wie beispielsweise Scharfstoffen, Bitterstoffen und ätherischen Ölen. Diese sind es, die zum Beispiel den Ingwer zu einer beliebten Heilpflanze machen. Diese Standards mögen ein Grund dafür sein, dass bei uns in der Schweiz derzeit noch rund 100 Kräuter genutzt werden.
Der Knoblauch wird in erster Line wegen seinem positiven Einfluss auf die Blutwerte eingesetzt.
Meerrettich durch das Senföl, wie auch die Kapuzinerkresse sind meiner Meinung nach die zwei Pflanzen der letzten drei Jahre mit antibiotischer Wirkung. Sie wirken besonders bei Bronchitis und Lungenentzündung antibiotisch. Auch zur Bekämpfung von Blasenbeschwerden eignen sich beide sehr gut.