Liegt eine übermässige Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt vor, sprechen wir von Blähungen. Blähungen oder Flatulenzen, wie sie in der Fachsprache genannt werden, sind eher negativ behaftet und für viele Menschen unangenehm. Dabei ist der Windabgang das Natürlichste der Welt, für den sich niemand schämen braucht.

Im Interview erläutert dipl. Drogistin HF Katja Dünner, deren Ursachen und was dagegen hilft.

Frau Dünner, was sind die Ursachen für Blähungen?

Blähungen haben oftmals den Ursprung in der Ernährung. Sie entstehen unter anderem durch den Abbau unverdaulicher Ballaststoffe der Darmflorabakterien und dem Mehrfachzucker. Weitere Gründe können Lebensmittelunverträglichkeiten wie beispielsweise eine Laktoseintoleranz sein. Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt können aber auch durch unbewusstes Luftschlucken beispielsweise durch Sprechen während dem Essen oder Ablenkung entstehen. Dadurch kann es zu Völle- und Blähungsgefühl, Magenschmerzen oder Übelkeit kommen. Auch kohlensäurehaltige Getränke können Blähungen hervorrufen.

Wie kann man Blähungen vorbeugen?

Eine vollwertige Ernährung in Form von Vollkornprodukten, saisonalem Gemüse und Obst kann unterstützend helfen. Eine Faustregel besagt, dass erwachsene Menschen täglich etwa 30 Gramm zu sich nehmen sollten. Daneben ist es wichtig, auf eine regelmässige Nahrungsaufnahme zu achten. Statt auf Zwischenmahlzeiten auszuweichen, ist es sinnvoll, wenn wir drei portionierte Hauptmahlzeiten zu uns nehmen, diese bewusst geniessen und ausreichend kauen. Nach dem Essen das Trinken nicht vergessen. Besonders geeignet sind: stilles Wasser und ungesüsste Tees.

Harmloser «Wind» oder doch eher eine chronische Erkrankung?

Folgende Symptome könnten auf eine chronische Erkrankung hinweisen: plötzliche, starke Bauchschmerzen, Blut im Stuhl, starker Gewichtsverlust oder schlechter Allgemeinzustand. In derartigen Fällen empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen.

Wie sollten betroffene Menschen damit umgehen?

Sicher achtsam auf diese erwähnten Symptome sein. Normalerweise haben Blähungen einen natürlichen Ursprung. Daher muss sich niemand für den einen oder anderen Windabgang schämen.

Auf welche Lebensmittel sollten Betroffene verzichten?

Rohkost ist gesund, bei Blähungen sollte man jedoch das Gemüse dünsten, so ist es besser bekömmlich. Reduzieren Sie säurebildende Nahrungsmittel wie Fleisch, Milchprodukte, fettreiche und zuckerhaltige Speisen sowie Fast Food. Wichtig ist auch, auf kohlensäurehaltige Getränke zu verzichten.

Blähungen – was hilft?

Welche Lebensmittel gelten als hilfreiche Alternative?

Anis, Fenchel und Kümmel beispielsweise beinhalten ätherische Öle. Diese wirken blähungswidrig. Nahrungsmittel, die reich an Bitterstoffen sind, können Blähungen vorbeugen. Denn dadurch wird die Sekretion der Verdauungssäfte angeregt und die Verdauung verbessert.

Blähungen – was hilft?

Grapefruit oder auch Cicorino Rosso kommen mir spontan in den Sinn. Aber auch Chili, Kreuzkümmel, Kardamom und Ingwer helfen gegen Blähungen, da sie den Stoffwechsel ankurbeln.

Trinkkuren oder doch eher Entlastungstage?

Hier empfehle ich Entlastungstage, die überwiegend auf basische Ernährung ausgerichtet sind. Fünf- bis siebentägige Basenfastenkuren zweimal im Jahr sind ebenso hilfreich. Damit sich der Körper regenerieren kann, sollte man nach dem Ende einer Kur ein bis zwei Aufbautage einplanen. In Bezug auf Trinkkuren ist darauf zu achten, die Verdauung beispielsweise mit der Einnahme von Lein- oder Flohsamen zu unterstützen.